Heute gibt es mit „Avengers – Die Rächer“ Nr. 11 und „Mighty Avengers“ Nr. 1 die vorletzten Tie Ins zu Hickmans Infinity-Event. Im nächsten Review gibt es dann auch schon das große Finale mit den letzten drei Ausgaben. Aber jetzt erstmal zu den heutigen beiden beteiligten Serien:
Avengers – Die Rächer Nr. 11 [August 2014]
Autor: Kelly Sue DeConnick, Jen Van Meter, Al Ewing
Zeichner: Barry Kitson, Pepe Larraz
Format: Heft
Umfang: 52 Seiten
Inhalt: Avengers Assemble (2012) 19-20
Verlag: Panini Comics
Preis: 4,99 Euro
Natasha ist noch immer mitgenommen von der Möglichkeit, das Hawkeye und Captain Marvel eventuell tot sein könnten. Doch es gibt Hoffnung und so machen sie sich mit Captain Americas Hilfe und einiger Verbündeter auf das Builderschiff zu infiltrieren und ihre dort womöglich gefangen gehaltenen Freunde zu befreien …
Unterdessen bekommen es Wasp, Scarlet Witch und Wonder Man mit den ersten Auswirkungen des Terrigennebels zu tun. Ein wenig außerhalb von Manhattan taucht plötzlich ein riesengroßer Mann auf, der aber von seiner Situation ebenso überrascht zu sein scheint, wie seine Umwelt. Während Wasp und Scarlet Witch das Problem auf typische Avengers-Manier bereinigen wollen, sucht Wonder Man nach einer diplomatischen Lösung …
Die erste Geschichte spielt noch ein Stück weit vor den Ereignissen aus Avengers Nr. 11 in denen Hawkeye, Captain Marvel, Cannonball und Sunspot aus den Fängen der Builder befreit wurden und zeigt einen leicht anderen Blickwinkel auf. Das ist zum einen ganz interessant und ermöglicht die Beweggründe und das Verhalten einiger Figuren näher zu beleuchten und dient zum anderen auch zum Auffrischen der Ereignisse. Die zweite Geschichte hingegen ist ein ganz persönliches Familiendrama innerhalb der großen Ereignisse um die Builder und Thanos eigenem Feldzug. Doch gerade dies, macht die eigentlich kleine und harmlose Geschichte in meinen Augen besonders groß. Hier sieht man endlich einmal die Auswirkungen der Geschehnisse der letzten Zeit auf die kleinen Menschen. Auf diejenigen, die eigentlich keine Helden sind. Zumindest nicht in der Form wie die Avengers. Eher die Helden des alltäglichen Lebens, der Familie.
Und auch optisch können sich die Geschichten sehen lassen. Sowohl Barry Kitson an der ersten Story als auch PepeLarraz am zweiten Heftteil haben beide ihre Stärken, allerdings auch ihre Schwächen. Kitson versucht sich an dynamischen und actiongeladenen Bildern, scheitert aber kläglich und liefert größtenteils statische Momentstudien ab. Auch mit Details innerhalb der sonst ganz passablen Bilder hält sich der britische Comiczeichner, der bereits für Marvel UK und 2000 AD gearbeitet hatte. Der spanische Künstler Pepe Larraz hingegen schafft es sehr gut Action, Dramatik und Dynamik in seinen Bildern darzustellen.
Eine eher ruhige Ausgabe, die aber trotzdem sehr viel Spaß macht und ein paar Einblicke abseits des großen Events gewährt. Zusammen mit den, im Grunde sehr stimmigen, Zeichnungen ergibt sich ein tolles Tie In-Heft, dass man zwar nicht gelesen haben muss, aber durchaus lesen kann.
Mighty Avengers Nr. 1 [August 2014]
Autor: Al Ewing, Robert Rodi
Zeichner: Greg Land, Mike Del Mundo
Format: Softcover/Variant
Umfang: 116 Seiten
Inhalt: Mighty Avengers (2013) 1-3 & Superior Spider-Man Team-Up (2013) 3-4
Verlag: Panini Comics
Preis: 12,99 Euro
New York, Luke Cage und seine neuen Heroes for Hire sind dabei ein paar Container für Horizon zu bewachen, als sie von einem neuen Schurken namens Plunderer und seinem Team angegriffen werden. Als dann auch noch der neue bessere Spider-Man auftaucht und für mächtig Wirbel sorgt steht es um Luke Cages neues Team nicht mehr sonderlich gut. White Tiger verlässt das Team und auch der neue Power Man ist auch nicht wirklich teamfähig. Als würde das alleine nicht schon reichen, beginnt Thanos ausgerechnet jetzt mit seinem Feldzug gegen die Erde und das ungleiche Team muss sich einer Übermacht entgegenstellen. Doch zum Glück erhalten sie Unterstützung von Monica Rambeau, die inzwischen als Spectrum unterwegs ist und ihrem geheimnisvollen Freund, der als Spider Hero auftritt. Gerade als die Invasion abgewehrt zu sein scheint, taucht eine neue mögliche Heldin auf, die mit ihrem neuen Status noch nicht wirklich zurechtkommt und mehr Schaden anrichtet, als zu helfen. Also muss der neue bessere Spider-Man als Lehrmeister herhalten …
Schon mit dem Tie In aus „Avengers – Die Rächer“ Nr. 11 (zweite Geschichte) konnte mich Al Ewing überzeugen. Seine vorangegangenen Arbeiten, insbesondere die aus dem zweiten Age of Ultron Sonderband, sind mir jedoch nicht wirklich im Gedächtnis geblieben. Auch diesmal ist die Geschichte erstaunlich locker und unterhaltsam, kann aber mit der ruhigen und einfühlsamen Story aus dem vorangegangenen „Avengers – Die Rächer“ nicht mithalten. Dies liegt unter anderem auch an den Zeichnungen von Greg Land, die zwar technisch durchaus in Ordnung sein mögen, jedoch vollkommen seelenlos wirken. Wie manche bereits wissen, die meinen Blog bereits länger verfolgen, bin ich kein Freund von Greg Lands aktuellen Photoshoparbeiten. Viel zu oft sehen seine Szenarien, Posen, Gestiken und Mimiken aus wie abgezeichnet.
Ein klein wenig anders sieht es da mit dem Zweiteiler aus Superior Spider-Man Team-Up aus, welcher aus der Feder von Robert Mundi stammt. Die Geschichte ist ganz unterhaltsam und hat auch ein durchaus rührseliges Ende, bringt aber sonst kaum Interessantes mit. Erst recht nichts, was dauerhaften Eindruck hinterlässt. Anders jedoch als die Zeichnungen von Mike Del Mundo. Diese hinterlassen auf jeden Fall Eindruck. Mit ihrem teilweise doch sehr eigenwilligen Stil und der manchmal etwas eigenwilligen Panelaufteilung ziehen sie sofort das Interesse auf sich. Zwar gibt es hier und da noch Verbesserungsmöglichkeiten, gerade was die Anatomie des menschlichen Körpers und deren Bewegungsmöglichkeiten betrifft. Aber im Grunde steckt in Del Mundos Zeichnungen sehr viel Potenzial.
Die Teamzusammenstellung um Luke Cage erinnert schon ein wenig an frühere „New Avengers“-Zeiten und genau deswegen macht es wohl auch so viel Spaß. Dazu kommt eine gewisse Ähnlichkeit zur „Ultimate Spider-Man“-Animationsserie (auch was das Team und den Humor betrifft), die auf ihre Art und Weise gewisse Reize mit sich bringt. Nur mit Lands Zeichnungen will ich nicht so recht warm werden. Aber zum Glück gibt es ja noch Mike Del Mundo, auch wenn der im nächsten Band wohl nicht mehr dabei sein wird. Aber der Ausblick auf Band zwei ist schon einmal sehr vielversprechend. Und außerdem konnte ich an dem Variantcover von Skottie Young zu diesem band erneut nicht vorbeigehen, ohne es meiner Sammlung einzuverleiben.
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