Bit Boy Arcade [Bplus, April 2014]

eShop_400x168_with_logo

Hello_KubiKUBITASTISCH!!!
Kubi ist der Held dieses Spiels und entsprechend seines Namens hat er die Form eines Kubus, sprich eines Würfels. Er ist unterwegs um seine Freunde zu retten und sein Helfer ist niemand anderes als der Videospieldesigner von Bit Boy Arcade. Mit diesem „Helfer“ an seiner Seite macht sich Kubi auf um seine Freunde aus den Klauen der bösen schwarzen Plättchen zu befreien. Irrwitzige Welten und Labyrinthe warten auf den kommenden Superhelden der Videospielgeschichte …

BBA_RoundLollipop_2014

Watching_KubiGameplay?
Was in der Grundstory so einfach klingt, führt sich auch in der Steuerung fort. Alles, was der Spieler benötigt um Kubi zu bewegen ist das Steuerkreuz, oder alternativ die Buttons A, B, X, Y. Hinzu kommt noch das Slidepad, um die Kameraansicht geringfügig zu verschieben. Star pausiert das Spiel und Select, sowie die L und R Schulterbuttons sind nicht belegt. Wozu auch? Alles, was Kubi kann, ist sich in eine der vier Himmelsrichtungen zu bewegen. Kubi kann nicht springen (zumindest nicht von alleine, denn in späteren Leveln kommen noch Jump-Blöcke hinzu) und auch nicht schießen? Worin besteht also das Gameplay?
Wenn man es ganz kritisch betrachtet, weißt Bit Boy Arcade sehr große Ähnlichkeit mit dem Videospielklassiker Pac Man auf. Die Spielfigur wurd auf einem Spielfeld in vorgegebenen Bahnen bewegt, weicht Gegnern aus, indem man versucht nicht ihre Bahnen zu kreuzen, auf denen sie beharrlich ihre Runden ziehen, oder versucht an bestimmten Stellen an Wänden zu haften, und versucht die Freunde von Kubi zu befreien und nebenbei noch ein paar Goodies einzusammeln. Sobald alle Freunde befreit sind, wird Kubi unverwundbar und man kann, sofern noch zeit vorhanden ist, die Gegner plattmachen, um noch mehr Score zu bekommen.

Eine kleine Übersicht der Gegner.

Eine kleine Übersicht der Gegner.

Sleeping_KubiEasy oder?
Hört sich doch recht einfach an, oder? Denkste! Wie auch schon bei Pac Man steigt der Schwierigkeitsgrad mit der Anzahl an Gegnern und zu befreienden Freunden, und auch das Leveldesign, oder Phases, wie die Abschnitte bei Bit Boy Arcade genannt werden, wird wesentlich komplizierter. Es kommen Wände hinzu, die für Kubi unüberwindbar sind, Brücken, die entweder nach unten verschwinden oder so schmal sind, dass lediglich eine Figur darüberlaufen kann. Hinzu kommen Treppchen, Wasserhindernisse, Gruben und vieles mehr.
Taktieren ist also angesagt, um das Levelziel zu erreichen. Wer wild losstürmt der verliert schnell alle zu Beginn zur Verfügung stehenden Leben und dann ist das Spiel vorbei. Es sei denn, man hat Coins, um damit weiterzuspielen. Mit 2 Coins kann man dem Game Over entgehen und an der letzten Position weiterspielen. Sind die Coins jedoch aufgebraucht heißt es von vorne anfangen. Doch zum Glück nicht von ganz vorne. Nur die jeweils neu begonnene Welt muss mit Phase 1 neu gestartet werden. Zum Glück ist die Steuerung jederzeit sehr direkt und vor allem einfach!

Kubis Reise durch die Videospieläras.

Kubis Reise durch die Videospieläras.

Rainbow_KubiAuf in die dritte Dimension.
Der 3D-Effekt des Nintendo 3DS spendiert dem Spiel einen besonderen Reiz. Die Level erstrecken sich sichtbar in die Tiefe des Raumes. Insgesamt wirkt sich die minimalistische und trotzdem kunterbunte Grafik sehr positiv auf das Spielerlebnis aus. Alles wirkt, als hätte man ein altes 4 oder 8 Bit Videospiel in die dritte Dimension gezogen. Dennoch kommt es durch das Leveldesign, immer wieder zu Kameraproblemen. Einige von BitBoys Freunden und der sammelbaren Goodies, die wie Kinokarten aussehen und auf dem Boden „kleben“ sind oftmals nur sehr schwer auszumachen. Auch wird man sehr schnell durch die vielen Farben abgelenkt und gerade dann, wenn sich viele Gegner auf dem Bildschirm tummeln, und sich diese dann noch überlagern, denn eine Kollisionsabfrage ist bei diesen nicht vorhanden, wird es unübersichtlich und schnell ist eines der Leben futsch.
Neben der Grafik fällt aber auch der Sound zwiespältig auf. Zwar ist die Sound- und Musikqualität und auch die Auswahl jederzeit über jegliche Kritik erhaben, aber wenn man das Design von Kubi sieht und dann seine Stimme hört, glaubt man seinen Ohren nicht. Der kleine niedliche Held kommt mit einer Stimme daher, die man ohne Probleme mit Arnold Schwarzenegger oder Bud Spencer assoziieren würde.

BitBoy und der Programmierer Bernd.

BitBoy und der Programmierer Bernd.

KO_KubiBit Boy, und weiter?
Bit Boy Arcade gilt als offizielles Sequel zu Bit Boy, welches bereits 2009 für WiiWare erschien. Dem Vorgänger wurde ein interessantes Spielkonzept bescheinigt, welches aber in der Umsetzung krankte. Die Wechsel von der 4-Bit Ära bis hin zur 128-Bit Ära waren innovativ angesetzt, doch letztendlich konnte das Spiel nicht wirklich überzeugen. Nimmt man jetzt Bit Boy Arcade zum Vergleich, dann erkennt man einige Parallelen zu seinem Vorgänger. Die Idee ist toll und es entwickelt sich auch schnell ein Suchtpotenzial, aber irgendwann kommt auch die Ernüchterung, weil es keine spürbare Weiterentwicklung gibt. Hinzu kommt noch ein gelegentlich unausgewogenes Leveldesign, welches das Frustpotenzial weiter fördert. Wenn dann auch noch alle Coins alle sind und die Neuen nicht auf Bäumen wachsen, Neuen nicht auf Bäumen wachsen verfliegt die Motivation sehr schnell, den Titel noch mal anzuwerfen. Dies beginnt teilweise schon bei dem mehr als 5-minütigen Intro, welches sich auch nicht wahlweise überspringen lässt. Immer wieder tauchen solche Sequenzen auf, zu denen der Spieler zum Zuschauen verdammt ist.

Selbst die Spielemenüs sind außergewöhnlich gestaltet.

Selbst die Spielemenüs sind außergewöhnlich gestaltet.

Angry_KubiBesser Würfeln!
In vielen Punkten versprüht Bit Boy Arcade ein außergewöhnliches Feeling und weiß auch zu gefallen, aber es gibt auch so viele Kritikpunkte, die leider die positiven Aspekte überwiegen. Zwar wird das Spiel mit so vielen tollen Aspekten beworben, aber wenn man diese einmal genau betrachtet, sind es eher kleine Goodies die zum eigentlichen Spiel nicht wirklich viel Beitragen. Ein freispielbarer Easy-Mode, die Möglichkeit Scores mit anderen im Mii-verse zu teilen, einen Quickrun Modus, in dem man auch Level zu Gesicht bekommt, von denen man im „Story-Modus“ noch meilenweit entfernt ist und die jeweils nur eine Runde, oder Phase, dauern. Andere Werbesuperlative sind heutzutage nichts Besonderes, sondern Standard, wie die über 1 Stunde Sprachausgabe und Musik, sowie das Autosave nach jeder Phase. Gelegenheitsspieler werden aufgrund des wechselnden Schwierigkeitsgrades und der schwierigen Möglichkeiten im Spiel weiterzukommen nicht wirklich Freude an dem Titel haben. Hardcoregamer hingegen werden trotz der niedlichen Aufmachung wohl eher zum Vorbild Pac Man greifen, auch wenn man bei Bit Boy Arcade einige innovative Weiterentwicklungen am Gameplay vorgenommen hat. Antesten wäre also eigentlich Pflicht bei diesem Titel. Schade das Nintendo keine Demo bereitstellt.

Kubi in Action.

Kubi in Action.

Happy_KubiWitziges Game mit Ecken und Kanten
Bit Boy Arcade wird schnell Freunde finden, aber auch Kritiker. Die einen werden die liebevolle Aufmachung und das Charakterdesign mögen. Andere wiederum das Leveldesign verfluchen. Das Spiel hat ohne Zweifel seinen Charme und auch einen ganz besonderen Reiz. Jedoch wird sich dieser sicher nicht allen Spielern erschließen. Wer sich jedoch nicht vor einem knackigen Hide&Seek Action-Puzzle-Game scheut, der wird seine Freude haben. Alle anderen sollten lieber vorher eine Testrunde einlegen, wenn sich denn die Möglichkeit dazu ergeben sollte.

Game Over

Game Over

Copyright aller verwendeten Bilder © 2014 Bplus / Nintendo

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..