Mit der großen Jubiläumsausgabe starte endlich auch das neue Spinnen-Event, Spider-Island!!!
Spider-Man (Vol. 2) #100
Spider-Island beginnt mit einem Riesenknall. Aber nicht etwa weil fast ganz New York plötzlich mit Spinnenkräften ausgestattet ist, sondern weil es ausgerechnet Peter Parkers Freundin, Carlie Cooper, die forensische Ermittlerin erwischt. Und diese freut sich auch noch riesig darüber und präsentiert ihre neue Fähigkeiten ihrem Partner ganz stolz. Peter sieht das naturgemäß mit gemischten Gefühlen, allen voran, weil eine Stadt voller Spider-Men nur Ärger bedeuten kann. Denn es wurden ja nicht nur gute Bewohner von New York mit diesen Kräften ausgestattet, sondern auch so ziemlich jeder Kleinkriminelle. Daher ergibt es sich auch, dass kaum das die Fähigkeiten sich offenbaren, die Stadt im Chaos versinkt. Das ändert sich auch nicht, als die Rächer eintreffen und versehentlich auch auf den echten Spider-Man einschlagen …
Genaugenommen hat es sich ja schon seit geraumer Zeit abgezeichnet. Der Schakal ist wieder da, und erneut beginnt er, seine Intrigen zu spinnen. Doch es gibt Rätsel im Hintergrund. Das, Wie, Warum und vor allem mit Wessen Hilfe hat, der Schakal all dies bewerkstelligt. Da hat sich Slott wieder eine ganze Menge einfallen lassen und verknüpft erneut Spider-Mans Vergangenheit mit der Gegenwart. Allen voran Peters Gedanken darüber, wie er seine Spinnenkräfte eventuell an Carly übertragen haben könnte, als er noch nicht wusste, dass ganz New York betroffen ist. Das sind ganz besondere Handkniffe von Slott und diese Art der Erzählung beherrscht er perfekt.
Aber nicht nur Slott darf zeigen, was er kann. Zusammen mit Christos Gage zeigt er, wie sich Phil Urich in seiner Rolle als neuer Hobgoblin weiterentwickelt und Fred van Lente blickt in den Hintergrund, und fördert nicht nur bekannte Gesichter zutage, sondern auch eine ganze Menge an Geheimnissen. Und dies macht er wie gewohnt, sehr gut und vor allem spannend.
So bunt wie die Autorenriege ist auch das Zeichnerquartett. Die beiden Hauptstories werden hierbei von Stefano Caselli und Humberto Ramos getragen. Caselli hat einen sehr coolen, leicht Manga-artigen aber dennoch anatomisch korrekten dynamischen Zeichenstil. Dem ein wenig entgegen steht Ramos‘ Stil, der wesentlich energiegeladener, dafür aber anatomisch etwas problematischer ist. Da passiert es schon einmal, das die Protagonisten Posen einnehmen, die zu ernsthaften Körperschäden führen würden, dafür aber extrem stylisch aussehen. Wieder anders ist es mit den Bildern von Giuseppe Camuncoli. Seine Bilder sind von dominanten Outlines geprägt und die Details werden hauptsächlich durch die Koloration erzeugt. Minck Oosterveer, der leider viel zu früh verstarb, hat sich der Umsetzung des letzten Kapitels in dieser Ausgabe angenommen und zeigt den düstersten Stil in diesem 100 Seiten Jubiläumsheft. Die Zeichnungen wirken stellenweise fast wie aus einem Horrorcomic entnommen und unterstreichen die beklemmende Atmosphäre, welche Autor Van Lente hier erzeugt.
FAZIT:
100 Ausgaben Spider-Man, 100 Seiten Spannung und der Start des neuen Spinnen-Mega-Events. Was will man als Spider-Man-Fan mehr. Vor allem wenn es sich Panini nicht nehmen lässt und von dieser Ausgabe auch noch einen ganzen Batzen an Comicshop-Variantcovern anfertigen lässt. Da hat man dann die Chance noch ein Heft zu ergattern, auf dem der eigene Comicshop, von Spidey gerettet wird. Doch schon alleine der Inhalt ist es wert, das Heft zu besitzen. Spannung, Action, Humor. Einfach alles ist vertreten und so vergehen die vielen Seiten fast wie in Sekunden. Nicht etwa weil kaum Inhalt vorhanden ist und nur schöne Bilder darin platz finden, sondern weil man von der ersten Seite in die Geschehnisse eintaucht und erst auf der letzten Seite wieder in die Wirklichkeit entlassen wird.
So kann es gerne mit Spider-Island weitergehen, vor allem dann, wenn sich weitere Geheimnisse rund um die Pläne des Schakal offenbaren und diese auch glaubwürdig präsentiert werden. Doch nach dieser Ausgabe sehe ich dem mit gutem Gefühl entgegen.
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