Samurai #1: Das Herz des Propheten [Kult Editionen, Dezember 2007]

Dominik_AVAGespannt wie ein Bogen, geschärft wie ein Schwert, die Vorfreude auf Frèdèric Genet und Jean – Francois Di Giorgio ihre Abenteuerserie „Samurai“ war bei mir enorm (siehe auch „Dominiks Comic – Wünsche“). Endlich habe ich den ersten Band gelesen und ich bin weiterhin sehr gespannt, wie die Geschichte fortgeführt wird.

Der Schlag eines Schmetterlingsflügels verändert den Lauf der Sterne …“

 

Samurai # 1: Das Herz des Propheten

Ein Samurai stellt sich seiner Vergangenheit.

An den äußersten Grenzen Japans bahnt sich ein politisches Drama an, denn eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des Kaiserreiches, General Akuma, scheint dazu entschlossen, den Kaiser um des eigenen Vorteils willen zu verraten. Doch es gibt ein schreckliches Geheimnis, das die beiden Männer verbindet: Der 13. Prophet.

Der Samurai Takeo konfrontiert mit seiner Vergangenheit, versucht aufzudecken, wer sich hinter dem 13. Propheten verbirgt. Warum wuchs Takeo in einem Kloster auf, und warum wurde er vor zehn Jahren von seinem Bruder im Stich gelassen?

Takeos Suche wird ihn in den Mittelpunkt dramatischer Geschehnisse führen, Geschehnisse, die nicht nur das Schicksal des 13. Propheten bestimmen, sondern gar das Reich beeinflussen …

Den ersten Zyklus rund um den Samurai Takeo bilden die ersten vier Alben.
Den zweiten Zyklus bilden die Alben fünf und sechs.
Der dritte Zyklus ist mit Band sieben und acht abgeschlossen.

Die Aufmachung des ersten Hardcover Bandes (Maße: 23 mal 32,2 cm.), ist in gewohnt qualitativer Kult Editionen Manier. Der Band liegt gut in Händen, von meiner Seite aus, ist die Hardcover Variante hier absolut angemessen.

Das Kloster

Das Kloster

Die Story beginnt auf den ersten zwei Seiten mit einem dunklen Geheimnis aus der Vergangenheit.

Regnerisch und düster gehalten, auf schwarzen Hintergrund wird dem Leser direkt eine gefährliche Entdeckung preisgegeben, die scheinbar das gesamte Reich ins Wanken bringen kann.

16 Jahre später, die Zeichnungen wirken nun freundlicher, begegnen wir dem Samurai Takeo und seinem treuen leicht tollpatschigen Freund Shiro. Takeo scheint zur Insel ohne Namen zu wollen, wobei der Leser in diesem Band noch nicht viel mehr über diese Insel und deren Bedeutung erfährt, außer dass eben diese Insel der Hölle auf Erden ähneln soll.
In dem kleinem Fischerdorf Guma rasten Takeo und Shiro. Ihre Anwesenheit bringt bei den Einheimischen jedoch eine gewisse Unruhe mit sich. In der nahegelegenen Schenke bei einem Umtrunk lüftet ein kleines Kind ein bedeutendes Geduldsspiel. Dieses Geduldspiel enthält ein religiöses Symbol, welches die Einwohner verschreckt.

Es handelt sich scheinbar um das geöffnete Herz des Propheten. Der Herr Akuma schickt drei schwarze Frauen und die Männer von Nobuos los, um das Herz des Propheten in seine Macht zu bekommen.

Das kleine Kind Natsumi und ihre Amme Kinu begleiten Takeo und Shiro auf der Flucht vor den gefährlichen schwarzen Frauen. In einem nahegelegenen Kloster scheinen Takeo und seine Freunde in Sicherheit zu sein, doch die schwarzen Frauen und ihre Armee sind ihnen bereits dicht auf den Fersen.

Noch sind alle in Sicherheit

Noch sind alle in Sicherheit

In einer Rückblende erfährt der Leser ein wenig über die Vergangenheit von Takeo, wie es dazu kam, das er das Kloster verlassen hat.

Die Story ist rasant und stets dynamisch. Nach der anfänglichen Ruhe vor dem Sturm, die Story kommt in Fahrt und die Zeichnungen gleich mit. Die Schwertkämpfe gefallen mir sehr gut. Die Kampfszenen sind nicht zu sehr in die Länge gezogen, sie zeigen die nötigsten Drehungen in dynamischen Panels. So folgt dieser erste Band keiner typischen Panel Aufteilung, sondern die Panels passen sich der Story und den Geschehnissen entsprechend an. Kurze Panels, kleine Panels, lang gezogene Panels, große Panels überlappend, oder auch eine beidseitige Zeichnung bedeckt mit seitlichen Panels, geben den Band eine interessante, jedoch stets passende Optik.

Sehr gut gefällt mir die Truppe, die sich in diesem ersten Band zusammenfindet. Takeo wirkt freundlich, geheimnisvoll und stark. Sein Begleiter Shiro scheint eher tollpatschiger Natur zu sein und lockert die Handlung entsprechend auf. So zum Beispiel, wenn er über eine Wurzel im Wald stolpert, oder wenn es um das Thema Essen zubereiten geht.
Die junge Natsumi und ihr Herz des Propheten werden der Geschichte sicherlich noch von Bedeutung sein.

Das Ende des ersten Bandes lässt den Leser, bedingt durch einen Cliffhanger, freudig darauf warten, wie es weitergeht. Mir persönlich hat dieser Band sehr gut gefallen und ich bin in keinster Weise enttäuscht worden.

Die Zeichnungen von Frèdèric Genet in Kombination mit den Farben von Delphine Rieu, wissen mir sehr gut zu gefallen. Auch wenn ich in späteren Beispielseiten aus den Folgebänden detailgetreuere Zeichnungen und auch harmonischere Farben wahrnehmen konnte, so hat mich dieser Band jedoch in seiner Gesamtheit überzeugen können.

Dunkle bedrohliche Farbtöne wechseln sich mit freundlich harmonischen Farbtönen ab.
Im Wald in der Dunkelheit oder unterwegs bei Tag, der Samurai Takeo bietet der zusammengewürfelten Truppe Schutz und das merkt der Leser auch in Form der Zeichnungen sowie der Farbgebung. Eine leichte lockere Stimmung, gerade im Dorf Guma, lassen den Leser ein wenig in Sicherheit wiegen und das trotz der aufkommenden Bedrohung.
Gedanken aus der Erinnerung von Takeo sind bewusst in einem leicht schimmernden erdfarbigen Ton gehalten. Dadurch ist dem Leser direkt bewusst, dass hier eine Erinnerung zeichnerisch dargestellt wird.
Hintergründe und Personen sind den Ereignissen entsprechend detailliert dargestellt. Mimik und Gestik ist vorhanden, Falten und Furchen im Gesicht oder ein Bart, lassen die verschiedenen Charaktere unterschiedlich aussehen. Gerade die Kleidung der drei schwarzen Frauen ist entsprechend bedrohlich und detailgetreu, das gefällt mir sehr gut.

Der Angriff auf das Kloster

Der Angriff auf das Kloster

Ich bin froh, dass ich mich an diese Serie herangewagt habe und warte gespannt darauf, wie es weitergehen wird.

Jeder, der eine gleichermaßen unterhaltsame wie spannende leicht verständliche fernöstliche Samurai Geschichte sucht, der kommt an dieser Reihe nicht vorbei. Der erste Band ist bereits äußerst vielversprechend.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2007-2014 Kult Editionen

Weitere Informationen gibt es  auf der Homepage von Kult Editionen.

Diesen Band kann man unter anderem bei Amazon erwerben.

Ein Kommentar zu “Samurai #1: Das Herz des Propheten [Kult Editionen, Dezember 2007]

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