Bongo Comics des Monats… April 2013 [Panini, April 2013]

… April

Weiter geht es mit dem Monat April. Diesmal warten drei Bongo Comics darauf, hier kurz besprochen zu werden.

Simpsons Comics Nr. 198 [April, 2013]

Ein ganz normaler Tag bei den Simpsons. Marge backt, Lisa arbeitet an Schulaufgaben und Homer langweilt sich. Doch dann entdeckt er im Nachbargarten, ein seltsames Bauwerk, welches einer geodätischen Kuppel ähnelt. Angestachelt durch seinen eigenen Hunger auf Süßigkeiten, gerät Homer in dieser Kugel auf eine mysteriöse Reise. Genaugenommen ist nur ein Tornado daran schuld, dass Homer aus dem Nachbargarten herausgewirbelt wird, aber für ihn gleicht es einer Zeitreise. Während seine Familie, allen voran Marge, ihn sucht, muss sich Homer Rittern, Konföderierten und Dinosauriern stellen …

Das Autorenteam Chuck Dixon und Elma Blackburn präsentieren eine unterhaltsame und witzige Geschichte, die anders als die der vorangegangenen Ausgabe, mit sehr viel typischem Simpsons-Humor und fast noch mehr Anspielungen auf die Vergangenheit und die Gegenwart der Menschheitsgeschichte aufwarten kann. Dabei vergessen sie natürlich auch nicht, die bekannten Figuren aus dem Simpsons-Universum mit eher unbekannten Nebenfiguren gekonnt in Einklang zu bringen.
Einen großen Anteil an dem Wiedererkennungswert der verschiedenen Figuren hat aber auch der Zeichner John Delaney. Dieser trifft das Aussehen der Simpsons sehr gut und ermöglicht so eine sehr gute Zuordnung auch für Leser, die mit der gelben Familie weniger vertraut sind, lässt aber dennoch genug eigenen Stil erkennen. So gelingt eine gute Mischung und es sticht ein wenig aus dem sonst so typischen 08/15-Einheitsbrei der Lizenzcomics.

FAZIT:

Die Ausgabe macht wieder einmal so richtig Spaß, und das, obwohl nicht wirklich viel passiert. Aber manchmal sind die kleinen und einfachen Geschichten tausendmal besser als die großen und verschachtelten Superstorys mit viel tiefenpsychologischen Dialogen. Gut, die gibt es bei den Simpsons sowieso nicht. Dennoch hat mich dieses Heft endlich wieder gut unterhalten, und mehr erwarte ich von den Simpsons ehrlich gesagt auch nicht.

Simpsons Super Spektakel Nr. 7 [Panini, April 2013]

Marge möchte an einem Backwettbewerb teilnehmen, aber dieser trägt ein lange gehütetes Geheimnis mit sich herum. Dies ruft nicht nur Tortenmann und Törtchenboy auf den Plan, sondern auch die alte Superheldengruppe „Die Liga der Superhelden“, denen nicht nur Homers Vater Abe und Marges Mutter Jackie, sondern auch Krusty der Clown angehörte. Noch mysteriöser wird es aber, als der eigentlich tot geglaubte Pastetenfratze auftaucht und alle vor einer großen Katastrophe warnen will …
Die Menschen in Zenith nehmen Radioactive Man inzwischen als selbstverständlichen Helfer war, und dies wurmt den Beschützer der Stadt natürlich ganz enorm. Doch als ihm, in seinem Alter Ego Claude Kane III drei Personen aufsuchen, und bitten mit seinem Vermögen ein Broadway Musical über Radioactive Man zu finanzieren, sieht er seine Möglichkeit die Beliebtheit des Helden wieder zu steigern. Aber so einfach, wie gedacht, scheint es dann doch nicht zu sein …

In der ersten Geschichte nehmen Autor Patric M. Verone und Zeichner Tone Rodriguez den Comicklassiker Watchmen auf die Schippe. Leider ist dies nur mäßig gelungen, da hierbei viel zu sehr darauf geachtet wurde, das Original im Simpsons-Style zu kopieren, als eine eigenständige an den Klassiker angelehnte Geschichte zu erschaffen. Es macht zwar durchaus Spaß, aber insgesamt bleibt ein fader Beigeschmack zurück. Auch weil es zeichnerisch wieder zu austauschbar geraten ist. Gerade hierbei hätte man sehr gut mit einem etwas eigenwilligeren Zeichner arbeiten können.
Die nachfolgende Geschichte nimmt sich dem Debakel um das Spider-Man-Musical an und lässt den Leser hinter die vermeintlichen Kulissen einer Broadway-Aufführung blicken. Leider fällt auch diese Geschichte, von Autor Batton Lash, nur leidlich spannend und unterhaltsam aus. Wie auch bei der Wachtmen-Verarsche „Klatschmen“ im ersten Teil des Heftes, wirkt alles viel zu gekünstelt, um wirklich gefallen zu können. Und wie auch in der anderen Geschichte sind die Zeichnungen, diesmal von Bill Galvin, erneut nicht eigenständig genug. Alles scheint aus dem Simpsons-Figurenbaukasten zu stammen. Augen, Nase, Mund, ein bisschen gelbe Farbe mal den langen schlanken Körper hier und den kleinen dicken da, und fertig sind 439 neue Figurenmöglichkeiten. Das ist auf Dauer dann doch schon ermüdend.

FAZIT:

Auch wenn mit Watchmen einer der großen Klassiker der Comicliteratur hier verwurstet wurde, und mit dem Seitenhieb auf das Spider-Man-Musical sogar sehr aktuelle Ereignisse aufgegriffen werden, wird dieses Heft nicht lange im Gedächtnis bleiben. Das rettet auch die dreiseitige Kurzgeschichte mit Maggie als Maggeena, die Babysuperheldin von Sergio Aragones nicht mehr.

Futurama Comics Nr. 51 [Panini, April 2013]

Dr. Zoidberg ist es satt, ein erfolgloser Arzt zu sein. Stattdessen will er sich lieber als Anwalt versuchen und tauscht mit einem Anwalt seine Berufschips. Anfangs will das aber irgendwie nicht so recht klappen, aber nachdem er einen Mutantenprozess aufsehenerregend gewinnt, scheint ihm das Glück endlich hold zu sein. Währenddessen hat Fry ganz andere Probleme, als er mit ein paar mysteriösen Bohnen eine neue Bedrohung über die Erde bringt. Podcastpflanzenwesen drohen die gesamte Menschheit zu Tode zu langweilen …

… und zu Tode langweilen trifft es auch fast. Zumindest dieser Handlungsstrang dieser Ausgabe ist alles andere als unterhaltsam. Ganz witzig hingegen ist es, Zoidberg bei seinen Versuchen auf dem Parkett der Justiz zu erleben. Wer Zoidberg kennt, weiß, dass seine Arbeitsweise nicht so ganz konventionell ausfällt. Daher sind seine Plädoyers sehr witzig und wissen zumindest mich zu überzeugen. Fast scheint es so, dass dem Autor Ian Boothby so langsam seine kreativen Ideen ausgehen. Zeichnete er sich doch für einige der besten Simpsons Comics verantwortlich. Aber in letzter Zeit schwächeln seine Geschichten doch merklich.
Zeichnerisch hingegen fehlt mir persönlich zu sehr die eigenständige Note des Zeichners Mike Kazaleh. Wie auch bei den Simpsons wirken die Figuren, Hintergründe und Architektur zu austauschbar.

FAZIT:

Wenn man einmal von Zoidbergs Anwaltsversuchen absieht, bleibt unter dem Strich nicht mehr viel übrig, dass man dem Heft abgewinnen kann. Einzig die redaktionelle Betreuung kann man erneut positiv hervorheben. Dennoch werde ich der Reihe treu bleiben, schon alleine in der Hoffnung, dass es wieder besser wird.

Interstella 5555 – The 5tory of the 5ecret 5tar 5ystem (Limited Edition) [Virgin Records, 2003]

Angespornt durch meinen Freund und Blogkollegen „Die Rose“ der auf seinem Blog in der Rubrik „Enjoy daily music“ auf Daft Punks „one more time“ aus dem Album „Discovery“ aufmerksam gemacht hat, dachte ich mir das ich auch mal wieder auf etwas ganz besonderes der zwei Jungs zurückgreifen könnte.
Also habe ich wieder einmal meine limitierte Edition von „Intersella 5555 – The 5tory of the 5ecret 5tar 5ystem“, das animierte House-Musical von Daft Punkt und Animekünstler Leiji Matsumoto, herausgekramt und präsentiere euch diesen Artikel darüber…

Die Geschichte an sich ist sehr schnell erzählt. Eine Gruppe von vier jungen Musikern aus einer anderen Galaxie, wird von einem mysteriösen und widerlichen Musikproduzenten gekidnappt und hier auf der Erde zu einer erfolgreiche Band gepusht. Dafür mussten die vier zwar an das Aussehen von uns Menschen angepasst werden, aber mit Hilfe von ein paar technischen Tricksereien schafft es der Produzent die ganze Welt und auch die Musiker, welche keine Erinnerungen mehr an ihr früheres Leben haben, zu täuschen.
Doch die Musiker waren auch vorher schon sehr erfolgreich und hatten innerhalb ihrer Galaxie viele Anhänger und Fans. Einer dieser Fans bemerkt das Verschwinden der Popgruppe und macht sich sofort auf den Weg sie zu suchen. Hauptgrund ist aber eher das er sich in die Frontsängerin verliebt hat. Der „edle Ritter“ wird schnell auf der Erde fündig und versucht die Gruppe zu befreien. Dafür muss er sich nicht nur mit den Sicherheitskräften des Produzenten, sondern auch der hiesigen Polizei auseinandersetzen.
Nicht ganz einfach, aber erfolgreich, schafft es der Held die Gruppe zu befreien und zu flüchten. Jedoch muss er dafür einen sehr hohen Preis zahlen, und nun müssen die Musiker auch noch den Produzenten aufhalten der schon ganz andere „Ausserirdische“ zu sehr erfolgreichen Künstlern auf der Erde gemacht hat…

„Interstella 5555“ ist ein aussergewöhnliches Projekt von aussegewöhnlichen Künstlern. Daft Punk die mit ihrer Mischung aus 80er Sound und House-Trance-Musik in den 90er Jahren weltweit große Erfolge erzielten und Anime- und Mangameister Leiji Matsumoto haben sich hier zusammengetan um ein Märchen in atemberaubenden Bildern, sehr viel Emotionen, Dramatik, Spannung und wundervoller Musik zu präsentieren.
Dabei wird gänzlich auf Dialoge verzichtet. Alles spiegelt sich, neben dem visuellen, in der Musik wieder. Über eine Stunde taucht man in eine bunte, verträumte und malerische Märchenwelt ein die einen nicht so leicht wieder loslässt. Bis zum Ende fiebert man mit den Protagonisten mit und genießt die dazu stimmige Musik.

Wer, wie ich auch, in den Genuss kommt die Limited Edition zu besitzen oder zu ergattern, der erhält neben dem Film (im Format 4:3 und mit Dolby Digital 5.1 Sound) samt Extras (Character-Files, Biografien, Trailer, Karaoke, Interaktives Spiel) auch noch eine CD mit vielen Remixen der Songs (u.a. von Basement Jaxx, Daft Punk, Laidback Luke, Romanthony, Cosmo Vitelly uvm.) in einem wunderschönen Digipak im sehr robusten Schuber.

Das wirft aber auch eine Frage auf. Wo sortiere ich diesen Artikel am besten ein? Film/DVD oder Musik? Ist ja immerhin beides. Und in der Limited Edition sind ja sowohl DVD als auch Musik-CD enthalten.
Naja. Habs einfach mal in beides sortiert. 😀

Wer jetzt Lust bekommen hat sich dieses Meisterwerk mal anzusehen der findet unten die Links zu Amazon. Jedoch muss ich auch noch warnen. Zwar verlinke ich auch die BluRay, wer aber die Möglichkeit hat sollte lieber zur DVD oder Limited Edition DVD greifen, da es bei der BluRay wohl einige Probleme mit der Konvertierung gab. Das Bild ist schlechter als das der DVD, und es treten immer wieder Bildstörungen und Tonaussetzer auf. Die DVD selbst ist Region Free und kommt in den Sprachen Englisch und Französisch daher. Eine deutsche Tonspur ist nicht vorhanden und irgendwie auch nicht wirklich notwendig.

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Zum Schluss hier noch ein wirklich wundervolles Bild von der DeviantArt-Seite von rieke-b: