Bongo Comics des Monats … November 2013 [Panini, November 2013]

… November

Oh, je. Ich habe ganz schön Rückstand bei meinem Lesestapel. Schlimm ist es auch bei den ganzen Bongosachen. Darum versuche ich jetzt, mal ein wenig aufzuholen. Heute erst mal mit den Bongo Comics aus dem November 2013. Das ist immerhin auch schon über ein und ein viertel Jahr her, dass die erschienen sind …

Simpsons Comics Nr. 205

Schummeln in Videospielen ist nicht fair. Bart sieht das aber anders, und als er plötzlich die Chance bekommt durch einen Trick sein Highschool-Abschluss zu bekommen, nutzt er sie auch. Ab sofort glaubt er Freizeit ohne Ende zu haben, aber Homer macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Er fordert, dass Bart ab jetzt arbeiten und Geld verdienen gehen soll. Immerhin hat Homer auf Arbeit auch seine Probleme. Mr. Burns hat die Hälfte aller Arbeiter entlassen und der verbliebene Rest soll dafür Doppelschichten fahren. Homer hat es auf besondere Weise erwischt, denn er ist plötzlich sein eigener Chef. Was zu Beginn noch ganz witzig klingt, entpuppt sich schnell als ein ganz großes Problem …

Ian Boothby präsentiert wieder eine sehr humorvolle Geschichte mit vielen kleinen Gags. Nicht nur, dass er die Generation der Videospielmogler vorführt (und ich wette es gibt keinen einzigen Spieler, mich eingeschlossen, der nicht mindestens einmal in seinem Videospielleben einen Cheat oder ähnliches benutzt hat), aber auch die hart arbeitenden Menschen unserer Zeit. Während auf der einen Seite mit dem moralisch erhobenen Zeigefinger gedroht wird, dass sich Schummelei niemals lohnt, ist es auf der anderen Seite die fast schon traurige Realität der Ausbeutung des kleinen Arbeiters. Zwei so gegensätzliche Themen, dennoch gekonnt zu vereinen ist eine wahre Meisterleistung von Boothby.
Dem gegenüberstehen aber leider auch die 08/15-Durchschnittszeichnungen von Phil Ortiz. Bitte nicht missverstehen. Phil Ortiz leistet technisch saubere Arbeit und die Figuren sehen Eins-zu-Eins so aus, wie man sie aus der Fernsehserie kennt, aber genau hier liegt auch das Problem. Den Bildern fehlen jegliche Eigenständigkeit und ein Wiedererkennungswert, der ihn von anderen Zeichnern abhebt.

Unter dem Strich bleibt eine unterhaltsame und auch ein wenig nachdenkliche Geschichte mit technisch sauberen Bildern. Kein optisches Highlight und auch inhaltlich manchmal ein wenig zwiegespalten, aber durchaus besser, als so manches, was Boothby in letzter Zeit abgeliefert hat.

Bart Simpson Nr. 77

Manchmal ist weniger eben doch mehr. Genau nach diesem Motto gibt es dieses Mal nur zwei statt der sonst üblichen drei oder vier Geschichten. Doch können diese dafür auch besser überzeugen?
In der ersten Geschichte wird Bart zu einer Art gemeinnützigen Arbeit verdonnert. An der Seite von Ralph soll er als Kinder-Cop für Ordnung und Gerechtigkeit in Springfield sorgen. Zuerst ist Bart nicht nur von seinem Partner nicht sonderlich angetan, und auch die „Polizeiarbeit“ macht nicht wirklich Spaß, aber dann passiert etwas, dass seine Meinung schlagartig ändert.
Im zweiten Teil des Heftes, der zweitenn Geschichte sozusagen, wird es noch komplizierter. Nachdem Bart im Androids Dungeon, oder auch Taschengeldfriedhof, wie der Comicladen des Öfteren genannt wird, eine ganze Kiste mit beschädigten Comics erhält, beginnt in Springfield das Sparfieber. Denn Bart entdeckt in einem der alten Comichefte ein Gutschein für ein Gratiscomic, welches inzwischen mehrere Hundert Dollar wert ist, und lässt sich dieses Gratiscomic sogar gerichtlich bestätigen. Ab sofort beginnen sämtliche Springfielder mit alten Gutscheinen, die jetzt aufgrund dieses Urteils von Richter Snyder wieder gültig sind, die heimische Wirtschaft zu ruinieren. Und an allem ist Bart schuld …

Während die erste Geschichte, wie auch schon bei dem Simpsons Comics-Heft in diesem Monat, von Autor Ian Boothby kommt, ist die zweite Story vom mir bis dato eher unbekannten John Jackson Miller. Das wirklich Erstaunliche daran ist jedoch, dass mich dessen Geschichte sofort mehr überzeugt, als die des alten Hasen Boothby. Millers Geschichte hat mehr Tiefgang, mehr Pep und kann mich mit seiner Idee einfach mehr begeistern, als die erste, zwar nicht grundsätzlich schlechte, aber dennoch schwächere Geschichte.
Visuell sind dafür beide Storys, trotzdem sie von unterschiedlichen Zeichnern kommen, wieder gleichauf. In beiden Fällen wartet der übliche Simpsons-Stil ohne große Eigenständigkeit auf den Leser. Weder John Delaney noch James Loyd können mit sichtbaren Besonderheiten aufwarten. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass in beiden Fällen Andrew Pepoy als Tuscher am Werk war?! Abe rhier jetzt Mutmaßungen anzustellen würde sowieso zu keinem Ergebnis führen.

Letztendlich bleibt ein witziger Comic mit zwei abwechslungsreichen Geschichten, die sich auch wirklich nur um den titelgebenden Helden drehen und optisch kein Reinfall sind, aber auch nicht so richtig überzeugen können.

 

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..