Nach langer Zeit und vielen anderen Beiträgen geht es heute endlich wieder mit den regulären Monatsausgaben von Spider-Man und den Avengers weiter. Nicht verwechseln. Ich meine die Einzelheftserien …
Spider-Man Nr. 5 [Panini, Dezember 2013]
Noch immer bekämpft Otto den Geist von Peter Parker, der sich in seinem Unterbewusstsein manifestiert hat. Peter will seinen Körper nicht kampflos an Octavius abtreten. Doch Otto hat gemeine und gefährliche Mittel dabei um den erstaunlichen Spider-Man endlich zu beseitigen, damit der neue, bessere Spider-Man weiterleben kann. Aber es gibt auch noch andere Probleme. Denn irgendjemand beginnt die neue Technik Spider-Mans, seine kleinen Spider-Bots, zu manipulieren. Seine kleinen allgegenwärtigen und alles sehenden Augen werden nach und nach blind und Spider-Man verliert den Blick für das Ganze …
Es bleibt spannend. Dan Slott inszeniert einen Thriller nach dem anderen und die scheinbar einzige Möglichkeit für die Rückkehr von Peter Parker wurde jetzt auch noch ausgeschlossen. Somit scheint Sp-Ock fest im Marvel-Universum verankert zu sein. Doch wer Slott kennt, weiß, dass er immer noch ein As aus dem Ärmel schüttelt, um wieder frischen Wind in Spider-Mans Abenteuer zu bringen. Ein besonderes Highlight sind auch diesmal die Rückblicke in Spider-Mans Vergangenheit, sowie die Verwendung von Figuren, die man auch als Fan eigentlich schon fast wieder vergessen hat.
Neben den rein inhaltlichen Highlights gibt es auch wieder grandiose Zeichnungen von Ryan Stegman. Binnen kürzester Zeit hat sich der junge Amerikaner mit seinen kraftvollen und dynamischen Bildern in mein Herz gezeichnet. Ein weiterer Pluspunkt ist seine Zuverlässigkeit und die stetig gleichbleibende Qualität seiner Arbeit. Es gibt viele gute Zeichner, aber nicht alle schaffen ihr Pensum regelmäßig abzuliefern. Hinzu kommt die Farbgebung von Edgar Delgado, der noch immer einer meiner liebsten Koloristen ist, weil er immer die besten Farben findet.
FAZIT:
Spider-Man bleibt auch weiterhin einer der Top-Titel im Marvel NOW!-Programm. Mit spannenden und dramatischen Geschichten zieht Autor Dan Slott den Leser sofort in seinen Bann und Zeichner Ryan Stegman überzeugt mit genialem Artwork voller Kraft.
Avengers Nr. 5 [Panini, Dezember 2013]
Adam, die jüngste Schöpfung von Ex Nihilo, und der durch Zufall entstandene Starbrand sind auf dem Mars um sich bei Ex Nihilo und seiner Schwester Hilfe zu holen. Die Erde schwebt in großer Gefahr, und wie sich herausstellt, ist es genau das, was Ex Nihilo geplant hatte. Seine Kapseln, die er vor Kurzem auf die Erde geschleudert hatte, sollen die Erde terraformieren und so neues Leben ermöglichen. In der Zwischenzeit befinden sich die Avengers in Kanada um dort Department H zu unterstützen, die vor Kurzem ihre Agenten Wendigo, Validator, Kingdom und Boxx während eines geheimen Auftrags in Regina verloren haben …
Der erste Teil des Heftes ist irgendwie verwirrend. Doch nicht etwa dahin gehend das man der Geschichte nicht folgen könnte, sondern vielmehr dass sich beginnen Fragen zu häufen über das wieso und warum. Im Grunde ist das nichts Schlechtes, doch hier wirken der Aufbau und die Abfolge irgendwie unbefriedigend. Ganz anders ist es mit dem zweiten Teil, der von Beginn an spannend ist und dies bis zum Ende auch bleibt. Die Entwicklungen um Validator wecken massives Interesse und die hier entstehenden Fragen wirken auch bei Weitem nicht so unmotiviert, wie im ersten Teil des Heftes.
Zeichnerisch gibt es dagegen kaum etwas auszusetzen, wenn man nichts Besonderes erwartet. Dustin Weaver und Mike Deodato liefern solide Arbeiten ab. Gerade Mike Deodato hat einen sehr faszinierenden und filigranen Strich. Doch genau hier liegt auch ab und an das Problem. Denn gelegentlich sind seine Schattierungsstrichelchen ein paar Nuancen Zuviel des Guten, sodass es schlussendlich aussieht, als wäre die dargestellte Figur binnen weniger Panels um mehrere Jahrzehnte gealtert. Anders ließen sich die vielen Fältchen auf den Gesichtern nicht erklären.
FAZIT:
So langsam beginnt die Storyline, an Fahrt aufzunehmen. Doch so richtig glücklich bin ich mit der aktuellen Entwicklung noch nicht. Zu unausgegoren wirkt die Handlung noch und es bleibt die Hoffnung, dass die begonnene Spannung aus der zweiten Hefthälfte in der nächsten Ausgabe nicht einfach ungenutzt verpufft. Aber dafür gibt es wenigstens am Artwork kaum Kritik zu üben.

