Marias letzte Reise [Drama, Deutschland, 2005]

Mein Blog ist eigentlich eher für unterhaltsame Sachen bekannt. Comics, Filme, Games und Musik. Doch immer wieder einmal kommen die Augenblicke, wo man den Spaß des Lebens, ein wenig beiseite räumen muss, um sich den wirklich ernsten Themen zu widmen. Eines dieser Beispiele ist bereits mein Artikel zum Mahnmal Buchenwald gewesen, und auch heute möchte ich ein nicht so freudiges Thema anschneiden, welches mir aber auch persönlich sehr am Herzen liegt.

Der Tod.

Im Rahmen meiner Weiterbildung als Altenpfleger und Altenbetreuer bin ich in Berührung mit dem Film „Marias letzte Reise“ gekommen. Denn im Ethikunterricht kamen wir auf die Pflegeethik zu sprechen, wobei die Ausbilderin eben auf diesen Film zurückgriff. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit den Film zu beenden, doch ich war fasziniert vom Schauspiel der leider inzwischen verstorbenen Monica Bleibtreu. Deshalb habe ich die Chance ergriffen und mir den Film nun in voller Länge zu Gemüte geführt.

Marias letzte Reise

Land: Deutschland
Jahr: 2005
Laufzeit: 90 min
Regie: Rainer Kaufmann
Darsteller: Monica Bleibtreu, Nina Kunzendorf, Günther Maria Halmer, Michael Fitz, Nikolaus Paryla, Philipp Moog, Gundi Ellert, Hubert Mulzer

Maria leidet an Krebs, doch im Krankenhaus will sie nicht bleiben. Auch eine weitere Chemotherapie will sie nicht über sich ergehen lassen. Doch was sie so richtig wütend macht, ist wie das Personal im Krankenhaus mit den Patiente, insbesondere ihr, umgeht. Also lässt sie sich auf eigenen Wunsch entlassen. Aber ihr behandelnder Arzt will dem nicht tatenlos zusehen, und stellt seine beste Krankenschwester, Andrea, ab, damit diese die sture Patientin doch noch bewegen kann, ins Krankenhaus zurückzukehren. Was der Arzt aber nicht ahnt, ist das sich alle seine Bemühungen als nutzlos herausstellen. Schwester Andrea entwickelt eine Beziehung, nicht nur zu Maria, sondern auch zu ihrem noch ledigen Sohn Simon. Zusammen gehen die beiden den letzten und beschwerlichen Weg der schwer kranken Dame …

Marias letzte Reise ist ein dramatisches Meisterwerk, mit so vielen Emotionen und außergewöhnlichen schauspielerischen Leistungen, wie ich sie bisher nur selten erlebt habe. Den ganzen Film über kommt man nicht umhin, einen Kloß im Hals zu spüren und den Tränen nahe zu sein. Besonders am Schluss, als es dann unumkehrbar wird, bekommt man selbst als Zuschauer Gänsehaut und kann sich nur noch schwer beherrschen.
Am Anfang, so muss ich ehrlich zugeben, zeichnet sich dies noch nicht so stark ab. Maria ist eher die Art von Mensch, die man nur allzu gerne von hinten sieht, weil sie doch so ein sturer Bock ist, und nichts außer ihrem eigenen Willen zulässt. Doch mit jeder Minute wächst einem diese Person näher ans Herz und man versteht, warum sie so geworden ist, wie sie nunmal nach außen hin scheint. Das ist vor allem der grandiosen Leistung, der leider viel zu früh verstorbenen Monica Bleibtreu und ihrer Filmpartnerin Nina Kunzendorf zu verdanken. Am tragischsten ist dies aber erst dann, wenn man bedenkt, dass Monica Bleibtreu ihr eigenes Schicksal vorausgespielt hat.

Am 13. Mai 2009 verstarb die am 4. Mai 1944 in Wien geborene Schauspielerin nach einem zweieinhalbjährigen Lungekrebsleiden in Hamburg. Das der Film aber schon vor diesem persönlichen Drama für Aufsehen gesorgt hat, zeigen auch die Preise, die er und auch Monica Bleibteu hierfür erhalten haben. Dazu zählen der deutsche Fernsehpreis, für die Rolle der todkranken Bäuerin Maria, der bayrische Fernsehpreis als Sonderpreis für Marias letzte Reise sowie der Adolf-Grimme-Preis für das gesamte Schauspielensemble des Filmes. Monica Bleibtreu wurde unter großer Anteilnahme auf dem Friedhof im Hamburgers Ortsteil Ohlsdorf beigesetzt.

FAZIT:

Der Film „Marias letzte Reise“ ist ein Film, den man gesehen haben muss. Egal was man von deutschen Filmen, Dramen oder was auch immer halten mag. Dieser Film geht an keinem spurlos vorbei, oder sollte es wenigstens nicht. Monica Bleibtreu hat sich mit diesem Film und der darin verkörperten Rolle, in meinen Augen ein eigenes Denkmal gesetzt. Noch nie habe ich eine Darstellerin so überzeugend, und das in allen Handlungssituationen, spielen sehen wie in diesem Drama.

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