Langsam geht es dem Ende der Spider-Man Heftserie entgegen und doe Ereignisse scheinen sich zu überschlagen. Doch auch aus der Magazinecke habe ich wieder ein paar Ausgaben ausgegraben.
Spider-Man Nr. 108 [Panini, Dezember 2012]
Kaum, dass Doctor Octopus im Raft untergebracht ist, droht auch schon die nächste Gefahr. Denn die Nachricht, dass sich Morbius erneut im Labor 6 von Horizon einquartiert hat, sorgt für Unfrieden zwischen den Mitarbeitern von Max Modell. Aber es gibt noch ein weiteres Problem. Denn offensichtlich hat sich jemand der Leiche von Billy Connors bemächtigt. Als Spider-Man, von Carly informiert, am Ort des Verbrechens auftaucht und die Beschreibung des täter zu hören bekommt, ist ihm klar, wer dahinter steckt. Michael Morbius. Doch dieser hat den Jungen aus einem ganz bestimmten Grund zu sich geholt. Mit der DNA von Billy, will er seinen Vater, Dr. Curt Connors wieder umwandeln. Doch Michael weiß nicht, was er damit heraufbeschwört …
Das letzte Mal, dass die Echse Spider-Man in Atem gehalten hat, ist noch gar nicht so lange her. Und damals hatte es zur Folge, dass die Verwandlung, oder auch Weiterentwicklung dazu führte, dass nur noch die Echse übrig blieb. Die Seele von Dr. Connors war verschwunden und so greift Slott diesen Handlungsfaden erneut auf. Und auch Morbius wünscht sich, durch die Rückverwandlung von der Echse, dass sein Schicksal abgewendet werden kann. Mit diesen beiden, fast identischen Figuren baut Slott einen spannenden Vierteiler auf, der vor allem, aber nicht nur, langjährigen Spider-Man-Fans gefallen wird. Viele frühere Geschehnisse werden mit eingebunden und es wird ein Faden gewoben, der weit in die Zukunft zu reichen scheint.
Für die Zeichnungen ist erneut Giuseppe Camuncoli verantwortlich und auch diesmal hat er wieder Klaus Janson an seiner Seite. Zum Glück aber nicht komplett. Denn immer wieder einmal greift auch Camuncoli zum Tuschestift. Doch in den Passagen wo Janson tuscht sehen die Figuren seltsam apathisch aus und wirken geistig abwesend, was sich vor allem durch einen leeren Blick äußert. Dafür sehen die Echsenwesen umso besser aus. Dennoch stört es dadurch den Lesefluss merklich, da man immer wieder an den glasigen Augen der Figuren „hängenbleibt“.
FAZIT:
Ein spannender Vierteiler mit viel Action und Drama, sowie ein paar kleinen Schockmomenten. Sowohl handlungstechnisch als auch emotional. Denn es werden auch ein paar „Nebensächlichkeiten“ offenbart, die zukunftsträchtig sind. So macht es zumindest den Anschein. Und das gefällt mir persönlich sehr gut. Hinzu kommt eine kleine Bonusgeschichte mit den ewig undankbaren New Yorkern, die sich über Spider-Mans Hilfe so überhaupt nicht freuen können.
Spider-Man Nr. 109 [Panini, Dezember 2012]
Mit einem Experiment fing alles an. Damals wurde aus dem unscheinbaren Peter Parker, der erstaunliche Spider-Man. Und auch diesmal beginnt alles mit einem Experiment, und erneut ist Peter Parker anwesend. Doch diesmal trifft nicht ihn die alles verändernde Kraft, sondern Andy Maguire. Auch er ist ein unscheinbarer Junge. Aber anders als Peter damals ist er weder hochintelligent, noch ein Sport-As. Seine Noten sind durchschnittlich, er ist weder sportlich, noch gut aussehend. Genaugenommen ist Andy, Nichts! Bis zu diesem Tag, denn danach ist Andy Alpha! Der Junge mit den mächtigsten Kräften des Planeten. Schon alleine dadurch könnte Andy zu einer Gefahr werden, doch auch seine Persönlichkeit zeigt, dass New York und die Welt, es hier mit einer wirklichen Gefahr zu tun bekommt …
Ein unreifer Teenager mit einer Macht, der er nicht gewachsen ist. Das Thema an sich ist bereits bekannt, und hier zeigt Slott eindringlich, was zum einen aus Peter Parker hätte werden können, wenn er nicht seine fürsorglichen „Eltern“ Tante May und Onkel Ben gehabt hätte, als auch wie sehr Peter sich alle seine Taten zu Herzen nimmt. Auch nach all den Jahren schafft es Peter noch immer nicht, loszulassen. Die Schuld immer und stetig bei sich zu suchen, auch dann, wenn er nichts dafür kann. Das ist sowohl märtyrerisch, als auch egoistisch. Und von diesem Punkt aus hat man den Wandkrabbler eigentlich selten gesehen. Das Er immer und alles auf sich lädt ist normal, aber die in diesem Abenteuer geschilderte Egomanie, wirkt fast schon befremdlich, und dennoch faszinierend.
Zu einer so dynamischen Geschichte gehören natürlich auch dynamische Bilder. Und wer aus der Riege der Netzkopf-Zeichner wäre da besser geeignet, als Humberto Ramos. Im obliegt es, den Sidekick an Spider-Mans Seite so zwiespältig zu präsentieren. Denn einerseits ist Andy ein Typ Mensch, der einem leid tut. Mit seinen hängenden Schultern und dem melancholischen Blick wirkt er Hilfe suchend. Als dann jedoch die Transformation zum Helden vonstattengeht, wird aus ihm ein arroganter Schnösel, mit fiesem Blick und herausfordernder Körperhaltung. Hier zeigt Ramos sein wahres Können.
FAZIT:
Fantastisches Artwork trifft auf geniale Geschichte. Zwar ist es mit diesem Dreiteiler rund um Alpha auch erst einmal wieder vorbei, aber ich denke der Junge hat Potenzial. Wenn er denn lernt, mit seinen Kräften umzugehen. Doch ob und wann Andy wieder auftaucht, obliegt wohl dem Herrn Slott und seinen Launen, oder Marvel, wenn sie denn mal wieder einen Umbruch benötigen, um dem schwächelnden Comicmarkt einen Schub zu geben. Aber ob Alpha solch eine Macht besitzt, daran zweifle sogar ich.
Marvel Super Heroes Magazin Nr. 1 [Panini, August/September 2011]
Loki hat es wieder einmal auf die Avengers abgesehen. Und dieses Mal hat er sich eine Gruppe von Superschurken zur Unterstützung geholt. Anfangs scheint Lokis Plan auch sehr gut aufzugehen. Ein Avenger nach dem anderen fällt. Aber Captain America hat einen Plan und versucht, diesen auch konsequent durchzuziehen …
Bei den Avengers sind neben Captain America, Iron Man, Spider-Man, Wolverine und Hulk auch ein paar weniger typische Heldenkollegen an Bord. Storm und Giant Girl zum Beispiel. Gleiches gilt für die gegnerische Seite. Denn wenn man von Loki, Juggernaut und dem Wrecker absieht, ist der Rest mit Vapor, X-Ray, Vector und Ironclad eher hinterste Bankreihe. Wieso und weshalb, das kann am Ende wohl nur Autor Tony Bedard erklären. Gleiches gilt in ähnlichem Maße für das Artwork. Denn über ein zweckdienlich kommt dieses nicht heraus. Man merkt hier, dass Marvels Adventure Comics verheizt werden. Manchmal können diese Geschichten echte kleine Perlen beinhalten, aber oftmals sind sie einfach nur „kindgerechte“ Abenteuer, und mehr nicht.
FAZIT:
Schwache Geschichte mit genauso schwachen Zeichnungen. Selbst für die Kleinsten nur bedingt interessant, da auch eine Lektion mit dem Holzhammer vermittelt wird. Mit dem beiliegenden Extra hat sich Panini ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Denn „22 coole Action Sticker“ wirken eher billig als kaufanregend. Und das sage ich als Vater zweier Kinder, der inzwischen weiß, was Kinder reizt. Auch wenn Aufkleber genaugenommen besser sind, als jegliche Schusswaffe, die üblicherweise beiliegen.

