Wie schon ein paar Mal hat Nickelodeon am letzten Sonntag die „fehlende“ Folge nachgereicht und die Chronologie wieder hergestellt, wenn man nicht nach der Produktionsreihenfolge geht, wohlgemerkt.
„Die Guten, die Bösen und Casey Jones
(The Good, The Bad, and Casey Jones)
Während Casey Jones alles daran setzt „seine Stadt“ wieder von Aliens und Mutanten zu befreien, indem er sich waffentechnisch neu ausstattet, muss Raphael lernen, seine Wut zu kontrollieren. Während eines Trainingskampfes verletzt Raph Leo und sucht sofort das Weite. Dabei trifft er auf Casey, der gerade mit ein paar Purple Dragons kämpft. Raphael und Casey geraten daraufhin sofort aneinander und wenig später folgt Casey Raph auch noch ins Hauptquartier. Ab jetzt wird es kritisch, denn ein paar Fußsoldaten sind den beiden ebenfalls gefolgt …
In der letzten gesendeten Episode, die aber genaugenommen chronologisch erst die nächste wäre, habe ich angemerkt, dass die Macher der aktuellen Serie etwas Eigenständiges geben würden. In dieser aktuellen Folge aber werden die Klassiker in Massen herangezogen. Da wäre unter anderem Aprils neue Freundin und Klassenkameradin in der Schule, die nicht nur auf den bekannten Namen Irma hört, sondern auch gleich noch, wie die Irma aus der 80er Jahre Animationsserie aussieht. Und dann wären da noch Caseys neues Waffenarsenal. Sein Handschuh inklusive selbst gebautem Elektroschocker trägt die Aufschrift Laird und einer seiner Hockeyschläger ist mit East-Man beschriftet. Wer sich mit den Turtles jetzt nicht so genau auskennt, Kevin Eastman und Peter Laird sind die geistigen Väter der Teenage Mutant Ninja Turtles. Auch die Freundschaft, die sich zwischen Raphael und Casey Jones entwickelt, ist bereits aus den klassischen Comics, der TV-Serie aus den 80er Jahren, dem ersten Kinofilm und auch der aktuellen Ongoing von IDW bekannt. Noch ein direkter Bezug zu Comics ist die gesamte Handlung der Episode. Diese basiert, übrigens zum ersten Mal, direkt auf einer Comicvorlage, dem Microseries One-Shot Raphael aus dem Jahr 1985, mit dem originalen Titel „ME, Myself and I“. Hinzu kommt, dass der Episoden titel eine Anspielung auf den Italowestern „Zwei glorreiche Halunken“ oder wie er im original heißt „Il Buono, Il Brutto, Il Cattivo“ (im englischen „The Good, The Bad, and The Ugly“). Hinzu kommt noch, dass der Kampf von Raphael und Casey gegen die Footbots auf der U-Bahn starke Ähnlichkeit mit einer Sequenz aufweist, aus einem Trailer des 2001 geplanten Animationsprojekts, welches aber nie umgesetzt wurde. Auf die Ähnlichkeiten zum Punisher, nicht nur visuell, sondern auch weil seine Abenteuer auch meist mit einem Eintrag in sein Kriegstagebuch beginnen, verzichte hier dann lieber.
Doch nun zum visuellen Aspekt der Folge. Die Stadt lebt wieder einmal, zumindest teilweise, und diesmal ist es nicht der Handlung geschuldet. Aber, und das ist auch ein wichtiger Punkt. So schön, wie die lebendige Stadt auch ist, so armselig sind die Figurenmodelle. Denn davon scheinen die macher nicht wirklich viele designt zu haben. Bei Caseys Kampf gegen ein paar Purple Dragons sehen zwei der Kämpfer fast identisch aus, und unterscheiden sich nur durch einen Schnurrbart und die Körperfülle und ein Dritter sieht 1:1 aus wie Fong, der Anführer der Purple Dragons. Nur dass dieser hier mehr Tattoos hat als Fong bisher hatte. Also entweder hat er sich tätowieren lassen, oder es ist eine andere „neue“ Figur. Ähnlich ist es mit den „Statisten“ auf der Straße. Diese sind allesamt sehr ähnlich gestaltet. Auch häufen sich in letzter Zeit sogenannte Anschlussfehler. Als Raphael nach seinem Wutausbaruch seiner Brüder verlässt, schleudert er ihnen seine Sais entgegen, die auch prompt im Boden stecken bleiben. Gleich in der nächsten Szene, auf den Häuserdächern stecken die Sais wieder in seinem Kampfgürtel.
FAZIT:
Als Fan der klassischen Turtles ist diese Folge natürlich ein Fest. Anspielungen an jeder Ecke und viele davon sind nicht einmal wirklich versteckt. Doch als Kenner findet man sie natürlich sofort. Hinzu kommen der inzwischen bekannte Humor und die ausgewogene Handlung der Episode. Negtiv fallen die viel zu oft verwendeten dunklen Settings und die mangelnde Auswahl an Figurenmodellen auf.
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