Immer in der Mitte der Woche, also Mittwochs, gibt es, sofern am Samstag ausgestrahlt, ein neues Teenage Mutant Ninja Turtles Episodenreview. Darum gibt es auch heute wieder eines, weil ja auch Mittwoch ist. Logisch, oder?
„Die Augen der Chimäre“
(Eyes Of The Chimera)
Donatello will ein wenig mit Aprils übernatürlichen Fähigkeiten experimentieren. Doch dabei geht beim Einsatz eines von ihm entwickelten und gebauten Neurotransmitter etwas schief. April hat fortan eine Verbindung zum neuesten Mutagenmonster, welches sich aus einem Vogel, einem Wurm und einem Fisch zusammensetzt. Dadurch, dass April nun direkt mit den Augen des Monsters sehen kann, führt es dieses auch sogleich zu den Turtles. Hier entführt es Casey, Michelangelo, Raphael und Donatello und lässt die nun eigentlich blinde April mit dem noch immer gehandicapten Leonardo zurück. Diese beiden müssen jetzt irgendwie ihre Freunde befreien …
Mit diesem an die mystische Mythologie erinnernden Monster, welches einer Chimäre ähnelt, tritt erstmals ein aus drei Lebewesen mutierter Gegner auf. Zuvor waren es ein oder zwei Lebewesen, welche sich durch den Kontakt mit dem Mutagen weiterentwickelten. Nachdem in den letzten beiden Folgen vor allem Filme die Referenz waren, was diesmal aber auch nicht ausgeschlossen wurde, hat man sich bei dieser Folge mehr an der Mythologie bedient. Eine Chimäre ist grundsätzlich nichts Neues, aber turtlestypisch wird sie richtig schön ekelhaft in Szene gesetzt.
Aber um noch einmal auf die Anspielungen zurückzukommen. Der originale Folgentitel, „Eyes of the Chimera“ ist im englischsprachigen eine andere Bezeichnung für die Iris-Heterochromie bei denen Lebewesen zwei verschiedene Irisfarben in den Augen haben (bekannt hierfür ist unter anderem David Bowie).
Aber auch Filme wurden erneut bedacht. So findet sich eine ganze Szene, welche an den Film „Ghostbusters“ angelehnt ist. Hier zitieren die Macher der Turtles die bekannte Szene, in der Dr. Peter Venkman seine Gedankenleseexperimente durchführt. Wie auch in „Ghostbusters“ benutzt Donatello eine Art Helm und Bilderkarten um Aprils Fähigkeiten zu prüfen. Und noch ein Film findet Verwendung. Gemeint ist „Angriff der Riesenklaue“ (im Original „The Giant Claw“ von 1957) in dem ebenfalls ein vogelähnliches Riesenmonster Angst und Schrecken verbreitet.
Bei dem Anblick der Chimäre, der durchaus nicht gerade hübsch ist, kommen Michelangelo die kuriosesten Namen in den Sinn. So schlägt er im Original den Namen Turducken vor, gibt sich aber auch mit Donatellos Vorschlag der Chimäre zufrieden. Turducken ist ein englisches Kofferwort, welches sich aus Turkey (Truthahn), Duck (Ente) und Chicken (Hühnchen) zusammensetzt. Im amerikanischen ist Turducken ein Gericht der Cajun-Küche in dem ein gefülltes und entbeintes Hähnchen in eine ebenfalls entbeinte Ente gestopft, wird die wiederum in einen auch entbeinten Truthahn gestopft wird. Im Deutschen wurde daraus einfach Figelurm (Fisch, Vogel, Wurm) gemacht. Und dann gäbe es da noch die visuelle Hommage an Earthworm Jim, den bekannten Jump & Run Helden der Softwareschmiede Shiny Entertainment, in den sich Donatello für kurze Zeit verwandelt.
Sehr positiv anzumerken ist, dass diese Episode, anders als ein Großteil der bisherigen Folgen, nicht im Dunklen spielt. Alles findet am Tag statt und die wenigen dunklen Szenen spielen innerhalb eines Geysirs. Dieser liegt am Talbot Peak, der wiederum eine Verbeugung vor Eric Talbot ist, der lange Zeit als Autor und Zeichner an den Mirage Turtles Comics mitgearbeitet hat und ein enger Freund und Klassenkamerad von Kevin Eastman ist und war. Zu guter letzte gibt es im Finale noch eine Szene, die wir wohl dem Autor dieser Episode verdanken. Das wäre nämlich Greg Weisman, der unter anderem viele Drehbücher für Disneys Erfolgsserie „Gargoyles“ verfasste. So entsteigt die Chimäre am Schluss den Trümmern in genau der gleichen Art und Weise, wie es die Gargoyles immer aus ihren Steininkarnationen machten.
Wieder eine gelungene und witzige Episode mit einer ganzen Menge an Anspielungen und endlich einer Handlung, die am Tag spielt. Ich bin zwar noch nicht rundum glücklich, weil die Hintergrundhandlung immer noch nicht vorwärtskommt, aber gefreut habe ich mich trotzdem. Und unterhalten wurde ich auch wieder perfekt, zumindest für knapp 22 Minuten.
Copyright aller verwendeten Bilder © 2015 Nickelodeon
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