Ich habe es endlich geschafft, den letzten Band der zurecht absolut atemberaubenden Reihe El Mercenario zu Ende zu lesen.
Vincente Segrelles‘ seine Geschichten sind nicht unbedingt tiefgründig, komplex und unberechenbar spannend, aber die Story ist in allen Ausgaben nicht das wichtigste der gesamten Reihe. Doch keine Sorge, die einzelnen Geschichten der jeweiligen Bände sind konsequent nie schlecht oder langweilig. Alle Bände zeichnen sich durch das außergewöhnliche Artwork aus. Jedes Bild ein kleines Gemälde. Zeichnerisch sind alle Bände eine einmalige Augenweide, die der geneigte Comic Leser so anderswo nicht zu sehen bekommt. Jedes Panel ist in Öl gemalt worden und könnte wirklich ein kleines Kunstgemälde sein.
Über 25 Jahre hat Vicente Segrelles‘ an all diesen Geschichten gearbeitet.
Mit dem 14. Band schließt die Reihe nun ab.
El Mercenario Bd. 14: Der letzte Tag
Über ein Jahr lang schien dieser Band in meinem Comic Schrank zu verstauben. Ich hatte mal reingeschaut und ihn dann wieder für mehrere Monate beiseitegelegt. Mein erster Eindruck war enttäuschend. Woran hat das gelegen? Mir war einfach nicht bewusst, dass ich eine Geschichte mit diesem letzten 14. Band vorliegen habe. Es ist wie ein Buch. Eine Seite komplett mit Text, die andere Seite jeweils mit einer schönen zur Geschichte passenden Zeichnung versehen. Erst am Schluss, wenn die Geschichte zu Ende ist, erhält der Leser eine kleine Comic Geschichte auf 12 Seiten. Diese Comic Geschichte ist wirklich nicht sonderlich interessant oder gar atemberaubend. Die Zeichnungen jedoch wirken wie eh und je und sind einfach toll!!
Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass mich in dem 14. Band ein Comic erwartet und keine Geschichte.
Es hat dann scheinbar ein Jahr gedauert, bis ich mich auf diese Geschichte in Textform einlassen konnte.
Zu Beginn blieb ich skeptisch, aber zusehends hat mich die Geschichte, mit den ansprechenden Illustrationen in ihren Bann gezogen. Ich muss gestehen, die Geschichte ist gut, macht Spaß zu lesen und reiht sich gekonnt in das Universum von El Mercenario ein.
Hätte ich so gar nicht gedacht, aber die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.
Worum geht es in dieser Geschichte?
El Mercenario ist auf einem Auftrag unterwegs und kommt ungewohnt spät zurück. Als die Welt zu Beben anfängt und Lavaströme aufplatzen, muss die Klostergemeinschaft aus ihrem Krater fliehen.
Ein seltsames Medaillon leitet die Klostergemeinschaft scheinbar durch unzählige Gefahren hindurch.
Überall stürzt alles ein. Der Weg ist nicht leicht und sehr gefährlich.
Die ganze Welt scheint unterzugehen. Monster tauchen auf, Gletscher stürzen hinab, Menschen sterben …
Letztendlich kommt die Gemeinschaft in einem ungewöhnlichen Tempel unter …
Ein Tempel einer höheren Zivilisation? Woher kommt dieser Tempel? Er war doch vorher noch nie an dieser Stelle.
Wo wird die Klostergemeinschaft ein neues Leben in Frieden beginnen können?
Wie gesagt, ich habe noch nie so schöne Zeichnungen in einem Comic gesehen, die mich so sehr fasziniert haben, wie in der Reihe El Mercenario.
Es fällt mir schwer, die Reihe nun komplett beiseitezulegen, sie ist zu Ende. Frauen die eine natürliche Erotik ausstrahlen, atemberaubende Inszenierungen der Luftkämpfe auf Drachen, Design bzw. detailgetreue Rüstungen und Kleidungstücke der einzelnen Charaktere, selbst Maschinen, technische Details oder gar die menschlichen Körperdarstellungen sind plastisch und sehr realistisch dargestellt. Manchmal kommt es jedoch vor, dass einzelne Panels einen visuell geradezu leeren Hintergrund haben. Das ist nicht weiter unpassend, ist mir nur aufgefallen in der gesamten Reihe.
Verwirrt und etwas bedrückt lässt mich dieser Band nun zurück.
Scheinbar kommt dieses gewisse Gefühl immer dann, wenn der Leser sich mit einer Serie, einer Reihe oder einem Band so sehr identifiziert bzw. der Leser es einfach nicht wahrhaben möchte, dass es vorbei ist.
Eine äußerst geniale Reihe ist nun zu Ende.
Ich kann jedem Leser El Mercenario nur komplett empfehlen.
Das ist etwas, was man gesehen und auch gelesen haben sollte, wenn man schöne Zeichnungen mag (außergewöhnliche Zeichnungen mit Ölfarben) und interessante Geschichten dazu.
Absolute Pflichtlektüre im Comicbereich! Ganz nebenbei erzählt uns Vincente Segrelles am Ende jeden Bandes im Splitter Verlag viele Details zur Entstehung der Alben und der Leser erhält äußerst interessante Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Geschichten.
Falls ihr noch nie von El Mercenario gehört habt, macht nix, kauft euch die Bände nach und nach im schicken Schuber, es lohnt sich definitiv!
Nur bitte erwartet nicht wie ich eine Comicgeschichte im 14. Band. Nicht dass auch ihr diesen Band über ein Jahr lang in eurem Comicschrank verschwinden lasst, das wäre eigentlich viel zu schade.
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