Cheers, Staffel 3, Episode 8 [CBS Studios / Paramount Pictures, 22. 11. 1984 (US)]

Nach zwei Wochen Pause geht es heute mit den Cheers-Episodenreviews weiter. Nachdem das letzte Mal Coach im Vordergrund stand, müssen sich die Folge diesmal Diana, Frasier und Norm in zwei fast getrennten Handlungsbögen teilen. Doch ich greife vor …

„Die Drohung des Drachen“
(Diane meets Mom)

Während Norm absolut kein Aufsehen um seinen Geburtstag machen möchte und dabei so subtil aggressiv vorgeht, dass es fast schon schmerzt, muss sich Diane mit einem weitaus schwierigeren Problem als einem banalen Geburtstag auseinandersetzen. Frasier hat seine Mutter Hester eingeladen, um sie Diane vorzustellen. Hester Crane (Nancy Marchand) ist aber alles andere als begeistert von Frasiers Damenwahl und macht dies Diane mit einer Morddrohung gegenüber auch sehr deutlich. Zuerst ist Diane schockiert, doch dann glaubt sie, dass dies ein makaberer Scherz von Hester sein muss, und dreht den Spieß um. Aber Hester hat nicht gescherzt und so kommt es zu einer offenen Aussprache zwischen Hester, Diane und Frasier. In der Zwischenzeit wird Norm bei seiner „ungewollten“ Geburtstagsfeier von Sam mit einem Sektkorken am Kopf getroffen. Natürlich will Sam, dass sich Norm sofort im Krankenhaus untersuchen lässt, was dieser auch (eher) widerwillig tut. Da Sam die Kosten übernimmt, lässt sich Norm auch gleich noch von einem weiteren Problem(chen) befreien …

Noch herrscht Frieden zwischen Diane und Hester.

Zwei Handlungen sind manchmal ein Zeichen dafür, dass es für eine ordentliche Geschichte nicht gereicht hat. Aber oftmals sind es zwei wirkliche Perlen der Erzählkunst. Auch Asterix bedient sich in den Verfilmungen dieser Taktik, um so etwas Besonderes zu erschaffen. Auch hier wurden diesmal zwei Geschichten (oberflächlich gesehen) verwoben um eine Folge zu füllen. Wenn man jedoch genau hinsieht, haben die beiden Storys direkt nichts miteinander zu tun. Sie werden lediglich durch Barkeeper Sam Malone miteinander verbunden, der in beiden eine Rolle vorzuweisen hat. Bei Frasier und Diane ist er die Stimme der Vernunft (irgendwie zumindest) und bei Norms Geburtstag eine Art Katalysator um die Geschichte voranzubringen, indem er Norm mit dem Sektkorken ausknockt. Der Gaststar dieser Episode ist Hester Crane, die von der ausgezeichneten Nancy Marchand gespielt wird. Marchand hat bereits Rollen „Lou Grant“ und „The Sopranos“ vorzuweisen. Ihre Rolle bei den Sopranos spielte sie bis zu ihrem Tod am 18. Juni 2000 die daraufhin aus der Serie herausgeschrieben wurde. Witzigerweise hat sie in dem späteren Spin-Off „Frasier“ keine Rolle mehr als Frasiers Mutter bekommen.

Volltreffer bei Norm.

Die Folge überzeugt mit witziger und makaberer Handlung, ein paar spannenden Momenten und guten Darstellern. Allerdings muss ich auch gestehen, dass Frasier in dieser dritten Staffel auch noch frisch und unverbraucht ist, was sich zum Ende der Serie hin, auch wegen des Spin-Offs, leider ändert. Es kommt dann zu einer Übersättigung und darunter leidet auch die Charakterisierung von Frasier Crane. Aber dazu später mehr.