Der neue Radioactive Man Crossover (Simpsons Comics #157 & #158, Bart Simpson #46) [Panini, November bis Dezember 2009]

Crossover innerhalb von US-Comicserien haben eine feste Tradition. Da überrascht es auch nicht, wenn sich die Bongokreativen dieser Tradition auf ihre ganz eigene Art annehmen…

Simpsons Comics #157

Krusty gewinnt bei einem Pokerspiel den Verlag von Radioactive Comics. Diese reissen aber leider schon lange keinen mehr vom Hocker, wodurch die Verkäufe auch stark zurückgegangen sind. Langweilige und sich immer wiederholende Großevents, Veränderungen an Helden die doch nichts bewirken, das alles hat die Comicfans in Springfield verärgert. Nun soll sich Lindsay Neagle um den neuen Erfolg dieser Comicreihe kümmern und hat dafür den ultimativen Plan…

Fazit:

Was Bongo hier auf die Schippe nimmt, sind vor allem die ganzen Großevents der 2 Mammutcomichäuser. Sei es nun Secret Invasion, Blackest Night, die Crisis-Event-Reihe oder die Marvel Zombies. Einiges davon ist, nun ja sagen wir mal, nicht jedermanns Geschmackssache. Im typischen Simpsons-Stil wird deshalb genau dieses Verhalten der Verlage auf die Schippe genommen und stark überzeichnet präsentiert. Dieser erste Teil des „Radioactive Man“-Crossovers ist ein gelungener Seitenhieb auf die gesamte Comicbranche.

Bart Simpson #46

Die angekündigten Neuerungen für die schwächelnde Radioactive Man-Comicserie schlagen ein wie eine Bombe und das trotzdem es von der Verlagsseite keinerlei Informationen gibt. Diese Ungewissheit und die wilden Spekulationen um Radioactive Mans Neustart bewegen Bart, Milhouse und Martin dazu, Krusty aufzusuchen und ihm eine unterzeichnete Petition vorzulegen damit die Änderungen von Radioactive Man nicht zu gravierend anders und neu werden…

Fazit:

Was wird nun aus Radioactive Man? Der Plan von Krusty und Ms. Neagle bleibt weiterhin undurchsichtig und ruft halb Springfield auf den Plan. Hier sieht man mal wieder was eine gezielte Werbekampagne alles bewirken kann. Niemand weiss etwas, aber alle wollen es haben. Die satirische Darstellung der „morbiden“ und „korrupten“, „geldgeilen“ und „arroganten“ Comicindustrie bleibt weiterhin auf gutem hohen Niveau. Diese Gesellschaftskritiken sind es die die Simpsons so groß gemacht haben, und die Gaststars natürlich.

Simpsons Comics #158

Das Finale des dreiteiligen Radioactive Man Crossovers. Endlich erscheint das neue Heft, und ganz Springfield ist in Aufruhr. Doch als die drei Freunde Bart, Milhouse und Martin das Heft endlich in den Händen halten sind sie mehr als enttäuscht. Ausser den Panels und leeren Sprechblasen enthält das Heft überhaupt nichts. Also beschließt Bart seine eigene Radioactive Man-Geschichte zu schreiben und landet damit zu allem Ärger von Krusty und Ms. Neagle auch noch einen vollen Erfolg. Aber das wollen diese nicht auf sich sitzen lassen…

Fazit:

Die Idee ein leeres Comicheft zu veröffentlichen in dem die Fans eine Geschichte so schreiben und zeichnen können wie sie es selber wollen, anstatt eine fertige vorgesetzt zu bekommen über die dann nur gemeckert wird ist ebenso genial wie dreist. Natürlich würde sich kein Verlag so eine Frechheit erlauben und dennoch ist es auch irgendwo verständlich. Die Fans meckern über die schwere Arbeit der Autoren und Zeichner und können selber nur selten besseres leisten. Während in den ersten Teilen der Buhmann noch bei den Verlagen lag, wird er hier auch an die Konsumenten weitergereicht. Ein rundum gelungenes Finale.

Aneinandergereiht ergibt sich bei diesen drei Ausgaben ein sehr schönes und witziges Panoramabild.