Schöne Töchter [Carlsen Verlag, Juli 2015]

Das Album ist am 28. Juli offiziell erschienen. Wer bis zum 26.7.2015 das Album vorbestellt hatte, bekam das Album inklusive einer Signatur vom Autor und Zeichner Flix (bürgerlich Felix Görmann) zugeschickt.
Ich hatte diese Aktion zufällig bei Facebook gelesen und kam nicht drumherum es mir dann vorzubestellen.
Insgesamt haben über 1000 Leute das Album auf diesem Wege vorbestellt und das Beste ist, der Flix hat alles persönlich signiert! Kein Sekretär oder so, der Flix hat sich die Zeit genommen über 1000 Alben mit Namen zu signieren! Eine sehr geniale Aktion, die es definitiv Wert ist, gelobt zu werden!
Ursprünglich sind die Comic Strips 2010 in der Sonntagsbeilage des Berliner Tagesspiegel erschienen und nun liegen sie in einem quadratischen Hardcover Format (30 cm. mal 30 cm.) im Carlsen Verlag vor.

Flix – Schöne Töchter

Klappentext:

„Flix spielt lustvoll mit der Form des Comics und erzählt uns so witzige, bewegende, nostalgische und immer wieder erfindungsreiche Geschichten“
(Lewis Trondheim)

„Großartige Zeichnungen, herzerwärmende Plots, subtiler Humor. Flix ist ein verdammter Frauenversteher.“
(Ralf König)

Die Sehnsucht, geliebt zu werden, die Überraschung, eine verwandte Seele zu entdecken, die Leidenschaft in der Eintönigkeit des Alltags und die Enttäuschung, dass die große Liebe an banalen Dingen zerbrechen kann. Von allen Unwägbarkeiten des Lebens erzählt Flix in den Geschichten der „Schönen Töchter“. Aber auch von dem Wunder, dass es tatsächlich klappen kann, gemeinsam glücklich zu werden – und zu bleiben.

Fast jede Geschichte dieses 128 Seiten dicken Buches ist andersfarbig gestaltet.
Die jeweils linke Seite (einfarbig, am unteren Ende jeweils ein gezeichneter Hinweis zum Thema der folgenden Geschichte) lässt den Leser annähernd erahnen, worum es in der folgenden Geschichte auf der rechten Seite gehen könnte. So sieht man zum Beispiel einen jungen Mann am Mischpult, das könnte darauf hindeuten, dass die folgende Geschichte in einer Diskothek spielt, oder einen Mann, der auf das Handy seiner Freundin geschaut hat. Diese Hinweise finde ich persönlich sehr gelungen, sie erwecken Neugierde des Lesers! Hat man sich nur dieses kleine Bild angeschaut, muss man einfach die dazugehörige Geschichte lesen.

Die farbige Gestaltung gefällt mir ebenfalls sehr gut. Ich mag sehr gerne helle bunte Farben. Die Farben sind durchweg kräftig, zwischenzeitlich auch knallig. In Kombination mit den lockeren Zeichnungen und den einfallsreichen Seiten bzw. Panelaufbau mehr als gelungen.
Flix hat viele seiner Episoden unterschiedlich aufgebaut. Die Form, der Lesefluss, der Rhythmus der Bilder (mal von vorne nach hinten, mal im Kreis, mal diagonal, im Wechsel, völlig durcheinander etc.) geben dem gesamten Band eine gewisse Dynamik. Das Buch wirkt dadurch absolut nicht schematisch bzw. systematisch aufgebaut. Diese formalen Spielereien wirken auf den Leser sehr anziehend und entfalten einen besonderen Reiz.
Interessant ist, dass einige der Episoden völlig ohne Worte auskommen. Diese Geschichten entfalten auf ganz eigene Art und Weise ihren Reiz in Bezug auf das Thema der Liebe.
Flix hat ebenfalls einige Reminiszenzen des Zeitungs-Comic-Künstlers Bill Watterson in seine Serie mit eingebaut. So zum Beispiel Calvin und Hobbes auf einer halsbrecherischen Bollerwagenfahrt in den Abgrund. Flix setzt diese Szene anhand der schönen Töchter auf einem Motorrad gekonnt um.
Auch der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry findet sich in diesem Band wieder.

Thematisch ganz unterschiedlich, immer in Bezug zur Liebe.
Die Episoden wecken ganz unterschiedliche Gefühle bei dem Leser. Sicherlich kann der ein oder andere sich mit einigen Geschichten identifizieren.
Traurige Geschichten von Trennungen, schöne Geschichten bis an das Ende aller Zeit, oder schicksalhafte Begegnungen, Flix hat für jeden Leser mit Sicherheit eine Anekdote parat.
Manchmal fällt es auch auf den ersten Blick etwas schwer, eine Geschichte auf Anhieb zu verstehen. Der Leser sollte solchen Episoden etwas Raum geben, damit diese sich besser entfalten können. Mir ist es ein paar mal so ergangen, dass ich einige Geschichten erst im Nachhinein verstanden habe. Der Sinn der Episode ist manchmal etwas versteckt. Der Leser fragt sich dann, was will mir der Autor damit sagen und ein paar Minuten später kommt die „Erleuchtung“ 😉 So gibt es Episoden, da kommt man aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und andere Episoden lassen einen dauerhaft schmunzeln. Episoden die im Gedächtnis bleiben, ebenso wie Episoden, die einfach wieder verpuffen. Es ist alles dabei, der Leser sollte sich im Grunde genommen nur auf das Thema der Liebe einlassen können.
Ich habe mich sehr gefreut bei der Lektüre dieses Buches!

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Weitere Informationen auf der Homepage des Autors