Nachdem im letzten Review das Vorgeplänkel beendet wurde und mit der ersten Ausgabe der Eventserie das eigentliche Hauptgeschehen begann, geht es heute mit den ersten Tie ins aus „Avengers“ und „Avengers – Die Rächer“ weiter:
Avengers Nr. 10 [Mai 2014]
Autor: Jonathan Hickman
Zeichner: Leinil F. Yu, Mike Deodato
Format: Heft
Umfang: 52 Seiten
Inhalt: Avengers (2013) 18 & New Avengers (2013) 9
Verlag: Panini Comics
Preis: 4,99 Euro
Die Builder sind mit ihrer Flotte weiter auf dem Vormarsch und da hilft es leider auch nicht, dass sich sämtliche Rassen (darunter auch die Kree und die Skrulls) zusammengeschlossen haben, um sich gemeinsam ihrem übermächtigen Feind zu stellen. Im All kommt es dann sogar zum ersten direkten Aufeinandertreffen zwischen den alliierten Kampfkräften und der Builderflotte bei dessen Verlauf es auf beiden Seiten massive Verluste gibt.
Währenddessen tauchen auf der Erde die Helfer von Thanos auf, um ihren Tribut einzufordern. Diesee Forderung setzen sie teilweise mit überzogener Härte durch, der nur wenige, wie beispielsweise Wakanda, haben dem etwas entgegenzusetzen.
So langsam kommt ein wenig Schwung in die Sache, wenngleich noch immer zu viel auf opulente Schlachten gesetzt wird. Natürlich muss dies in einer solchen Weltraumsaga auch sein, aber ich bin ehrlicherweise nun mal kein großer Freund von Science Fiction, wobei es bei guten Geschichten auch Ausnahmen gibt. Allerdings fehlt mir bei Hickmans derzeitigem Handlungsstand ein wenig die Spannung und das Drama, was die monumentale Bedrohung eigentlich auslösen müsste.
Optisch gibt es kaum etwas auszusetzen. Leinil Francis Yu, der mir in seiner Anfangszeit bei Wolverine so überhaupt nicht gefallen hat, weiß mich jetzt umso mehr zu überzeugen. Sein Stil ist feiner geworden, wirkt aber manchmal noch immer ein wenig zu hektisch und überfrachtet, was bei seinem inzwischen gesteigerten Detailgrad zulasten der Übersichtlichkeit geht. Ähnlich verhält es sich mit Mike Deodato dessen sehr hoher Detailgrad stellenweise schon an eine Obsession grenzt. Immerhin verfolge ich seine Arbeit nicht nur innerhalb der New Avengers, sondern auch via seines Facebook- und Instagramm-Accounts und was er dort postet ist oftmals sehr beachtlich.
Noch immer kein Highlight und irgendwie ein wenig zäh, dafür aber visuell durchaus gelungen. Aber die Optik alleine reicht mir dann eben auch nicht mehr. Zum Glück bin ich noch am Anfang von Hickmans Epos und er hat ja noch ein wenig zeit seine Saga zu entwickeln.
Avengers – Die Rächer Nr. 10 [Mai 2014]
Autor: Mark Waid, Kelly Sue DeConnick
Zeichner: André Lima Araújo, Barry Kitson
Format: Heft
Umfang: 52 Seiten
Inhalt: Age of Ultron 10.AI & Avengers Assemble (2012) 18
Verlag: Panini Comics
Preis: 4,99 Euro
Eines gleich und kurz vorweg. Außer einem Tie In zum aktuellen Event beinhaltet diese Ausgabe noch einen Epilog zum vorangegangenen Event Age of Ultron. Und nun geht’s los:
Nach dem Sieg über Ultron fällt Hank in ein tiefes Loch. Er zweifelt an seiner Existenz und Notwendigkeit. Immerhin hat er Ultron erschaffen. Er denkt zurück an seine Kindheit und Jugend und wie er sich zuerst von seinen Eltern und dann seinen Lehrern immer wieder seiner Kreativität berauben ließ. Und als er sah, dass in einer alternativen Welt ohne ihn, das Ergebnis das Gleiche war, musste er erkennen, wie unwichtig er wohl zu sein schien …
Ganz anders verhält es sich aktuell im Kampf gegen die Builder mit Jessica Drew, alias Spider-Woman. Dank ihrer Hilfe und ihres Einsatzes konnte sie ihre Freunde retten. Was Jessica aber nicht wirklich akzeptieren kann, ist das die Skrull im Moment Verbündete sind. Immerhin hatten diese sie vor ein paar Jahren vor und während der Secret Invasion gefangen gehalten, während die Skrull-Königin Spider-Womans Platz eingenommen hatte.
Sowohl der Epilog zu Age of Ultron, aus der Feder von mark Waid, als auch das Tie In zu Infinity von Kelly Sue DeConnick wissen zu gefallen. Vielleicht auch deshalb, weil sie sich fast ausschließlich einem einzigen Helden, oder in diesem Fall dem Menschen hinter dem Helden widmen. Gerade solche Geschichten, in denen auch mal das Persönliche im Vordergrund stehen, gefallen mir sehr gut. Natürlich habe ich auch gegen eine satte Portion Action nichts, aber manchmal braucht es eben auch die ruhigen Töne, schon alleine um mit den Figuren vertrauter zu werden.
Was die Zeichnungen betrifft, so musste ich mich an den Stil von André Lima Araújo zum Age of Ultron-Prolog erst einmal gewöhnen. Denn auf den ersten Blick wirkte es ein wenig befremdlich, entwickelte sich aber sehr schnell zu einem ganz besonderen Artwork, da es sehr gut zur Geschichte passt. Ähnlich ist es mit Barry Kitsons Zeichnungen beim Infinity-Tie In. Lediglich an der Mimik seiner Figuren kann Kitson noch etwas arbeiten. Die wirken mir zu oft emotionslos und kühl, und es lassen sich die Gefühle und Gedanken nur schwer bis überhaupt nicht an den Gesichtszügen ablesen. Allerdings finde ich dies schon sehr wichtig, wenn ich die Figuren in Raumanzüge stecke und stellenweise nur die Gesichter zu sehen sind. Immerhin kann man so nur wenig auf die Gestik geben, da diese eingeschränkt wird, und bei Zeichnungen sowieso, da es hier keine sichtbaren Bewegungen gibt.
Eine wirklich sehr gelungene, etwas ruhigere Ausgabe zum Event mit einem kleinen Rückblick auf das letzte Großereignis des neuen Marvel Universums. Zusammen mit den, bis auf wenige Kritikpunkte, außergewöhnlich guten Zeichnungen, kann ich persönlich diese Ausgabe nur empfehlen.
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