Jennifer Blood 1: Selbst ist die Frau (Panini, April 2012)

Die Hauptfigur (Jennifer Blood) führt augenscheinlich das Leben einer normalen, amerikanischen Hausfrau: Sie kümmert sich um ihre Kinder und um ihren Mann, wehrt aufdringliche Nachbarn ab und deckt ihre Sprösslinge vor dem Schlafengehen brav zu. Nachts jedoch ist sie eine eiskalte Killerin, die sich an einer Mafiafamilie rächen will, weil diese ihr früheres Leben versaut hat. Dabei bekommt sie es mit Kleinganoven, Mafiabossen, Ninjamädchen und noch aufdringlicheren Nachbarn zu tun …

Seit ich mich mit Comics beschäftige, habe ich schon einige Sachen von Ennis gelesen … dieser Comic ist, für mich, seine schlechteste Arbeit. Sex und Gewalt waren immer ein großes Thema bei Garth, ich kenne seine Arbeiten wie gesagt, und bin es gewohnt. Wo Sex und Gewalt jedoch bei Preacher oder selbst noch Wormwood in eine grandiose bzw. lustige Geschichte eingebettet wäre, dient die Story hier nur noch als Rechtfertigung für die Gewalt. Dabei wird die, für mich, unterirdische Story von annehmbaren bis miesen Zeichnungen unterstützt, die Zeichner wechseln hier manchmal sogar mitten im Heft(!). Soweit ich informiert bin, läuft die Serie in den USA mit einem anderen Autor weiter und es soll auch ein Spin-Of mit den Ninjettes geben, was mich jedoch nicht mehr juckt, da ich die Serie nicht weiter verfolgen werde. Ich rate euch, es mir gleich zu tun denn … das war nix Garth!

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Hellblazer: Garth Ennis Collection 1 – Gefährliche Laster (Panini, Februar 2012)

Vorweg: Ich hatte mit der Figur des John Constantine vor der Hellblazer Garth Ennis Collection (GEC) nicht viel zu tun, auch wenn ich den Kinofilm kannte.

Lob/Kritik an Panini: Ich finde toll, dass sie die Reihe im HC-Format rausbringen, wie es bei Preacher der Fall war, dadurch wird die GEC wohl zum Schmuckstück des geneigten Sammlers. Wie erwähnt, habe ich mich aber vorher noch nicht mit Hellblazer beschäftigt, dadurch waren mir viele Namen und Anspielungen etwas fremd. Hier wäre eine kurze Einleitung in Textform vielleicht hilfreich gewesen.

Nun aber zum Inhalt:

Der Sammelband enthält 3 Geschichten:

„schlechte Angewohnheiten“

Hier geht es darum, dass der kette-rauchende Dämonenjäger John Constantine im Begriff ist, an Lungenkrebs zu sterben. Das kommt den Dämonen, die John über die Jahre bekämpft hat, natürlich recht: Dank seiner Verfehlungen wird Constantine zur Hölle fahren, wo sie sich bei ihm revanchieren können. Kein Wunder, dass Constantine darauf keine Lust hat und mit allen Mitteln versucht seinem Schicksal zu entgehen.

„Der Pub, in dem ich geboren wurde/Liebe tötet“

Ein Kredithai versucht an eine Baufläche zu kommen, auf der ein Pub steht, in dem Constantine und seine „Freunde“ Seit Jahren verkehren. Als der Pub von Schlägern niedergebrannt wird, rächen sich die Geister der, im Feuer umgekommenen, Besitzerin und ihres zuvor verstorbenen Mannes auf brutale Weise an den Männern. Nur Constantine kann sie noch zur Vernunft bringen.

„Lord of the Dance“

Am Weihnachtstag begegnet John einem Wintergeist aus alter Zeit, der enttäuscht darüber ist, was aus dem „Fest des Winters“ gemacht wurde. Daraufhin führt Constantine ihn in einen Pub, in dem der „alte Geist“ weiterlebt.
Vieles, was Ennis später in Preacher, meiner Meinung nach, zu seiner persönlichen Perfektion bringt, (Kneipen)Gespräche, Tod und Teufel/Gott etc., ist natürlich auch hier schon zu finden, es wirkt auf mich jedoch noch nicht so auf den Punkt gebracht, wie es in Ennis Meisterwerk (Preacher) der Fall ist, es wirkt als hätte Ennis seine „Stimme“ noch nicht richtig gefunden. Die Zeichnungen waren für mich zwar gewöhnungsbedürftig aber nicht störend, auch wenn man Dillon auch anmerkt, dass er sich bis zu Preacher noch weiter entwickelt hat. Somit wäre Hellblazer für sich genommen kein Stoff, den ich von Ennis/Dillon gewohnt bin, als Fan von Ennis (und auch Dillon) finde ich es aber interessant, eben diese Entwicklung von Hellblazer zu Preacher zu beobachten.

Den Comic gibt’s bei Panini oder eben Amazon.