Selten habe ich so einen in sich stimmigen und harmonischen Comicband gelesen. Hier stimmt einfach alles. Sehr schöne Zeichnungen, eine interessante Fantasy – Story mit einer ausgeklügelten Hintergrundgeschichte, sowie der Handlung entsprechend reifenden Charakteren und im Großen und Ganzen eine Geschichte für jedermann (egal ob Mann oder Frau, jung oder alt, diese Geschichte fasziniert wirklich jeden)!

Ich bin Daniel Lieske persönlich begegnet auf der Comic Action 2014 in Essen. Dort habe ich am Stand des Tokyopop Verlages die ersten beiden Bände gekauft und mir signieren lassen. Daniel Lieske hat sich Zeit für ein kleines  „Gespräch“ während der Signierstunden genommen. Ein sehr sympathischer junger Mann, mit vielen Ideen, legt mit Die Wormworld Saga einen wirklich gelungenen Auftakt in Buchform vor. Zumal der Comic zuerst öffentlich für jeden im Internet veröffentlicht wird, ehe er in einer angemessenen handlichen Hardcover Ausgabe des Tokyopop Verlages erscheint. Daniel Lieske scheint selbst erstaunt darüber zu sein, dass sich, obwohl frei zugänglich für jeden, die Buchversion so gut verkauft!  Wie gesagt, selten hat mich ein Comic direkt zu Beginn so sehr gefesselt wie Die Wormworld Saga! Das erste Kapitel ging 2010 online, 2012 verfolgten bereits mehr als 1,6 Millionen Leser die Geschichte um den jungen Jonas.
Laut der Frankfurter Rundschau scheint Daniel Lieske einer der am meisten gelesenen und zugleich unbekanntesten deutschen Comiczeichner weltweit zu sein, was bedeutet, dass sein Werk eine enorme Aufmerksamkeit mit sich bringt. Der niedliche Charme der warmen harmonischen Zeichnungen und eine ausgeklügelte All Age Story mit heranreifenden sympathischen Charakteren lassen jeden Zweifel unbegründet!

Wer sich gerne selbst ein Eindruck verschaffen möchte, dem empfehle ich die Online Version der Comic Bände zu lesen! Viel Spaß beim Stöbern auf www.wormworldsaga.com

Die Die Wormworld Saga Nr. 1: Die Reise beginnt

Klappentext:

Bist du bereit für eine andere Welt?

Jonas ist ein Träumer. Als er die Sommerferien bei seiner Großmutter auf dem Land verbringt, entdeckt er auf dem Dachboden ein eigenartiges Bild, das sich als das Tor zu der geheimnisvollen Wurmwelt erweist. Jonas tritt durch das Bild in die fremde Welt und verliert im gleichen Moment die Verbindung zu seinem Zuhause. Ganz auf sich allein gestellt, muss er sich dem größten Abenteuer seines noch jungen Lebens stellen …

Ich bin Jonas

Der Klappentext erinnert vielleicht ein wenig an altbekannte Einleitungen einer klischeehaften Fantasy Story. Vielleicht denkt der eine an Alice im Wunderland, oder man muss durch eine verzauberte Tür, Schrank oder sonst so etwas treten und befindet sich auf einmal in einer fremden Welt.
Klingt vorerst mal nach nichts neuem, ein Tor in eine andere Dimension in Form eines eigenartigen Bildes auf dem Dachboden.  Zu Anfang schien ich ein wenig unsicher zu sein, für welche Altersklasse diese Geschichte eigentlich geschrieben ist, aber bei genauerem Betrachten fällt auf, dass dies wirklich eine All Age Story für jedes Geschlecht ist. Diese Kunst, jung und alt gleichermaßen zu begeistern, Männer und Frauen ebenso, das ist nicht unbedingt einfach! Angemerkt sei jedoch, dass auf dem Backcover ein kleiner Hinweis zur Altersangabe (Fantasy 10+) vermerkt ist.

Bis Jonas durch das eigenartige Bild in die andere Welt eintritt, hat man ungefähr bereits die Hälfte des ersten Bandes gelesen. Man erfährt einiges zur Familiensituation und über das Element Feuer, welches für Jonas eine besondere Bedeutung offenbart. Eine gewisse freudige Erregung in Anbetracht dessen, was noch kommen mag, steigt bereits bei dem Leser auf.

Bei der Großmutter zu Hause

In der sogenannten Wurmwelt dümpelt Jonas hilflos und allein gelassen umher. Flora und Fauna sind fremd und wirken freundlich und gefährlich zugleich.
Beinahe aussichtslos scheint sein Abenteuer ein Ende zu nehmen, bis er von einer jungen hübschen Frau gerettet wird. Die Frau namens Raya begleitet Jonas zu ihrem Meister Janaka Jiiva. Janaka wird Antworten auf all die Fragen haben, die Jonas beschäftigen, er wird ihm die Wurmwelt erklären, seine Bestimmung erläutern und vielleicht eine Möglichkeit der Heimreise in seine eigene Welt aufweisen. All dies und vieles mehr erfährt der Leser im zweiten Band, unwissend, dass sie auf dem Weg nach Ankal Aasha  oder auch den Hort der Hoffnung genannt, beobachtet wurden …

Im Anhang dieser Ausgabe bekommt der Leser  viele Informationen über die Entstehung und die Hintergrundgeschichte von Die Wormworld Saga. Dabei sind die Informationen sehr aufschlussreich und ausführlich. So gibt es neben Skizzen und einer Fan Art Galerie eine sehr genaue Beschreibung der Idee zur Geschichte. Das alles macht definitiv Lust auf mehr! Ganz nebenbei wirkt das gesamte Werk sehr sympathisch!

Die Zeichnungen gefallen mir persönlich sehr gut. Wie bereits an der einen oder anderen Stelle meiner Berichte erwähnt, gefallen mir harmonisch helle, starke kräftige Farben wesentlich besser als dunkle Grautöne. Als ich die Zeichnungen das erste Mal gesehen habe, ist mir direkt der Gedanke zu den Zeichnungen von Gung Ho (Titel aus dem Cross Cult Verlag) gekommen.
Vergleichsweise ähnlich kräftige Farben werden verwendet, wobei bei Gung Ho die Farbtöne meinem Empfinden nach noch etwas heller sind.
Jonas und seine Familie werden leicht niedlich, jedoch stets sympathisch dargestellt und entsprechend gezeichnet. Auch in der Wurmwelt herrscht ein gewisser Niedlichkeitsfaktor, denn die Monster mögen zwar fies und gefährlich sein, wirken aber durch die kräftige Farbgebung nicht so beängstigend wie vielleicht beabsichtigt. Einzig und allein, der fremde Beobachter, der wirkt mir etwas unheimlich 😉

Die Schule von Jonas

Was mir richtig gut gefällt ist, dass die Zeichnungen sowohl im Vordergrund als auch im Hintergrund stets detailliert ausgearbeitet sind. Hier merkt man, dass in dieses Comicprojekt einfach sehr viel Zeit investiert werden muss, anders kann man es sich fast gar nicht erklären, dass die Zeichnungen entsprechend der Story und ihrem Ambiente, detailverliebt sind. Landschaften sind schön ausgearbeitet, die Schule, die Innenräume, die Kleidung der einzelnen Charaktere, Mauern, alles wirkt in sich stimmig und harmonisch.

Text und Zeichnungen harmonieren ebenso wie die Farben miteinander.
Es  gibt zwar einige Passagen, in denen einiges erläutert werden muss, diese sind jedoch meiner Meinung nach nicht zu textlastig. Ebenso gibt es zwischendurch ein paar Panels, die nur mit sehr wenig Text auskommen bzw. ganz ohne Text.  Die Erinnerungen von Jonas ziehen sich durch den gesamten Band in blau unterlegter Schriftform.  Somit hat der Leser zu Beginn eine klare Zuordnung dieser blau unterlegten Schriftform.

Die Stadt

Wie gesagt, mich hat dieser erste Band mehr als nur neugierig auf den Zweiten gemacht. Ich habe den zweiten ebenfalls verschlungen wie den ersten Band. Freudig erregt warte ich nun auf die kommenden Veröffentlichungen in Buchform, auch wenn man sich sicherlich Online schon das ein oder andere anschauen kann.
In diesem Sinne, dieses Buch ist wärmstens von mir zu empfehlen! Gebt Daniel Lieske und der Wurmwelt eine Chance, nicht umsonst erfreuen sich bereits über 1,6 Millionen Leser an dieser Geschichte!
Absolute Kaufempfehlung für einen angemessenen Preis von 12.00 Euro.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2012-2014 Tokyopop

Diesen Comic kann man bei Amazon erwerben.