Ja es dauerte wieder einmal ein wenig, die letzten Wochen waren recht turbulent und irgendwie hofft man ja, dass es irgendwann wieder ruhiger wird. Damit hier auch wieder ein wenig Leben in die „Bude“ kommt starten wir das neue Jahr mit dem nachholen zweier Rezensionen, zu Bänden die ich noch von Panini hier liegen habe. Den Anfang macht heute der Teen Titans-Band von George Pérez …
Teen Titans von George Pérez: Der Anfang
Autor/in: Marv Wolfman
Zeichner/in: George Pérez, Curt Swan
Format: Softcover / Hardcover
Umfang: 244 Seiten
Inhalt: DC Comics Presents (1978) 26 & The New Teen Titans (1980) 1-8
Verlag: Panini Comics
Preis: 26,00 Euro (SC) / 35,00 Euro (HC)
Die Teen Titans haben sich getrennt und das aus gutem Grund. Doch nun taucht eine junge unbekannte Frau mit magischen Kräften auf, um das Team neu zu formieren. Raven, die Tochter von Trigon und einer sterblichen Mutter sucht einen Weg ihren Vater aufzuhalten und findet diesen in dem jungen und teils ungestümen Team, bestehend aus Robin, Wonder Girl, Cyborg, Changeling (ehemals Beastboy) und Starfire, sowie kurzzeitig auch Kid Flash. Doch es ist ein steiniger Weg die jungen Helden zu einem Team zu formen …
Der Run von Wolfman und Pérez zählt nicht ohne Grund zu den beliebtesten unter den Titan-Fans. Hier wurden Figuren teilweise neu definiert oder haben eine Entwicklung durchlaufen, die mitunter bis heute anhält. Dick Grayson hat hier zum Beispiel durch die Führung des Teams seinen Weg weg von Batman gefunden und seine eigene Identität als Nightwing entwickeln können, und auch Donna Troy hat hier den Schritt heraus aus Wonder Womans Schatten, als Wonder Girl gewagt. Zum Teil basiert auch die aktuelle Netflix-Serie auf dem was Wolfman und Pérez hier erschaffen haben. Man könnte also ruhig sagen, dass es sich hierbei um die indirekte Vorlage zur Serie handelt.
Wenn man allerdings erst durch die Netflix-Serie auf die Titans aufmerksam wurde, dann sollte man etwas vorsichtiger an diesen Band herangehen, da auch die Erzählweise ein andere ist, als es in aktuellen Comics üblich ist. Ich möchte es noch nicht wirklich nostalgisch nennen, oder gar klassisch, auch wenn beides dennoch zutrifft, aber Leser, die vorrangig aktuelle Comics lesen, könnten sich mit diesem Band etwas schwerer tun.
George Pérez war in den späten 70er bis in die 90er hinein einer der ganz großen US-Comiczeichner und Fanliebling. Gerade seine Cover und Pin-Ups mit sehr vielen Figuren hatten oft schon Wimmelbildcharakter, was ihn gerade als Zeichner für Teamserien prädestinierte. In „The New Teen Titans“ hatte sich sein Stil dahingehend schon so weit gefestigt, dass er aus der Masse der damals vorwiegend noch nicht so gehypten und oftmals ähnlich wirkenden Zeichnerriege herausstach. Anders als heute, wo Autoren und Zeichner richtige Stars sind, und oftmals auch als Zugpferd für eine Serie dienen können, wurden sie bis in die späten 80er eher als austauschbar in den Chefetagen der Verlage betrachtet. Neben Pérez sind es vor allem Künstler wie Frank Miller, Klaus Jansson, die Buscema- und Romita-Familie und Durchstarter wie Todd McFarlane und Erik Larssen, die diese Denkweise und das Ansehen verändert haben.
Und so erwartet euch in diesem Band schon ein leicht klassischeres Artwork, welches aber schon typisch für George Pérez ist. Wer sich also mit Pérez Artwork wohlfühlt kann hier bedenkenlos zugreifen.
Aber was ist mit Lesern, die mit „klassischem“ Material, egal wie gut es sein man, ihre Probleme haben? Nun, hier gilt wie so oft: „Probieren geht über studieren“ und man sollte die Chance nutzen, eventuell in den Band hineinzulesen. Entweder, sobald die Geschäfte wieder öffnen dürfen, durch einen persönlichen Besuch im Comicladen eures Vertrauens, oder aber ihr kennt eventuell jemanden, bei dem ihr den Band ausleihen könnt. Hin und wieder gibt es auch auf Verlagsseiten kurze Leseproben, welche aber meines Erachtens nur selten die wahre Qualität widerspiegeln. Seid ihr also unsicher, oder nur durch die Netflix-Serie auf die Titans aufmerksam geworden, dann tastet euch lieber vorsichtig an die Comics heran. Da könnte dann aktuelleres Material, wie „Titans: Brennender Zorn“ durchaus besser geeignet sein.
Copyright aller verwendeten Bilder © 1980-2020 DC Comics / Panini Comics
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