Nachdem letztes Mal Fantasy und Splatter angesagt waren, sind diesmal wieder die X-Men an der Reihe. Zusammen mit der Comicadaption zu Iron Man 2 und der Vorgeschichte zu Iron Man 3. Ganz schön viel material, oder?

Die neuen X-Men Nr. 4 [Panini, November 2013]

Für die klassischen X-Men wird es nicht einfacher in der neuen Zeit zurechtzukommen. Auch der junge Cyclops kann einfach nicht glauben, was sein älteres Ich so alles angestellt hat. Als er auch noch bei dem Versuch an sein altes Bankschließfach zu kommen, von der Polizei aufgehalten wird, bleibt nur noch eine Rettung. Wolverine. Auch wenn Scott dem griesgrämigen Mutanten nicht wirklich vertraut ist er seine einzige Rettung, hier wieder heil herauszukommen. Doch Wolverine ist nicht der, wer er vorgibt zu sein. Stattdessen steht Raven vor Scott und beginnt ihre kleinen Machtspielchen zu spielen …

Die Handlung ist einfach und dennoch spannend. Bendis schafft es hier mit wenig Aufwand eine sehr gute Stimmung zu inszenieren, was aber auch zum Großteil seinem Kollegen und Zeichner David Marquez zu verdanken ist. Dessen Stil ist dem von Immonen in seinen Grundzügen ähnlich, kann aber dennoch feinste Unterschiede aufweisen. Besonders gut gefallen mir die Experimente mit der Panelandordnung im zweiten Teil des Heftes, welches dafür aber mit weitaus weniger Text und wesentlich mehr Action daherkommt. Im Gegensatz zur recht dialoglastigen ersten Hälfte ist dies jedoch eine gelungene Abwechslung.

FAZIT:

Die neuen X-Men unter Brian Michael Bendis machen aufgrund der Zeitreise-Thematik und den damit verbundenen Problemchen einen Riesenspaß. Auch das Potenzial, welches dadurch darin schlummert, trägt einen großen Anteil hierzu bei und steigert somit die Spannung. Gerade in Bezug auf die Beziehung zwischen dem jungen Scott Summers und der ebenfalls jungen Jean Grey.

Marvel Movies: Iron Man 3 – Die Vorgeschichte zum Film [Panini, Mai 2013]

Tony Stark bekommt es mit seiner Vergangenheit zu tun. Nicht nur, dass er Dinge über seinen Vater erfährt, auch Gegner seines Vaters haben es jetzt auf ihn abgesehen. Als wäre dies nicht schon Problem genug, will ihm auch noch Justin Hammer seinen Erfolg streitig machen und sein bester Freund James Rhodes scheint ihn zu hintergehen …
Auch als sich Tony Stark, alias Iron Man ein wenig zurückziehen will, und War Machine ein paar „Aufträge“ übernehmen soll, kommt er nicht wirklich zur Ruhe. Während sich War Machine im nahen Osten mit ein paar Terroristen herumschlägt, muss sich Tony mit seinen Freunden, den Avengers, gegen eine Alieninvasion wehren …

Während es sich bei dem ersten Teil des knapp 100-seitigen Trades, noch um eine ziemlich gestraffte Nacherzählung des zweiten Iron Man-Kinofilmes handelt, erzählen Christos N. Gage und Will Corona Pilgrim (die zusammen mit Justin Theroux auch die erste Hälfte des Bandes adaptierten) die Vorgeschichte zu dritten Blockbuster. Inhaltlich kann man zur Nacherzählung von Iron Man 2 nicht viel sagen, da die Handlung durch den Film vorgegeben war und hier nur etwas gerafft wurde. Für die Vorgeschichte haben sich die beiden Autoren aber auch nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Ich muss aber auch ehrlicherweise gestehen, dass ich nicht genau weiß, was an Handlung bereits vom Drehbuchautor oder Studio vorgegeben war.
Was der Handlung fehlt, machen aber auch die Zeichnungen nicht wirklich wieder wett. Zwar sehen sie durchaus solide aus, aber können nicht wirklich mit einem eigenen Stil glänzen. Während die erste Hälfte noch mit einem wirklich gelungenen Skizzenstil daherkommt, der mir persönlich stellenweise auch sehr gut gefällt, ist die zweite Hälfte nur noch durchschnittlicher Lizenzschrott, bei dem einem nicht einmal der Name des Zeichners im Gedächtnis bleibt.

FAZIT:

Unterm Strich bleibt eine ziemlich durchwachsene Aufgabe, die zwar schon ein wenig die Stimmung zum dritten Teil aufheizt, aber schlussendlich nicht wirklich überzeugen kann. Was dem ersten Teil an eigenständiger Handlung fehlt, wird durch gelungene Zeichnungen wettgemacht, während es bei der zweiten Hälfte genau andersherum ist.