Wie viele Leser meines Blogs wissen, die mich schon länger verfolgen, habe ich ein Herz und auch eigenes Interesse an Klein-, Indie- und Eigenverlagsveröffentlichungen. Zu letzter Kategorie gehört auch das heute hier vorgestellte Fanmagazin von Peter „The German Spider-Man“ Stangenberg. In diesem Review möchte ich mich der ersten Ausgabe widmen, welche bereits im April veröffentlicht wurde.
The German Spider-Man Nr. 1
Bei diesem Heft, mit immerhin 28 Seiten Umfang die auch noch komplett farbig sind, handelt es sich ausschließlich um ein reines Fanmagazin, welches auf 100 Ausgaben limitiert ist. Neben einem sehr schönen Motiv von Zeichner Stefan Sombetzki, dass Peter als Kraven zeigt (nebenbei bemerkt ein Kostüm, welches er zur letztjährigen ComicCon in Pittsburgh trug), zeigt die Vorderseite vier weitere Zeichnungen von Peter und seiner Frau Heike in verschiedenen Comicrollen, die aber von Craig Boldman zu Papier gebracht wurden. Auch die Rückseite des Heftes, das Backcover sozusagen, ist mit einem Boldman-Bild versehen, welches erneut Peter mit seiner Frau zeigt. Hier befindet sich unten rechts auch die Limitierungshöhe, sowie die handschriftliche Nummer, welche Ausgabe man selbst besitzt. Ebenfalls handschriftlich nummeriert ist ein beiliegendes Kärtchen, mit einem Motiv von Terry Stewart, der eine zeitlang für Marvel arbeitete. Hier sieht man sein Konterfei mit Kaugummiblase, was von einem Stempel stammt, mit dem er mutmaßlich seine beantwortete Fanpost abstempelte. Doch dazu gleich mehr.
Im Innenteil prangt eine Galerie von Peters Kinderbildern zu Superhelden, die er in jungen Jahren anfertigte, sowie ein schönes Vorwort mit Inhaltsverzeichnis und Impressum. Schon auf den nächsten fünf Seiten, zeigt Peter einige seiner Schätze, die er alle in einem großen Pakete rsteigert hatte. Wie sich später herausstellte, war die Verkäuferin die Frau von Terry Stewart und beinhaltete so einige Besonderheiten wie eben jenen erwähnten Stempel. Außerdem waren noch Musterpins enthalten, Tradingcardentwürfe, Visitenkarten, Spider-Man-Ringe und Desk Cards. Aber es war auch etwas anderes darin. Nämlich der Entwurf für einen Spider-Man Kinofilm. Ein Drehbuch sozusagen, mit Storyboard und vielem mehr. Immerhin wurde in den 90er Jahren mehrfach versucht Spider-Man auf die große Kinoleinwand zu bringen, was jedoch immer wieder scheiterte. Auf dieses Drehbuch und seinen Inhalt will Peter allerdings in einem späteren Heft genauer eingehen.
Weiter geht es mit dem Thema Comic Conventions. Hier zeigt Peter nicht nur Abbildungen der ersten beiden Con-Magazine (aus den Jahren 75 und 76) sondern bringt auch einen zweiseitigen Comic zum Abdruck, der Spider-Man auf einer solchen Convention zeigt. Danach erzählt er von seinem ersten Con-Besuch 2012, bei dem er unter anderem auch Stan Lee, den Erfinder vieler Marvel-Superhelden, persönlich traf, ein Foto mit ihm machen und sich sogar dessen Unterschrift auf den Bauch tätowieren lies, nachdem dieser dort unterzeichnete. So skurril und fantastisch, wie es klingt, wird es auch im zugehörigen Artikel von Peter beschreiben und mit Fotos belegt. Außerdem gibt es noch einen interessanten Blick auf George Barris, einen Autobastler, der unter anderem das Batmobile für die Batman TV-Serie mit Adam West schuf und so bekannte Fahrzeuge wie KITT für Knight-Rider, oder Drag-U-La und Monster Koach für die Munsters TV-Serie. Des Weiteren widmet sich Peter dem Aufstieg der PEZ-Spender und den ersten Spider-Man Spin-Off-Comicserien, überlässt dann aber auch noch seinem guten Freund Alexander Meyer einen sehr schönen und ausführlichen Artikel über die Entstehung der Fantastic Four, Marvels First Family, der allerdings nur den ersten Teil einer längeren Artikelserie darstellt.
Abgerundet wird das großformatige Heft mit einer sehr unterhaltsamen Cosplay-Galerie inklusive Erklärung, was Cosplay eigentlich ist, einem Labyrinthrätsel mit Spider-Man, einer Vorschau auf die zweite Ausgabe, welche voraussichtlich jetzt im Juli erscheinen soll und eine Leserbriefseite, die allerdings noch nur mit alten Leserbriefen von Peter aus den guten alten Williamsausgaben bestückt sind. Neben den sehr informativen Artikeln gibt es auch immer wieder Links zu Webseiten und Videos im Heft, die allerdings mühsam abgetippt werden müssen, wenn man ihnen folgen will. Dabei sind durchaus interessante Quellen dabei, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Hier wäre eventuell die Verwendung von sogenannten QR-Codes angebracht um diese mit dem Smartphone scannen und zu können und so den Links leichter zu folgen. Das ist nur eine Kleinigkeit meinerseits, aber eine Idee (die ich Peter auch bereits unterbreitet habe), welche das Lesevergnügen durchaus nochmals steigern könnte.
Auch wenn man dem Heft, hier und da, seinen Fancharakter und die Eigenpublikation anmerkt, ist die Aufmachung und Verarbeitung dennoch sehr hochwertig und kann sich durchaus sehen lassen. Ein solches Magazin mehr oder weniger alleine zu stemmen verdient schon Hochachtung, nicht nur weil es durchaus Kostenintensiv sein kann, sondern vor allem auch Zeit und Hingabe benötigt, damit am Ende ein solch schönes Produkt dabei herauskommt. Aktuell hat Peter noch ganz wenige Ausgaben dieses ersten Heftes vorrätig. Ob und wann eine zweite Auflage kommt, ist derzeit noch unklar. Was aber dagegen sehr sicher ist, wäre die zweite Ausgabe, an der bereits fleißig gewerkelt wird. Zum Schluss noch zwei Links, um selbst mit Peter Kontakt aufnehmen zu können.
Guter Beitrag! Weiter so!
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