Lenore #1: Kopfnüsse [Panini, April 2012] – Gewinnspielauflösung und Gewinnerbekanntgabe

Das am 23. Juni von mir veranstaltete Gewinnspiel bei dem man das mir von Panini zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar gewinnen konnte ist beendet. Unter allen richtigen Einsendungen habe ich somit heute den Gewinner ermittelt. Aber bevor ich diesen bekannt gebe hier noch das Gedicht welches als Vorlage für Roman Dirges „Lenore“ diente.

Lenore

© Milah

Zerschellt die goldne Schale, ach!
Der Geist so fern entflogen!
Schickt Glockenschall der Seele nach,
die fort zum Styx gezogen!
Und Guy de Vere, weinst du nicht mehr?
Jetzt oder nie sei trübe!
Da liegt, sieh her, und liebt nie mehr
Lenore, deine Liebe.
Komm! laß vollziehn mit frommem Wort
des Grabes Heiligung –
Nichts Königlichres stirbt hinfort
als sie, die starb so jung –
Man singe, bete immerfort
für sie, die starb zu jung.

Künstler unbekannt

»Wichte! ihr Reichtum war euch lieb,
ihr Stolz war euch verhaßt,
Und da die Zarte fiel und blieb,
das Grab ihr segnen laßt!
Das Ritual und Requiem,
wie frommt’s der Heiligung?
Durch euch – durch euch: den bösen Blick?
Durch euch: die Lästerung,
Die diese Unschuld totgehetzt,
die starb – und starb so jung?«

© E. H. Wehnert

Peccavimus; doch laß Verdruß!
Sing wie am Feiertag
Ein Lied zu Gott, daß keine Qual
die Tote fühlen mag.
Lenore schritt voran, und mit
ihr flog die Hoffnung traut
– Die unbedacht und toll dich macht –
auf die erkorene Braut:
So sanft sie war und wunderbar,
erlag sie dem Geschick –
Das Leben noch im gelben Haar,
doch nicht in ihrem Blick –
Noch immerdar im gelben Haar,
doch Tod in ihrem Blick.

© Gustave Doré

»Hinweg! Leicht wacht mein Herz heut nacht:
Kein Schmerzlied will ich klagen,
Triumph soll meinen Engel sacht
im heiligen Fluge tragen.
Kein Glockenschlag! daß nicht noch zag
die süße Seele werde
Bei solchem Ton, aufgleitend schon
von der verfluchten Erde:
Zu Freunden hin, von Feinden hier,
laßt frei die Tote gehen –
Aus Hölle auf zu hohem Rang
hoch oben in den Höhen –
Aus Gram und Groll auf goldnen Thron
zum Herrn der Himmelshöhen.«

Edgar Allan Poe

Wie ihr seht war es gar nicht so schwer. 😉

Der glückliche Gewinner, dem sein Preis noch diese Woche zugeschickt wird, lautet:

Marco S. aus 94259 Kirchberg im Wald

Viel Spaß mit dem Gewinn.

© 2012 – Copyright der Bilder bei den jeweiligen Rechteinhabern.

Lenore #1: Kopfnüsse [Panini, April 2012]

Bereits Ende Mai hat mein Blogkollege Zerodeadeye, sich diesem Band angenommen, weil es ihm auch eine Herzensangelegenheit war. Was mein geschätzter Kollege damals noch nicht wusste, war dass ich bereits bei Panini wegen eines Rezensionsexemplares dieses Bandes angefragt hatte.
Diese Woche kam dann besagter Band an und ich habe überlegt, ob es sich überhaupt noch lohnt einen Artikel über dieses Werk zu machen, wo es doch schon mein Kollege getan hat. Letzten Endes kam ich zu dem Entschluss, dass es doch sein muss. Immerhin kann eine zweite Meinung dazu noch unschlüssige Käufer überzeugen oder vom Kauf abhalten.

Daher könnt ihr hier nun meine Meinung zu dem Band lesen…

Lenore #1: Kopfnüsse

„Kopfnüsse“, der erste Band von Roman Dirges „Lenore“ sammelt die ersten vier (vollständig kolorierten) Originalausgaben der inzwischen über 14 Jahre alten Serie um das kleine tote Mädchen, welches an Edgar Ellen Poes Gedicht „Lenore“ angelehnt ist. Lenor erlebt nicht nur aussergewöhnliches und lässt den Leser daran teilhaben wie sie „wiedergeboren“ wurde, sondern zeigt auch wie sie sich den Widrigkeiten des alltäglichen Lebens entgegensetzt.
Sei es das Babysitten, welches trotz aller gutgemeinten Handlungen so überhaupt nicht gelingen will, oder aber wie sie sich den liebestollen Avancen eines aufdringlichen Charmeurs namens Mr. Gosh. Aber Lenore ist nicht alleine in ihrer skurrilen und schaurig schönen Welt. Sie hat Freunde, Feinde und Bekannte, wie Soylent Green, Lumpenkarl, Georgie Porgie oder Mr. Puffy.
FAZIT:
Lenore ist einfach nur liebenswert. Sie ist fast kindlich naiv und hat dennoch eine gewissen Berechenbarkeit in ihren Handlungen. So ist es für sie selbstverständlich, das wenn eine nette Frau sie mit dem typischen Kinderspiel „Ich habe deine Nase“, als Konter mit dem Messer deren Nase aneignet. Sie denkt dabei an nichts böses. Sie ist einfach so.  Ausserdem scheint sie das Unglück irgendwie magisch anzuziehen was sehr oft zu unfreiwillig komischen Einlagen führt.
Was Lenore auch nicht so wirklich kann, ist mit hilfsbedürftigen Lebewesen umgehen. Seien es Kinder oder Tiere. Irgendwie schafft es keiner ihren übermäßig liebevollen Anwandlungen lebend zu entkommen. Roman Dirge präsentiert diese und auch Einblicke in sein eigenes Leben mit einer Mischung aus Tim Burtons verrückten Wunderwelten wie „Sleepy Hollow“ und „Nightmare before Christmas“ mit den humorvollen und lehrreichen Büchern von Dr. Seuss.
Die Zeichnungen sind von minimalistisch bis extremst detailliert, aber immer passen zur jeweiligen Geschichte und werden nur ein wenig von dem gelegentlich unpassenden Einsatz von zu viel Computereffekten getrübt. Doch zum Glück kommt dies nicht allzu oft vor.
Jeder der auch nur ein wenig Gefallen an schwarzem Humor findet, und auch mit Edgar Ellen Poe keinerlei Probleme hat, sowie sich in den verrückten Filmwelten von Tim Burton wohl fühlt, ist mit Lenore bestens bedient. Wie mein Kollege schon schrieb wächst einem das kleine tote Mädchen sehr schnell ans Herz, wobei man aber auch auf sein eigenes Leben aufpassen sollte. Denn wer Lenore zu nahe kommt… 😉

ZUSATZINFO:
Im Februar 1998 erschien die erste Ausgabe von Lenore beim amerikanischen SLG Publishing-Verlag zu dem auch das Imprint Slave Labor Graphics gehört. Dort erschienen in unregelmäßigen Abständen bis zum Juli 2007, 13 Ausgaben von denen die ersten 12 in drei Trades gesammelt und neu aufgelegt wurden. Bereits 1 Jahr nach dem Start von Lenore wurde die Serie für den Will Eisner Comic Industry Award als „Best Humor Publication“ und „Best New Series“ nominiert. Leider musste sich die Serie dann Marvels „Inhumans“ von Paul Jenkins und Jae Lee (Best New Series) und Sergio Aragones „Groo“ (Best Humor Publication) geschlagen geben.
Seit August 2009 erscheint eine zweite Serie beim britischen Titan Books-Verlag die noch immer, wenn auch wieder unregelmäßig, läuft und dessen bisher letzte Ausgabe (Nummer 5) im Frühjahr diesen Jahres veröffentlicht wurde.
Ausserdem gibt es von Lenore auch eine inzwischen 26 Folgen umfassende Animationsserie die auf den Namen „Lenore: The Cute Little Dead Girl“ hört und von Adelaide Productions produziert und Sony Pictures Entertainment vertrieben wird. Da die Serie eigentlich eine Webserie ist, kann sie auch auf der Seite von Spookyland online angesehen werden. Dort stehen alle 26 Episoden ganz legal und kostenlos zur Verfügung.

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GEWINNSPIEL:
Wer jetzt „Blut“ geleckt hat und das kleine tote Mädchen unbedingt kennenlernen möchte hat hier die Gelegenheit das mir von Panini zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar zu gewinnen. Was ihr dafür tun müsst? Ganz einfach.

„Welches Gedicht stand Pate für Roman Dirges kleine Lenore?“

Schickt mir das vollständige Gedicht (in der deutschen Sprachfassung) per Mail an:
Blogmail

Unter allen richtigen Einsendungen die neben dem Gedicht auch ihre vollständige Anschrift angegeben haben, wird der Gewinner ermittelt.

Das Gewinnspiel ist ein freiwilliges und rechtlich nicht bindendes Angebot des Blogbetreibers. Eine Teilnahme ist freiwillig und unverbindlich. Jegliche Daten werden nach Ablauf des Gewinnspiels sofort gelöscht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Teilnahmeschluss ist der 21. Juli 2012.