Dominiks Reisetagebuch (3): Unterwegs im Iran und Istanbul (März 2015)

Am Tor aller Länder - Persepolis

Am Tor aller Länder – Persepolis

Tag 3 – Shiraz – Persepolis ca. 120 Kilometer

Heute sind wir so gegen 9.00 Uhr losgefahren.
Persepolis ist unser Tagesziel.
Um den zeremoniellen Festlichkeiten des achämenidischen Weltreichs, das von Ägypten bis zum heutigen Pakistan reichte, einen angemessenen Rahmen zu geben, gründete König Darius der 1. um 518 v. Chr. die Repräsentationshauptstadt Parsa, welche griechische Geschichtsschreiber Persepolis, Stadt der Perser, nannten. Sie ist als UNESCO-Weltkulturerbe registriert und liegt 55 Kilometer nördlich von Shiraz am Fuß des Berges Kuh-e Rahmat auf 1620 Meter Höhe. Diese Anlage diente auch der Feier des Neujahrfestes, an dem Abgesandte aller Völkerschaften des Reiches teilnahmen.
Persepolis ist ein sehr beeindruckendes Gebiet.

Der Hundertsäulen-Saal - Persepolis

Der Hundertsäulen-Saal – Persepolis

Atemberaubende Überreste längst vergangener Zivilisationen faszinieren jeden Besucher dieser Anlage. Seien es nur die Säulen am Tor aller Länder, der Apadana -Palast, in welchem der damalige König seine Besucher empfing oder die vielen teilweise noch sehr deutlich zu erkennenden Verzierungen in den Fassaden und Reliefs. Die zentrale Halle des Apadana- Palastes betrug ein Fassungsvermögen für über 10.000 Menschen (60 mal 60 Meter groß mit 36, je 19,2 Meter hohen Säulen).
Der Hundertsäulen-Saal muss damals einfach beeindruckend gewesen sein (ein Saal mit zehn mal zehn Säulenreihen ausgestattet).
Darüber hinaus gab es noch ein Schatzhaus, eine Zisterne, den Xerxes-Palast, den Darius-Palast, ein Archiv sowie Felsengräber.
Die Palaststadt Persepolis wurde 330 v. Chr. durch Alexander den Großen zerstört, aber ihre (teils wiederaufgebauten) Reste können auch heute noch besichtigt werden.
Eines ist sicher, zu damaliger Zeit muss diese Anlage einfach beeindruckend gewesen sein, die Überreste sind es definitiv auch heute noch!

Blick auf Persepolis

Blick auf Persepolis

Naqsh-e Rostam ist eine 4 Kilometer nördlich von Persepolis liegende Nekropole der Achämeniden.
Ihre Felsgräber entsprechen denen, die sich oberhalb der Terrasse von Persepolis befinden. Auch bei ihnen sind eine Palastfassade und ein von Delegierten der Völker gestützter Thron zu sehen, auf dem der König vor einem Feueraltar im Angesicht seines geflügelten Schutzgeistes betet. Die Rahmen der Felsgräber sind kreuzförmig, was die Einbeziehung der vier Himmelsrichtungen andeutet.
Auf der Rückfahrt nach Shiraz haben wir erneut eine Teepause eingelegt und den Abend ausklingen lassen. Einen Zwischenstopp haben wir am Koran Tor eingelegt. Die Besonderheit dieses Tores liegt unter anderem darin begründet, dass zwei Exemplare des heiligen Koran in der oberen Kammer gelagert werden. Geht ein Reisender durch dieses Tor hindurch, so soll es ihm Segen bringen und eine sichere Heimkehr gewährleisten.

Naqsh-e Rostam

Naqsh-e Rostam

Tag 4 – Shiraz – Pasargadae – Zein ol Din (ca. 480 Kilometer)

Nach dem Frühstück sind wir losgefahren.
Heute liegt eine lange Busfahrt vor uns.
Erster Halt ist in Pasargadae.
An diesem Ort siegten die Perser im Jahre 550 v. Chr. über die Meder und Kyrus der Große ließ daraufhin hier eine Residenzstadt errichten. Das Kyrus-Grab gleicht wegen seiner Zella mit Giebeldach einem nordischen Haus und ruht auf einem Unterbau, dessen sechs Stufen von unten nach oben in der Höhe abnehmen.
Nach der Besichtigung in Pasargadae  haben wir auf der langen Weiterfahrt einen Zwischenstopp zum Mittagessen eingelegt.
Die Landschaft wurde zusehends karger. Trockene Steppe, beginnende Wüste, Bergketten am Horizont begleiteten uns die gesamte Fahrt.  Oftmals verläuft die Straße bis zum Horizont nur geradeaus. Eine einsame Straße, befahren in der Steppe.

Das Kyrus-Grab

Das Kyrus-Grab

Noch bevor es dunkel geworden ist, sind wir an unserer nächsten Unterkunft angekommen.
Heute haben wir in der Karawanserei Zein ol Din übernachtet.
Sie zeichnet sich durch einen runden Grundriss, der für Karawanenbauten ungewöhnlich ist, aus und liegt 60 Kilometer entfernt einsam nahe der Straße nach Kerman. Die wuchtigen Außenmauern werden durch fünf Bastionen verstärkt. Wenn es in der Nacht nur nicht so kalt werden würde, kann man hier selbstverständlich auf dem Dach der Karawanserei unter freiem Himmel und einem sehr schönen Sternenzelt übernachten. Früher haben hier Reisende mit ihren Tieren und Handelswaren genächtigt, sich mit Lebensmitteln versorgt und sind weitergezogen. Eine Karawanserei diente zugleich als Warenlager und Umschlagplatz.
Am Abend haben wir uns einen interessanten persischen Tanz der einheimischen angeschaut.
Das Abendessen, das Ambiente (Räume mit persischen Teppichen ausgeschmückt) hat mir sehr gut gefallen. Das Flair in einer Karawanserei ist wirklich etwas einmalig besonderes!

Innenhof der Karawanserei

Innenhof der Karawanserei

Ein Kommentar zu “Dominiks Reisetagebuch (3): Unterwegs im Iran und Istanbul (März 2015)

  1. Hi Dominik!
    Deine Reise war wirklich spannend, ein toller Blogbeitrag. Der Iran ist ein interessantes Land mit einer bewegten Geschichte. Ich bin mir sicher, dass man bei einer Reise dorthin viele bunte Eindrücke sammelt. Schön, dass es dir gefallen hat und du bei der Kälte nicht erfroren bist! 🙂

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