Dominiks Reisetagebuch (3): Unterwegs im Iran und Istanbul (März 2015)

Tag 10 – Matinabad – Kashan (haben wir ausgelassen) – Teheran (ca. 160 Kilometer)

Wir sind bereits gegen 6.30 Uhr am Morgen abgefahren, damit wir frühzeitig unseren letzten Tag in Teheran verbringen können.
Eine interessante Moschee auf dem Weg nach Teheran haben wir uns jedoch noch angeschaut.
Wieder geradlinige Straßenverläufe, Wüstengebiete und Steppe mit Bergen am Horizont.
Heute war es sogar angenehm warm.
Die Straßen von Teheran sind überfüllt mit Autos, der Verkehr kommt nur mäßig voran.
Der Besucher sollte viel Zeit für Sehenswürdigkeiten einplanen, denn der Verkehr ist äußerst zähflüssig.
Unsere erste Station war der Besuch des iranischen Nationalmuseums in Teheran.
Artefakte aus präislamischer und islamischer Zeit, sowie Fundstücke aus der frühen Altsteinzeit bis zu der Sassanidenzeit lassen sich hier finden.
Ein Besuch in der Schatzkammer von Teheran ist absolut lohnenswert!!!
Einfach nur Wow 😉
Wirklich, absolutes WOW 😉

Teheran - Verkehrslage

Teheran – Verkehrslage

Ein Besuch der Saadabad-Palastanlage braucht viel Zeit.
Wir haben uns im Grunde genommen nur auf einen Rundgang durch den Weißen Palast beschränkt.
Der Saadabad-Palastanlage war die erste Sommerresidenz der qajarischen Könige. Nach einigen Erweiterungen wurde sie seit den 1920ern von Reza Shah Pahlavi und seinem Sohn Mohammed Reza, dem letzten Shah, benützt. Auf dem Gelände stehen achtzehn Paläste, die teilweise in Museen umgewandelt worden sind. Die wichtigsten Gebäude für Besucher sind jedoch der Weiße und der Grüne Palast.
Der Weiße Palast ist mit 54 Räumen und einer Wohnfläche von etwa 5000 Quadratmetern der größte Palast auf diesem Gelände. Die Böden und Treppen sind mit feinem Marmor ausgelegt, beeindruckend ist der in Mashhad geknüpfte feine Teppich von 145 Quadratmetern im Festsaal im ersten Stock.
Gegen Abend haben wir den beeindruckenden Milad Turm besucht. Im Herbst 2008 fertiggestellt, ist er das neue Wahrzeichen von Teheran. Er dient der Telekommunikation. Mit 435 Metern nimmt der Milad Turm weltweit den sechsten Platz nach den Türmen von Tokyo, Guangzhou, Toronto, Moskau und Shanghai ein. Zu den Attraktionen gehören ein Drehrestaurant in 276 Meter Höhe und mehrere Aussichtsplattformen.
Der Aufzug hinauf auf die Aussichtsplattformen ist schon etwas sehr besonderes. In ungefähr 7 Metern pro Sekunde befördert einen der Aufzug an der Außenseite des Milad Turmes (mit Sicht auf die Stadt Teheran) hinauf.
Die Aussicht dort oben über Teheran ist atemberaubend, das Abendessen im Drehrestaurant ebenfalls eine sehr interessante Erfahrung.
So endet unsere Reise durch den Iran mit diesem Abschiedsessen.

Die Aussicht vom Milad Turm

Die Aussicht vom Milad Turm

Ein paar Worte über die Iran Rundreise

Die iranische Küche bietet eine unendliche Vielfalt an exotischen und köstlichen Gerichten.
In der Regel sind die Gerichte nicht sehr scharf zubereitet.  Das iranische Hauptgericht umfasst oftmals Fleisch und Reis, kombiniert mit sehr interessanten Soßen. Die Gerichte werden frisch und kunstvoll zubereitet.
Beinahe zu jeder Mahlzeit bekommt der Gast einen hausgemachten, sehr leckeren Ayran angeboten.
Tee ist ebenfalls ein Getränk, welches im Iran nicht fehlen darf.
Gebäck und Süßigkeiten gibt es ebenfalls in den interessantesten Variationen zu erwerben. Hierbei habe ich für mich festgestellt, auch wenn die Süßigkeiten „zu süß“ aussehen, schmecken sie sehr gut.

Zu den interessanten Kunsthandwerken zählen unter anderem:

Die „Intarsienarbeit“ (Khatam-Kai) ist ein über 700 Jahre altes Kunsthandwerk. Es ähnelt Mosaikarbeiten. Hierbei wird oftmals die Oberfläche einer Schmuckdose mit feinen dünnen Holz-, Kamelknochen- und Kupferstäbchen verziert.

Ghalamkari nennt sich ein gemusterter Stoff, welcher mit Holzstempeln handbedruckt ist.
Die Stempeltechnik beinhaltet über Hunderte verschiedene Designs, so zum Beispiel Flora & Fauna, persische Poeten, geometrische Muster und vieles mehr.

Mina- Kari hat ebenfalls eine alte Tradition im Iran. Es ist die Kunst, brillante Farben und Ornamente in aufwendiger Arbeit auf eine Kupferfläche zu bringen.
Oftmals werden Vasen oder Schalen in präziser Feinarbeit verziert.

Miniaturmalerei - Handwerkskunst

Miniaturmalerei – Handwerkskunst

Kupferarbeiten werden im Iran auch heute noch größtenteils mit der Hand verarbeitet. In vielen Basaren hört man diesbezüglich noch das Anschlagen der Hämmer bei der Bearbeitung des Kupfers.
Pfannen, Kochtöpfe, Vasen oder Wasserkrüge werden unter anderem von den Handwerksmeistern hergestellt.

Keramik ist ebenfalls ein islamisches Handwerk, welches einzigartige Tonware unter Darbietung verschiedener Techniken in Form und Vielfalt dem Betrachter näher bringt.

Nicht vergessen darf man die Teppiche. Ein Sprichwort besagt „Wo dein Teppich ist, da ist dein Heim“.
Teppiche nehmen in der iranischen Kunst und Kultur eine überragende Stellung ein.

Es gibt viele gute Gründe, den Iran einmal zu besuchen. Bereits vor meiner Reise habe ich viel darüber gehört, dass die Iraner sehr gastfreundliche Menschen sind. Davon habe ich mich absolut überzeugen können!!!
Wenn der Iran eine Blume im Tourismus ist, so fängt sie ganz langsam an zu blühen.
Der Iran ist ebenfalls ein sicheres Reiseziel. Dennoch würde ich jedem empfehlen, eine Gruppenreise in den Iran zu unternehmen! Wer sich für das Land, die Kultur und die Gesellschaft interessiert, bekommt so sehr gute Informationen aufgrund seines Reiseleiters!

Ich möchte mich ganz herzlich bei unserer Reisegruppe bedanken und unserem sehr engagierten Reiseleiter.

Vielen Dank euch allen für die sehr intensive gemeinsame Zeit im Iran.
Euer Wissen, eure Fragen, die entstandenen Diskussionen bleiben mir in Erinnerung. Ich habe sehr viel über die Religion im allgemeinen sowie über den Iran, das Land, die Leute und die Kultur gelernt.

Willkommen in Istanbul

Willkommen in Istanbul

Tag 11/12 – Teheran – Istanbul

Abfahrt vom Hotel gegen 2.30 Uhr am Morgen.
Abflug vom Imam Chomeini International Airport gegen 6.20 Uhr am Morgen
Ankunft in der Türkei in Istanbul gegen 8.20 Uhr am Morgen.

In der Türkei angekommen am Flughafen Sabiha Gokcen sind wir umgehend zu unserem Hotel in der Altstadt von Istanbul gefahren. Ich bin der einzige unserer Reisegruppe gewesen, der bisher die Türkei noch nicht besucht hat.
Istanbul ist auf den ersten Eindruck eine überwältigende Stadt. Rund 16 Millionen Menschen leben in dieser Stadt.
Die letzten Tage stehen uns zur freien Verfügung.
Ich habe mit unserem Reiseleiter vor Ort einige Sehenswürdigkeiten in Istanbul besucht.

  • Hagia Sophia
  • Die Blaue Moschee
  • Der Topkapi Palast
  • Bootsfahrt auf dem Bosporus
  • Die Süleymaniye-Moschee
  • Basare besichtigen
  • Die Cisterna Basilica
Aussicht auf Istanbul

Aussicht auf Istanbul

Die Hagia Sophia, die Blaue Moschee und die Süleymaniye-Moschee sind allesamt beeindruckende Bauten vergangener Zeiten. Mich haben sie zutiefst beeindruckt. Der Eindruck, der beim Betreten dieser Gebäude entsteht, ist wahrhaftig überwältigend!
Im Gegensatz zur Blauen Moschee wirkt die Süleymaniye-Moschee mit ihren dezenten roten Tönen ein wenig entspannter auf den Betrachter. Beide Moscheen versprühen jedoch ihren unvergleichlichen Charme.
Der Topkapi Palast ist ebenfalls sehr interessant und definitiv einen Besuch wert! Neben der Schatzkammer enthält der Topkapi Palast noch viele weitere interessante Sehenswürdigkeiten, die es zu entdecken gilt.
Die Cisterna Basilica ist für mich ein weiteres Highlight und definitiv eine der beeindrucktesten Anlagen der Stadt Istanbul. 138 Meter lang und 65 Meter breit ist diese unterirdische Zisterne. Zwölf Reihen von 28, insgesamt 336 jeweils acht Meter hohen Säulen mit überwiegend korinthischen Spolienkapitellen tragen das Gewölbe.
Die Bootsfahrt über den Bosporus war sehr schön. Jedoch hatten wir nicht das beste Wetter, weshalb ich mit meiner Mütze und Schal bewaffnet auf dem oberen Deck meine Fotos gemacht habe. Windig und kalt, aber warm angezogen kein Problem 😉

Bootsfahrt auf dem Bosporus - Istanbul

Bootsfahrt auf dem Bosporus – Istanbul

Istanbul hat mich mehr als positiv überrascht und sehr beeindruckt!
Leider war der Aufenthalt in der Türkei bzw. Istanbul viel zu kurz. Um einen kleinen Eindruck des Landes bzw. von Istanbul zu bekommen, jedoch ausreichend!

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich die Möglichkeit habe, frisch gepressten Granatapfelsaft zu trinken. Diesen habe ich in der Türkei bekommen, drei Granatäpfel füllen ein Glas, lecker und gesund ;). Ganz nebenbei preislich auch vollkommen in Ordnung.

Im Grunde genommen ist der Aufenthalt in Istanbul dieser Reise dafür gedacht gewesen, die Iran- Rundreise Revue passieren zu lassen. Mir hat diese Reise in Kombination (Iran/Istanbul) im Gesamten sehr gut gefallen und ich bin gespannt, wohin es mich in absehbarer Zeit ziehen wird. Welches Land werde ich wohl als nächstes besuchen ;).

Abschließend ein Gedicht von Hafis
(geboren um 1320 in Schiraz, Iran; gestorben 1389 in Schiraz)

Die ganze Welt von Pol zu Pol in einem Mörser reiben,
Neun Himmelsphären mit dem eigenen Herzblut bekleiden,
Und hundert Jahr gefangen hinter Schloss und Toren bleiben.
Ist besser als nur kurze Zeit Genoss von Toren bleiben.

ماساژ تمام جهان از قطب تا قطب در یک ملات، نه افلاک آسمانی با خون قلب خود را اشغال، و یک صد سال باقی می ماند تحت قفل و دروازه به دام افتاده. بهتر از یک دوره لذت می برد اقامت کوتاه گرا است.

Euer MysteriouslyBuddha

Quellen und Copyright by

Ein Kommentar zu “Dominiks Reisetagebuch (3): Unterwegs im Iran und Istanbul (März 2015)

  1. Hi Dominik!
    Deine Reise war wirklich spannend, ein toller Blogbeitrag. Der Iran ist ein interessantes Land mit einer bewegten Geschichte. Ich bin mir sicher, dass man bei einer Reise dorthin viele bunte Eindrücke sammelt. Schön, dass es dir gefallen hat und du bei der Kälte nicht erfroren bist! 🙂

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