Spider-Island Reviewserie (4): Spider-Man (Vol.2) #99 [Panini, Juni 2012]

Heute ist es wieder an der Reihe, für die nächste Spider-Island Ausgabe, und wir nähern uns langsam aber sicher dem Ende des Prologs und dem Start der Hauptgeschichte …

Spider-Man (Vol.2) #99

Jeden ersten Freitag im Monat ist der Filmfreitag für Betty und ihren besten Freund Peter Parker. Doch seitdem Peter bei Horizon arbeitet, als Spider-Man für zwei Rächerteams und die Future Foundation unterwegs ist und selber noch sein Privatleben mit Carly hat, gibt es immer wieder Situationen, die diesen Filmfreitag gefährden. Als Peter wieder einmal absagen muss und auch Bettys Freund Eddie nicht vor Ort ist, geht Betty alleine ins Kino. Auf dem Heimweg wird sie das Opfer eines Überfalls und wird schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Sofort sind alle ihre Freunde zur Stelle. May und ihr Mann Jay. Glory, Mary Jane und auch Bettys Freund Eddie kommt kurzerhand zurück. Sogar Robbie und J. Jonah Jameson tauchen auf, nur Peter fehlt. Dieser ist unterwegs um Bettys Peiniger ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen …

Betty hat keine Chance ...

Betty hat keine Chance …

Neben der Hauptstory sind außerdem vier Kurzgeschichten enthalten, von denen sich zwei dem bevorstehenden Spider-Island-Event widmen. Zum einen wird auf die weitergehende Ausbreitung der Testobjekte eingegangen und zum anderen holt sich Spider-Man bei Shang Chi ein paar Hilfestellungen um seinen seit geraumer Zeit ausgefallenen Spinnensinn zu überbrücken. Außerdem gibt es einen Blick in die Vergangenheit und zurück in die Gegenwart, als May und Jay sich entschließen New York zu verlassen und nach Boston zu ziehen, sowie einen ganz normalen Tag im Leben von Spider-Man. Während die beiden Spider-Island-Geschichten die Spannung zum direkt bevorstehenden Abenteuer noch ein wenig anheizen, sind die anderen beiden Storys nur unterhaltsames Beiwerk. Sie sind nicht schlecht, aber auch nicht wirklich relevant, wenn man von der Entscheidung des jungvermählten Paares einmal absieht, die bekannte Heimat zu verlassen.
In der Hauptgeschichte wird nach etwas längerer Zeit wieder das Privatleben von Peter thematisiert, allen voran seine Freundschaft mit Betty Brant. Dies wird sehr glaubhaft und emotional geschildert und sticht vor allem durch die sehr vielen persönlichen Momente heraus.

Peter kennt keine Gnade!

Peter kennt keine Gnade!

Visuell ist diese Ausgabe eine bunte Mischung an Zeichnern und Stilen. Während Ryan Stegman in der Hauptstory noch mit filigranen und sehr detaillierten Zeichnungen überzeugt, zeigen die weiteren Geschichten mit kräftigeren Strichen und dominanteren Outlines ein ganz anderes visuelles Konzept. Zwar kommt es innerhalb dieser Ausgabe zu keinem all zu großen Stilbruch mit den anderen Geschichten, aber dennoch sind die verschiedenen Zeichner ganz klar voneinander abgrenzbar. Besonders positiv hervorzuheben ist hierbei erneut Emma Rios, deren dunkles Gesamtkonzept hervorragend in die Spider-Island-Kurzgeschichte passt. Ebenso die Zeichnungen von Max Fiumara und dessen Kampf von Spider-Man mit Shang Chi. Wesentlich bunter und fröhlicher sind die Bilder von Giuseppe Camuncoli und Javier Pulido und stehen damit schon fast in krassem Gegensatz zum restlichen Inhalt, passen aber dennoch, auch im Sinne der Auflockerung, sehr gut.

May und Jay ziehen weg, und Peter erinnert sich.

May und Jay ziehen weg, und Peter erinnert sich.

FAZIT:

Eine kurzweilige und emotionale Ausgabe, welche die Beziehungen unter den Nebencharakteren aus neuen und interessanten Blickwinkeln zeigt. Kurze Infos und Neuausrichtungen einiger Protagonisten werden bekannt gegeben und die Spannung zum im nächsten Heft startenden Spider-Island weiter geschürt. Zusammen mit den wechselnden Zeichnungen ergibt sich eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Mischung an Abenteuern.

Ein ganz normaler Tag im Leben von Spider-Man.

Ein ganz normaler Tag im Leben von Spider-Man.

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Venom Sonderband Nr. 1: Netz des Todes [Panini, März 2012]

Heute gibt es den ersten Band der neuen Venom-Serie mit Peters alten Freund und Kriegsveteran Eugene „Flash“ Thomspon. Mal sehen wie sich Flash als Spezialagent schlägt …

Venom Sonderband #1: Netz des Todes

Eugene „Flash“ Thompson ist der neue Venom. Er ist aber nicht wie seine Vorgänger, ein gnadenloser Mörder und Psychopath, gelegentlich mit einem Ehrenkodex versehen, sondern er ist Top-Secret Spion der Regierung. Im neuen Projekt Wiedergeburt wurde dem Kriegsveteran, der beide Beine im Einsatz verloren hat, der Symbiont übergeben. Oder zumindest zeitweise. Denn seine Symbiose mit dem außerirdischen Parasiten, darf maximal 48 Stunden dauern, da diese sonst unumkehrbar wird.
Unter diesen Voraussetzungen und strenger Kontrolle wird Flash nun in alle möglichen Krisengebiete geschickt, oder muss Aufträge von höchster Dringlichkeit erfüllen. Seien es Aufstände in Osteuropa, wertvolle Bodenvorkommen im Wilden Land oder Ärger direkt vor der Haustür in Form ekelhaft mutierten Freaks. Sogar auf sein Idol Spider-Man trifft der neue Geheimagent, aber so wie er es sich wünschen würde, läuft das Treffen leider nicht ab …

Der neue Venom trifft auf Spider-Man.

Der neue Venom trifft auf Spider-Man.

Autor Rick Remender führt den neuen Venom auf einen frischen und sehr unterhaltsamen Weg. Gerade durch die Konstellation Flash/Venom und Peter/Spider-Man ergeben sich enorm viele Konftrontationsmöglichkeiten. Egal, ob im direkten Zweikampf als auch im privaten Bereich. Bezeichnend hierfür ist eben genau ein Bild, auf dem Flash und Peter auf einem Sofa sitzen, nachdem Betty wieder in Sicherheit ist, und sich hinter ihnen als Schatten ihre Alter Egos abzeichnen.
Ebenfalls sehr spannend ist die Tatsache, dass Flash immer nur maximal 2 Tage mit dem Symbiont verbunden sein darf, ohne dauerhafte Schäden zu riskieren, er aber diese Deadline regelmäßig überschreitet. Es wird schon spannend werden, ab wann dieses „Leben am Limit“ die ersten Ausfallerscheinungen hervorrufen wird.

Flash und Peter unwissend über ihre Alter Egos in friedvoller Zweisamkeit.

Flash und Peter unwissend über ihre Alter Egos in friedvoller Zweisamkeit.

Zeichnerisch unterstützt wird Remender hierbei von Tony Moore, der bereits mit Kirkman zusammen The Walking Dead auf den Weg gebracht hat. Er schafft es sowohl den menschlichen und verletzlichen Flash Thompson als auch den übermenschlichen, surrealistischen Kämpfer Venom überzeugend darzustellen. Dabei strotzen aber nicht nur die Figuren, sondern auch die Hintergründe nur so vor Details. Die Bilder sind dynamisch und die Anatomie stimmt ebenfalls. Das sind Fähigkeiten, die nicht mehr allzu oft aufeinandertreffen, denn oftmals sind die Zeichnungen zwar dynamisch, gehen aber zulasten des Körperaufbaus. Oder aber die Anatomie stimmt, und die Zeichnungen wirken zu statisch. Hier aber passt einfach alles und auch die Farbgebung fügt sich harmonisch zu einem stimmungsvollen Gesamtbild.
Für eine US-Ausgabe darf aber auch einmal Tom Fowler an den Zeichenstift. Sein Stil ist dabei etwas cartooniger als der von Moore und seine Striche sind etwas kräftiger, aber von der Dynamik nehmen sich beide Zeichner nicht viel. Außer das sein Venom wesentlich schräger aussieht und mehr von einem Monster hat, als Moores Version.

Venom in Action.

Venom in Action.

FAZIT:

„Venom Sonderband #1: Im Netz des Todes“ kann mich auf voller Linie überzeugen. Die Geschichten sind spannend und humorvoll, wissen mit den Zeichnungen und der Farbgebung, sowie Panelaufteilung und Seitenaufbau zu gefallen und unterhalten von Anfang bis Ende ohne Längen. Dennoch muss ich sagen, dass es keine Highlights sind. Sie wissen zwar ein klein wenig aus dem Einheitsbrei herauszustechen, aber leider nicht sehr weit.
Dennoch kann man den Band gerade Fans von Spider-Man und explosiver Agentenaction bedenkenlos empfehlen. Und das nicht nur, weil der freundliche Netzschwinger aus der Nachbarschaft wohl mit Sicherheit regelmäßig vorbeischauen wird, und Flash des Öfteren den einen oder anderen Wohnblock durch seine Sturheit platt macht.

Action ohne Ende.

Action ohne Ende.

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