Fables ist wahrlich ein Meisterwerk. Die Comics sind definitiv nicht umsonst mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden (14 Eisner-Awards). Ich gebe zu, dass ich etwas Schwierigkeiten beim Lesen mit diesem Prachtband gehabt habe, doch im Nachhinein hat der Band mich, wie gewohnt einwandfrei überzeugen können. Der Leser erfährt natürlich wie es nach der Bürgermeisterwahl in Fabletown weitergeht. Zahlreiche Geschichten einzelner Charaktere aus der Vergangenheit, welche unsere bekannte Märchenwelt miteinander verbinden runden den Band ab. Das hat es mitunter ganz schön in sich und kann beklemmend wirken …
Absolute Kaufempfehlung!

Fables # 4 (Deluxe Edition)
Autor: Bill Willingham
Zeichner: Mark Buckingham, Steve Leialoha, Tony Akins, Jimmy Palmiotti, Charles Vess, Michael WM. Kaluta, John Bolton, James Jean, Mark Wheatley, Derek Kirk Kim, Tara McPherson, Esao Andrews, Brian Bolland, Jill Thompson
Format: Hardcover
Umfang: 300 Seiten
Inhalt: Fables 28 – 33 und Fables: 1001 Nights of Snowfall
Verlag: Panini Comics
Preis: 39,00 Euro
Der stolze Preis von 39,00 Euro schmälert den Geldbeutel doch die Investition lohnt sich definitiv!
Auf geballten 300 Seiten im schicken Hardcover-Format erhält der Leser eine saftige Ausgabe, die es nicht für zwischendurch zu lesen gilt. Es gilt, die Fables-Reihe mit einer gewissen Aufmerksamkeit zu verfolgen, zum entspannen und einschlafen ist diese Reihe nicht gedacht.
Die Aufmachung des Bandes überzeugt auf ganzer Linie. Nach dem Inhaltsverzeichnis gibt es eine zweiseitige Einleitung über wirklich gute postmoderne Comics und was Fables so besonders macht. Dieser Text (Abhandlung) liest sich beinahe etwas wissenschaftlich und als Leser spürt man dieses Gefühl, dass Fables eine ganz besondere Comic-Serie ist.

In der ersten Geschichte reisen mir mit Bigby in die Vergangenheit. Wir hören eine Geschichte, über Deutschland im zweiten Weltkrieg. Was wäre, wenn es Frankenstein wirklich gegeben hätte …
In zwei Kapiteln erfahren wir, wie diese Geschichte ausgeht.
Finstere Jahreszeiten erzählt uns in vier Kapiteln wie die Bürgermeisterwahl in Fabletown ausgeht. Zudem ist Snow White schwanger und gebärt ein ganzes Rudel Kinder …
Bigby der Wolf ist der Vater dieser Kinder, dennoch verwundert es ein wenig, dass die Kinder scheinbar fliegen können …
Erfahrt in dieser Episode mehr darüber, wer Bigbys Vater ist …
Bigby verlässt Fabletown und wählt den Weg ins Exil, während Snow White sich mit ihren Kindern auf die Farm der Tiere begibt.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur ein wenig Schwierigkeiten mit der ersten Geschichte im zweiten Weltkrieg. Es dauerte etwas, bis ich den richtigen Zugang zu dieser Story gefunden habe, doch zum Schluss hat mir, diese Episode wahrlich gut gefallen.
Die Hauptgeschichte um Fabletown gefällt mir weiterhin sehr gut und ich bin äußerst neugierig, wie es weitergehen wird.

Als Nächstes befinden wir uns in Fables: 1001 schneeweiße Nächte.
Mir war anfangs nicht ganz klar, wie sich die einzelnen Geschichten verhalten doch am Ende fügt sich alles zu einem Gesamtbild des Fables-Universum zusammen und rundet das Verständnis der Zusammenhänge in Bezug auf die einzelnen Charaktere ab.
Die Rahmenhandlung wird als Prosatext umschrieben. Snow White reist als Gesandte der Fables nach Arabien und trifft dort auf den Sultan um nach Unterstützung gegen die finsteren Mächte zu bitten. Der Sultan jedoch hat es sich zur Angewohnheit gemacht, jeden Abend eine neue Frau aus seinem Harem zu heiraten und am nächsten Morgen zu töten …
So kommt es, dass Snow White dem Sultan einige Geschichten erzählt um zu überleben …
In den einzelnen Geschichten erfahren wir mehr über die Vergangenheit einiger uns lieb gewonnenen Fables.
Diese Geschichten sind von verschiedenen Künstlern zeichnerisch umgesetzt worden, was nach jeder Episode einen Stilbruch mit sich bringt. Daran musste ich mich kurzfristig erst gewöhnen ebenfalls an die Länge bzw. Kürze einiger Geschichten. Richtig gut gefällt mir in diesen Geschichten, dass unsere bekannten Märchen mit der Welt der Fables kombiniert werden. So kennt ein jeder doch die Märchen von Hänsel und Gretel, Schneewittchen und die sieben Zwerge, Der Froschkönig, Die schöne und das Biest usw..

Beinahe jede dieser Geschichten ist äußerst düster und zeitgleich auch brutal. Sie ist dabei stets emotional, spannend und kurzweilig inszeniert. So konnten mich die einzelnen Geschichten eingebettet in Snow Whites Rahmenhandlung mit dem Sultan zum Schluss noch faszinieren. Anfänglich ist auf den ersten Blick nicht direkt einleuchtend, um welches Märchen bzw. um welche Personen es sich aus dem Fables-Universum handelt doch spätestens beim Lesen wird dies deutlich.
Als Leser erhält man durch diese Geschichten einen neuen Blick auf die wichtigsten Fables.
Zeichnerisch ist dieser Band somit sehr abwechslungsreich, doch jede Art der künstlerischen Darbietung passt zur entsprechenden Geschichte. Der damit einhergehende wechselnde Zeichenstil mag vorerst gewöhnungsbedürftig erscheinen ist jedoch gleichzeitig genau passend.
Das Fables-Universum ist vielseitig und die Rahmenhandlung bzw. die einzelnen Geschichten loten diese Vielseitigkeit gekonnt aus.
Der Band wird durch Skizzen und kurzen Informationen über die einzelnen Künstler dieser Ausgabe abgerundet.
Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung!
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