Mit dem heutigen Review ist ein Verlag an der Reihe, der bisher noch überhaupt nicht vertreten war. Der All Verlag ist dabei aber bei Weitem kein unbeschriebenes Blatt, auch wenn er noch relativ jung ist. Neben dem heute vorgestellten „Die Sechste Waffe“ ´hat der Verlag auch Serien wie Himmel in Trümmern“ (bisher vier Ausgaben), „Schritte ins Licht“ (aktuell drei Ausgaben), „Wunderwaffen“ (bisher zwei Ausgaben, die dritte folgt im September) und noch vieles mehr im Sortiment. Eine komplette Übersicht findet ihr hier.
Die sechste Waffe
[All Verlag, Mai 2015]
Dies ist der Wilde Westen. Aber es ist nicht der Wilde Westen, wie er im Allgemeinen bekannt ist. Dieser Wilde Westen in mysteriöser und geheimnisvoller. Er ist gefährlicher und von Monstern durchzogen. Und er birgt eine gefährliche Waffe, die sechste Waffe. Eine Waffe, die so mächtig ist, dass sie niemals in die falschen Hände geraten darf. Und diese falschen Hände sind ausgerechnet auf der Suche nach ihr. Neben der Pinkerton National Detective Agency, einer skrupellosen Vereinigung ist auch Drake Sinclair hinter diesem mächtigen Revolver her, der immer nur einen Besitzer akzeptiert. Im Moment ist es die junge Becky Montcrief, aber der ursprüngliche Besitzer ist ebenfalls aus seinem „Grab“ zurück um sich sein Eigentum zurückzuholen …
Cullen Bunn, der bereits einiges an Storys (unter anderem Spider-Man, Deadpool und Captain America für Marvel, sowie Lobo, Green Lantern und Earth 2 für DC) geschrieben hat. Mit „Die sechste Waffe“ legt er seit 2010 zusammen mit Brian Hurtt seine eigene Comicserie bei Oni Press vor. Seit Sommer letzten Jahres erscheint die Reihe (im Mai jetzt mit Band 2 und den US-Ausgaben 7 bis 11) beim All Verlag. Diese Lizenz ist, wenn man das bisherige Line-Up vergleicht, schon etwas Besonderes, und daher wundert es auch nicht, dass man sich für den Gratis Comic Tag mit diesem Titel als Repräsentant entschieden hat.
Auf den ersten Blick ist „Die Sechste Waffe“ ein unauffälliger Westerntitel, wenngleich das Cover mit seinen Skeletten und gehängten Leichen schon etwas mehr vermuten lässt. Und bereits auf den ersten Seiten zeigt sich, dass dem Leser hier mehr geboten wird, als einfache Wild West-Action. Dennoch bleibt das erste, in diesem Heft enthaltene, Kapitel recht flach und vorhersehbar, weckt aber trotzdem irgendwo mein Interesse. Dies liegt auch an den gelungenen Zeichnungen von Brian Hurtt, der mit seinem rauen und kantigen Stil den Wilden Westen sehr gut einfängt. Zumindest das, was man sich so darunter vorstellt, und vermischt es mit surrealen und mysteriösen Horrorelementen.
Auch wenn „Die Sechste Waffe“ kein Highlight wie Splitters „Die Schöne und das Biest“ ist, so weiß es dennoch zu gefallen. Selbst mir, der kein Westernfreund ist, ringt es ein gewisses Interesse ab, was nicht zuletzt an Hurtts Artwork liegt. Ich werde die Reihe mal im Auge behalten.
