Banana Fish – Ultimative Edition Band Nr. 1 [Panini Comics, Februar 2020]

Neben diesem ausführlichen Review gab es auf TikTok und Instagram während des Livestreams am 14. März 2020 noch ein Review. Aber da dies natürlich nur ein Stream war und es keine weitere Aufzeichnung davon existiert, werde ich in den nächsten Tagen noch ein kleines 1-Minute-Review auf TikTok veröffentlichen. Daher empfehle ich euch auch den TikTok-Kanal zu abonnieren, da dort auch weitere Inhalte erscheinen, als hier auf dem Blog, auch wenn es derzeit dort etwas ruhiger ist. Das wird sich aber wieder ändern. Nun aber erst einmal das Review zur Ultimativen Edition von Banana Fish. Lohnt sich der Manga bei seinem zweiten Start unter Panini und findet er diesmal vielleicht sogar seinen Abschluss?

Banana Fish – Ultimative Edition Band Nr. 1

Autor: Akimi Yoshida
Zeichner:
Akimi Yoshida
Format:
Manga Softcover mit Schutzumschlag
Umfang:
388 Seiten
Inhalt:
Banana Fish (1986) Vol. 1-2
Verlag:
Panini Manga
Preis:
19,00 Euro

Alles beginnt 1973 im Mekong Delta, als ein Mitglied der amerikanischen Armee plötzlich durchdreht und auf seine Kameraden schießt. Zwölf Jahre später, im Jahr 1985 beginnt eine mysteriöse Mordserie in New York, die auf den ersten Blick Selbstmorde zu sein scheinen. Doch es gibt Zweifler. Unterdessen versucht der junge Bandenchef Ash Lynx seinen Bruder Griffin irgendwie zu retten, der seitdem er aus Vietnam zurück ist in einer Art Wachkoma liegt und außer den Worten „Banana Fish“ nichts sagen kann. Aber wer oder was ist „Banana Fish“ und wieso hat der Unterweltpate Dino Golzine ebenfalls Interesse daran?

Von der Idee her klingt „Banana Fish“ sehr interessant und auch der Anfang macht wirklich Lust auf mehr. Doch schon nach etwa 50 Seiten zieht sich die Handlung extrem. Zu viele neue Figuren, die teilweise auch noch sehr ähnlich aussehen, tummeln sich plötzlich auf den Seiten. So hat man einerseits keinen Überblick darüber, wer nun wer ist und auf welche Seite er gehört und inwiefern sich die Handlung überhaupt entwickelt. „Banana Fish“ stellt Akimi Yoshidas bisher umfang- und erfolgreichstes Werk dar. Aber zu Beginnt des ersten Volumes hat sie noch mit einigen erzählerischen Problemen zu bekämpfen. Sie versucht zu viele Figuren gleichzeitig ähnlich umfangreich zu etablieren und ihnen eine Hintergrundgeschichte zu verpassen. Dadurch verliert man sich als Leser zu schnell in der Figurenvielfalt, was sicherlich einfacher wäre, wenn sich einige der Figuren optisch nicht so sehr ähneln würden und wiederum andere, die auffällige Merkmale haben, zu schnell wieder von der Bildfläche verschwinden. So zieht sich die Geschichte bis etwas über die Hälfte des fast 400 Seiten starken Bandes, bevor sie wieder deutlich an Fahrt gewinnt. Ab diesem Moment beginnt die Geschichte deutlich spannender zu werden, was unter anderem auch daran liegt, dass der Fokus nun weitaus mehr auf die Hauptfigur Ash Lynx und dessen direktem Umfeld gelegt wird.

Optisch liefert Akimi Yoshida, die am 12. August 1965 in der Präfektur Tokio geboren wurde, einen deutlich erwachseneren und realistischeren Zeichenstil ab. Fernab der sonst üblichen niedlichen Manga-Artworks setzt Yoshida auf eine möglichst realistische Darstellung ihrer Figuren und Umgebungen. Außerdem arbeitet sie sehr häufig und auch glaubhaft mit Mimik und Gestik ihrer Figuren, wodurch die Glaubwürdigkeit der Figuren deutlich erhöht wird. Stellenweise hat man das Gefühl, dass Yoshida für die Darstellung New Yorks auf alte Fotos der 60er bis 80er Jahre zurückgegriffen hat, um ihr Szenario wenigstens einigermaßen glaubhaft darstellen zu können, was leider nicht immer gelingt. Oft sind es auch Klischees dessen, was man sich unter dem Namen New York vorstellt. Andererseits könnte Yoshida dies auch bewusst so gewählt haben, um eben mit diesen Klischees zu spielen, da sie dies mit ihren Figuren ebenfalls hin und wieder so macht. Andererseits durchbricht sie mit diesem, bereits 1986 erschienen Werk, einige Konventionen zu durchbrechen. Ihre Hauptfigur ist nicht nur ein knallharter und dennoch einfühlsamer Anführer, der an der Spitze einer Jugendbande steht, sondern auch noch homosexuell und ein junge mit einer tragischen Vergangenheit. Kurz gesagt eine sehr widersprüchliche und extrem vielschichtige Persönlichkeit, die sich zudem noch entwickelt.

Anfangs war ich wirklich extrem begeistert von dem Band, was aber schnell wieder nachließ. Zwischenzeitlich hatte ich wirklich große Probleme mich durch die Seiten zu kämpfen und hätte fast aufgegeben. Aber es hat sich gelohnt dranzubleiben und ich werde mir mit großer Sicherheit auch die folgenden Bände holen. Denn der Schluss erweckt eine ziemlich fiese Neugier danach zu erfahren, was Banana Fish nun wirklich ist, und wie es dazu kam, dass einige der Menschen taten, was sie getan haben.
Preislich liegt dieses großformatige Manga-Taschenbuch mit seinem Schutzumschlag aus bedrucktem durchsichtigem Plastik deutlich über dem, was die Einzelbände bei ihrer ersten Veröffentlichung von Panini 2003 gekostet haben. Allerdings ist diese Aufmachung auch wesentlich edler und sieht somit nicht nur besser aus, sondern bietet durch die neue Übersetzung und Lettering auch einen gewissen Mehrwert gegenüber den alten Ausgaben. Was ich mich allerdings frage ist, wie will Panini die ursprünglich 19 Bände in eine angemessene Ultimative Edition umsetzen, ohne den letzten Band zu dünn wirken zu lassen? Vielleicht orientiert man sich auch an der Original-Bunkoban-Veröffentlichung mit 11 Bänden plus ein Special. Aber erst einmal abwarten, ob sich die Serie hierzulande nach dem Start des Anime letztes Jahr bei Amazon Prime auch durchsetzen kann.

Copyright aller verwendeten Bilder © 1986-2020 Akima Yoshida / SHOGAKUKAN / Panini Manga

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