Long John Silver #4 – Guyanacapac [Carlsen Verlag, Oktober 2013]

Dominik_AVAEr hat ein Verbrechen begangen und er hatte Träume.
Er hat die Galeonen von Madeira, die Piratenzuflucht Maracaibo und den Aufstand der Bukaniere überlebt.
Er kämpft für Gold und Ehre, für seine Kameraden und die schöne Lady Hastings.
Er will sein Schicksal im verlorenen Königreich Amazoniens mit Gold und Blut besiegeln.
Er ist der letzte große Pirat.
Er ist die unsterbliche Legende.
Long John Silver

Long John Silver #4: Guyanacapac

Mit Band 4 – Guyanacapac, geht eine interessante, wie gleichwegs spannende Reihe zu Ende.

Sehr gut gefällt mir, dass es zu Anfang des letzten Bandes eine Art Rückschau über die bisherigen Bände gibt. So wird der Leser über die vorherigen Geschehnisse kompakt informiert und kann direkt mit dem letzten Band loslegen. Mir persönlich helfen immer einleitende Worte, um sich die Story noch mal zu vergegenwärtigen, vor allem wenn es bereits eine Weile her ist, dass man den, in diesem Fall dritten Band, gelesen hat.

Guyanacapac

Guyanacapac

Zeichnerisch hat sich im vierten Band eigentlich nicht viel verändert.
Ich hatte das Gefühl, das ich mich erst jetzt richtig mit den düsteren dunkel gehaltenen, teils groben, räudigen und dreckigen farbgeberischen Zeichnungen habe anfreunden können.
Das und die interessante wie gleichfalls spannende Story haben wohl dazu geführt, dass ich diesen Band in einem Rutsch durchgelesen habe. Der Band liest sich auch recht leicht von der Hand, es gibt so gut wie keine Passage, die den Leser richtig intensiv fordert.
Sehr gut gefällt mir bereits auf der zweiten Seite eine doppelseitige dunkel gehaltene Darstellung von Guyanacapac. Die Stimmung, die durch die Zeichnungen bereits zu Beginn bei mir aufkommt, lassen den Leser wirklich in eine Piratengeschichte im fernen Amazonien eintauchen. Bereits ein paar Seiten weiter, gibt es wieder eine beidseitige große Zeichnung von den Eingängen zu Guyanacapac, die Erste aus der Ferne und die Zweite aus der Nähe dargestellt.

Silver stellt fest, dass ihm sein Schiff gestohlen wurde, nachdem die Mannschaft unter Drogen gesetzt und Lady Vivian Hastings entführt worden war. Long John und seine wenigen Komparsen finden sich alleine im Herzen des vergessenen Dschungels wieder. Ihnen bleibt nur noch ihr Verlangen nach Rache an dem alleinigen Schmied ihres Unglücks …

Die Frage nach dem sagenumwobenen Schatz liegt spürbar in der Luft.
Gibt es ihn wirklich, ja oder nein?

Kann Long John Silver Lady Vivian Hastings retten und sicher wieder zurück nach Hause bringen?
Die Einheimischen von Guyanacapac lassen niemanden am Leben, sie sind wild, ungestüm und äußerst gefährlich. Nicht nur dass, sie sind unserer kleinen Truppe rund um Long John Silver zahlenmäßig weitaus überlegen.

Die Story dreht sich unter anderem um eine alles entscheidende Schlacht zwischen den Einheimischen von Guyanacapac und der Crew. Die Einheimischen bringen ihrem Gott menschliche Opfergaben. Sie lassen ihre Opfer unter Drogeneinfluss von einer Art Klippe in den tiefsten dunkelsten Abgrund springen. Laut einer Prophezeiung ist es nicht mehr weit, bis ihr wahrer Gott Xibalba wieder auferstehen wird. Lady Vivian Hastings und ihr ungeborenes Baby spielen bei der heiligen Zeremonie um die Auferstehung des Gottes Xibalba eine bedeutende Rolle.

Unter Drogeneinfluss dem Abgrund entgegen ...

Unter Drogeneinfluss dem Abgrund entgegen …

Für einige Leser mag es etwas unerwartet sein, dass sich nun in diesem Band vieles um den Glaubenskult rund um die Auferstehungszeremonie von Xibalba dreht. Mir persönlich hat dieser Umstand nichts weiter ausgemacht, ich finde er wirkt passend für die Gesamtheit der Geschichte. Alle Figuren, die zu Beginn eingeführt wurden, alle Fragen, die aufgekommen sind, werden mit diesem Band auf eine interessante aber in sich schlüssig und vor allem nachvollziehbare Art und Weise (die Handlungen der einzelnen Charaktere, vor allem von Long John Silver), zu einem gelungenen Ende gebracht.

Long John Silver und Lady Vivian Hastings

Long John Silver und Lady Vivian Hastings

Ich möchte diese Piraten Serie allen unter uns empfehlen, die spannende, durchaus kurzweilige und mittelmäßig tiefgründige Unterhaltung zu schätzen Wissen.
Die gesamten Bände fangen den Flair einer Piratenstory grandios ein, vorausgesetzt ist hierbei, dass man sich mit den dunklen, düsteren und räudigen Zeichnungen anfreunden kann, die Story tut ihr übriges bei.
Was mich zum Schluss noch mal richtig gefreut hat, ist, dass der Name Jim Hawkins erwähnt wird.
In den letzten Sätzen dieses Bandes findet der geneigte Leser erneut einige Staubkörner des von Robert Louis Stevenson’s Roman „Die Schatzinsel“ bzw. des von ihm geborenen Traumes wieder.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2013-2014 Carlsen Verlag

Diesen Band kann man unter anderem bei Amazon erwerben

Weitere Reviews zur Reihe findet ihr unter folgenden Links:

Long John Silver Band 1
Long John Silver Band 2
Long John Silver Band 3

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