Puh, die letzte Ausgabe von Welten des Schreckens (#6) ist im Dezember 2012 erschienen. Treue Leser mussten sich bis zur aktuellen Ausgabe über ein Jahr lang gedulden.
Laut Angaben des Weissblech Verlegers ist aber eine Ausgabe pro Jahr im Rahmen des Möglichen.
Welten des Schreckens #7 enthält auf 68 Seiten vier unterschiedliche Geschichten, die jeweils ganz eigene Themen der finsteren Science – Fiction und Fantasy dem Leser näher bringen.
Welten des Schreckens Nr. 7
Kala: Anganatas Tal
– Text, Zeichnungen und Farbe: Levin Kurio
Die Geschichte ist quasi die direkte Fortsetzung aus der Welten des Schreckens #5.
Wenn der Leser bereits Vorkenntnisse besitzt, so ist das Verständnis um die Geschichte im Gesamtzusammenhang umso besser. Falls der Leser aber die Geschichte um Kala, Tyr und die Höhlenmenschen noch nicht kennt, so ist dies aber kein „Beinbruch“. Auch ohne Vorkenntnisse lässt sich diese Geschichte ohne Weiteres verstehen und lesen. Auf dreißig Seiten liest sich die Geschichte insgesamt etwas zähflüssig. Das ist aber überhaupt kein Problem, denn durch dieses zähe Erzähltempo kommt Spannung auf. Kala, Tyr (Dinosaurier), die Vergessene und auch die Höhlenmenschen bekommen genügend Hintergrundinfos bzw. Freiraum eingeräumt. Die titelgebende Schlange Anganata spielt in dieser Geschichte eine ganz eigene Rolle …
Kala und ihr Begleiter Tik – Tik finden in Anganatas Tal Zuflucht in einer Höhle.
Während Tyr auf Futtersuche unterwegs ist, nähern sich die Vergessene und Pili der Höhlenmensch.
Wie wird das Zusammentreffen dieser unterschiedlichen „Gefährten“ wohl ausgehen?
Zeichnerisch ist diese Geschichte von Levin Kurio in gewohnter Qualität.
Text, Zeichnungen und Farbe harmonieren. Kräftige Farben, deutliche Zeichnungen (Hintergründe im Detail auf das „Notwendigste“ reduziert) und ein angenehmer Lesefluss, der sich etwas zäh anfühlt, dominieren diese Geschichte. Wie immer ist Kala oben ohne unterwegs, so wie es sich in Zeiten von Dinosauriern eben gehört 😉
Die Geonauten
– Text: The Lep und Levin Kurio
– Zeichnungen: The Lep
– Farben: Marte Kurio – Deiterding und Levin Kurio
In einer hoffnungslosen Zukunft sind sie die letzten Vertreter der Menschheit.
Sie leben bereits seit vielen Jahren unter der Erde.
Auf nur acht Seiten entfaltet sich eine äußerst interessante Kurzgeschichte und zugleich spannende Frage: Können die Menschen wieder auf der uns bekannten Erde leben?
Diese Frage gilt es zu beantworten, der Leser will es unbedingt wissen, wie wird die Expedition ausgehen? Die Spannung ist direkt von der ersten bis zur letzten Seite in Bezug auf die eine alles erklärende Frage bzw. Antwort gegeben. Eine sehr gelungene Geschichte. Farben, Textverhältnis und Zeichnungen sind wie bei der vorangegangenen Geschichte auch, passend und absolut in Ordnung.
Kappa
– Text, Zeichnungen und Farbe: Rudi Martens
Aus dem Reich der japanischen Sage kommt der Dämon in der Schreckensrüstung.
Ein Kampf auf Leben und Tod, wobei der Sieger zu Beginn eigentlich schon feststehen dürfte …
Was dem Leser sicherlich direkt auffallen mag, ist der für dieses Heft vielleicht auf den ersten Blick untypische Zeichenstil. Sichtlich asiatisch bzw. japanisch kommt der Krieger auf dem Pferd in der Dämonenrüstung daher. Verzerrte Effekte, leichte skurrile Zeichnungen grelle rot und blaufärbende Töne kombiniert, eine beidseitige Kampfzeichnung, weniger Text in Sprechblasen, angemessene Erzähltexte.
All das zusammen ergibt eine auf acht Seiten reduzierte Geschichte, die vielleicht nach dem ersten mal lesen etwas verwirrend erscheint, jedoch in sich vollkommen stimmig und schlüssig wirkt.
So ist die Idee der Geschichte gut, die Zeichnungen und Farben wirken einerseits passend, andererseits auch etwas irritierend. Vor allem dieser Verzerrungseffekt hinterlässt bei mir einen unstimmigen (stimmigen?) Eindruck. Alles in allem eine interessante Kurzgeschichte.
Gorm!
– Autor: Levin Kurio
– Zeichnungen und Farben: Klaus Scherwinski
– Farbassistenz und Lettering: Gunther Klippel
Ich wusste doch, dass mir die Geschichte irgendwo her bekannt vorkam.
Richtig, Gorm erschien bereits in der Horrorschocker – Gratis Comic Tag – Ausgabe 2014.
Dieser Umstand ist etwas schade, auch wenn Gorm an sich eine gelungene Geschichte ist.
Ich hätte mich persönlich mehr über eine Geschichte gefreut, die ich noch nicht gelesen habe.
Auf nur sechs Seiten entfaltet sich eine kleine Geschichte um ein interessantes Monstrum.
Dieses Monstrum kommt der kleinen Kraterstadt in der Wüste immer näher und nur Gorm wagt es, sich ihm entgegenzustellen …
Das Ende hat eine nette Pointe.
Die klaren erdfarbenen Zeichnungen wirken insgesamt am detailliertesten von allen Geschichten in dieser Ausgabe. Hintergründe und Charaktere wirken etwas ausgefeilter. Das Wüstenstaubklima kommt in dieser Geschichte recht gut zur Geltung, die staubige Luft ist quasi spürbar.
Abgerundet wird dieses Heft durch ein Vorwort des Verlegers, durch eine Infoseite über aktuelle Weissblech Werke, durch Werbung und Leserbriefe. Der Verleger erklärt auch, wieso es mit dieser Ausgabe etwas länger gedauert hat.
Macht nichts, wenn die nächsten Ausgaben ebenso gut wie diese und die Vorgänger werden, ist doch alles in Ordnung.
Dieses Heft ist gelungene Unterhaltung.
Copyright aller verwendeten Bilder © 2014/2015 Weissblech Verlag
Dieses Heft kann man in jedem gut sortierten Comic Laden erwerben.




