Ich habe noch nicht einmal das Review zur Ausgabe Null von Plem Plems kleinem Verlagsroboter fertig, da kommt auch schon die Meldung, dass eben diese Ausgabe ausverkauft ist. Macht nichts, ein Review muss trotzdem sein und außerdem gibt es ja bald ein Second Print dazu …
Sanchez Adventure Nr. 0
Sanchez und sein Freund Petey sind nicht nur Roboter, sondern auch beste Freunde. Und wie gute Freunde eben so sind, erleben sie tolle Abenteuer miteinander. Da gehört es schon mal zum guten Ton, dass Experimente auch schief gehen können und in einem Riesenknall enden. Sanchez Papa, ein Erfinder und Professor, gefällt das natürlich überhaupt nicht, und so bekommt Sanchez eine gehörige Strafarbeit aufgebrummt. Dummerweise taucht genau in diesem Moment Sanchez‘ große Liebe Emma auf. Als ob das nicht reichen würde, flattert noch ein interessantes Angebot ins Haus, welches die schönsten Ferien für Sanchez verspricht. Nur wie soll er seinen Papa davon überzeugen, ihm dies zu erlauben …?
Was macht man, wenn man bereits eine Comicserie gestartet hat, und dann merkt, dass es davor eigentlich noch etwas zu erzählen gäbe? Man liefert eine Nullnummer nach. So ist es auch mit Sanchez und dieser vorliegenden Nullnummer der Fall. Schon, wenn man das Cover sieht, erkennt man, dass hier echte Comicfans am Werk sind. Denn zum inzwischen gefühlten tausendsten Mal wurde das Cover von Amazing Fantasy Nr. 15 (wohl eines der am meisten kopierten Comiccover überhaupt) als Hommage herangezogen, um Sanchez eine würdige Vorgeschichte zu kreieren. Doch anders, als in Sanchez Nummer 1 (von dem bereits 2011 eine erste Schwarz/Weiß-Version erschien) ist nicht der geistige und kreative Vater, Christopher Kloiber für das Artwork verantwortlich. Diesmal darf Thorsten Brochhaus, der auch als Editor für Plem Plem Productions tätig ist, den Zeichenstift in die Hand nehmen. Auch wenn sein Zeichenstil merklich anders und irgendwie auch frischer und dynamischer ist (ohne Chris hierbei sein Talent abzusprechen oder zu kritisieren) gibt es keinen merklichen Stilbruch zu den bereits existierenden Sanchez Adventures Nr. 1 und Nr. ½. Alle Figuren sind klar und deutlich sofort wiederzuerkennen. Selbst bei der Panelanordnung und dem Seitenlayout gibt es Ähnlichkeiten mit den Ausgaben, die unter Chris‘ alleiniger Federführung entstanden.
Handlungstechnisch ist diese Nullausgabe wie eine Art Einleitung zu sehen. Insgesamt passiert noch nicht viel, zusammen mit der ebenfalls neu kolorierten Nummer 1, ergibt sich aber ein stimmiges Gesamtbild. Sanchez Nr. 0 ist im Übrigen auch der Grund, warum die erste Ausgabe noch einmal in einer neu kolorierten Fassung auf den Markt gebracht wurde. Und ich muss ehrlich gestehen, dass mir Sanchez mit Farbe nboch einmal so viel Spaß macht. Die tollen Bilder, die kräftigen Inks (von Dennis Lehmann) und die ebenfalls kraftvollen Farben von Christopher Kloiber lassen Sanchez auf den ersten Blick wie ein Kids-Comic wirken. Doch wenn man einmal hinter die Fassade schaut, sich der Geschichte annimmt und auch die kleinen Gags hier und da findet, erkennt man, dass Sanchez Adventures mehr ist, als nur ein reiner Comic für die Kleinen.
FAZIT:
Mit Sanchez Nummer Null liegt nun endlich eine würdige Einleitung in Sanchez‘ großes Abenteuer vor. Auch wenn mit Thorsten Brochhaus ein neuer Zeichner gefunden wurde, fühlt man sich als Kenner des kleinen Roboters sofort heimisch und wohl. Zwar gibt es hier und da noch ein paar Kleinigkeiten, die verbesserungswürdig sind und das weiß auch der Zeichner selber, aber jeder hat einmal klein angefangen und für ein Erstlingswerk ist die Qualität schon beachtlich, zumal diese Qualität durch das gesamte Heft gehalten wurde. Wer bereits die eine oder andere Sanchez-Ausgabe sein eigen nennt, kommt an diesem Heft einfach nicht vorbei, schon alleine wegen dem genialen Amazing Fantasy #15 Hommage-Cover.
Zweite Meinung von MysteriouslyBuddha:
Sanchez ist cool, Sanchez und Petey sind cool, ach ja Sanchez ist verliebt in Emma.
Sanchez sein Dad? Der scheint alles unter Kontrolle zu haben.
Dieses kleine Abenteuer erzählt die Vorgeschichte zum Camp Oillake. Hier erfahren die Leser in Farbe, wie Sanchez und sein Freund Petey überhaupt die Erlaubnis vom Professor bekommen haben, dort ihre Ferien zu verbringen.
Sehr gut gefallen mir die kräftigen bunten, leicht knalligen Farbtöne in Kombination mit den zu Sanchez absolut passenden Zeichnungen. Die Hintergründe in Sanchez sind stellenweise ein wenig detailliert ausgearbeitet, aber zumeist beschränken sich diese auf das für die Story nötigste.
Die Panel Aufteilung gefällt mir absolut hervorragend, gibt sie dieser Ausgabe eine klare Struktur. Story und Zeichnungen, Text und Artwork harmonieren hervorragend. Der Leser kann jedes Panel für sich einzeln wahrnehmen, Text und Bedeutung in Kombination mit den Zeichnungen und Farben auf den ersten Blick eindeutig erkennen und verstehen. Dadurch entsteht für den Leser ein lückenloser Lesefluss.
Man merkt richtig, dass Sanchez ein cooler Roboter ist, das kommt beim Leser rüber!
Dieses Gefühl von „yeah ich bin cool, ich bin’s der Sanchez“, das merkt man einfach. Sanchez ist eine dieser Figuren, von denen man einfach mehr lesen möchte.
Was will man mehr, die Story weiß auf 20 Seiten für einen Preis von 2.70 Euro absolut zu überzeugen und vor allem zu unterhalten! Hier stimmen der Preis und die Leistung mit der Qualität überein. Holt euch den Sanchez nach Hause!
Copyright aller verwendeten Bilder © 2014 Plem Plem Productions
Titel: Sanchez Adventures Nr. 0
Verlag: Plem Plem Productions
Autor: Christopher Kloiber
Zeichner: Thorsten Brochhaus
Inker: Dennis Lehmann
Koloration: Christopher Kloiber
Format: Heft
Umfang: 16 Seiten
Preis: 2,70 Euro
Hier würde ich gerne einen Link anbringen, über den ihr das Heft bestellen könnt, aber wie bereits erwähnt ist die erste Auflage bereits vergriffen. Dafür wartet aber schon bal eine zweite Auflage auf euch mit diesem tollen Cover:
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