Teenage Mutant Ninja Turtles Episodenreview (Folge 4) [Nickelodeon]

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Die inzwischen vierte Folge ist am Sonntag über die deutschen Bildschirme geflimmert. Da wollte ich wollte die Chance nutzen, einmal etwas mehr über die Macher und die Hintergründe der Serie mitzuteilen. Deswegen werde ich in dieser und den kommenden Einleitungen immer wieder einiges zu der neuen Serie offenbaren.
Die Rechte an der Marke Teenage Mutant Ninja Turtles erwarb Nickelodeon bereits 2009 von der Mirage Group und 4kids Entertainment. Schnell wurde dann bekannt, dass bereits für 2012 eine neue TV-Serie und für 2013 ein neuer Kinofilm folgen würden. Und es wurde verkündet, dass es kleinere Änderungen geben wird.

ANGRIFF!

Die wohl auffälligsten sind die zwei neuen Waffen für Donatello, der seinen Bō Stab gegen ein Naginata tauschen wird und Michelangelo, der von seinen klassischen Nunchakus zu einem Kusarigama wechselt. Wie, Was, bitte? Nagiirgendwas und Kasarisonstwas werden sich jetzt sicher einige fragen. Daher versuche ich mal, das ein wenig zu erläutern.
Der bekannte Bō Stab ist ein langer Holzstab, der als Schlag und Stangenwaffe eingesetzt wird. In der Mitte ist er meist mit einem Stoff umwickelt, damit der Kämpfer ihn besser handhaben kann. Das nun neue Naginata ist ein Langschwert. An einem langen Stab sitzt eine Klinge. Mit dieser Waffe sind also weitaus schwerwiegendere Verletzungen möglich, als nur mit einem Bō Stab. Vielleicht ist eben auch dies der Grund, warum man sich letztendlich entschied, dass Donatello nicht nur mit dem Naginata in der Serie auftreten wird.
Ähnlich verhält es sich mit Michelangelo. Der Nunchaku besteht aus zwei Kampfstöcken (wahlweise aus Holz, Metall oder Hartgummi) welche mittels einer Kette miteinander verbunden sind. Die auch als Würgehölzer bekannte Waffe ist vorrangig eine Schlagwaffe. Mikeys neues Kusarigama hingegen kommt neben den langen Holzgriff und der Kette, noch mit einer Sichel daher, und wird so nicht nur als Schlag und Schnittwaffe, sondern oftmals auch als eine Art Enterhaken eingesetzt. Die Klinge kann 15 bis 20 cm lang sein. Auch hier entschied man sich schlussendlich dazu, dass Michelangelo mit beiden Waffentypen in der Serie zu sehen sein wird, statt diese komplett auszutauschen.

Gefahr im Verzug.

Soviel zu den heutigen Backgroundinfos. Das nächste Mal sind dann die US-Sprecher an der Reihe. Und nun die Review zur vierten Episode.

Episode 4: Neue Freunde, Alte Feinde
(New Friend, Old Enemy)

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Teenage Mutant Ninja Turtles #1: Change is Constant [Idea & Design Works Publishing, Februar 2012]

Mit meinem heutigen Artikel wende ich mich einer Serie zu, die es wohl leider nicht nach Deutschland schaffen wird. Es handelt sich um die neue Ongoing der Teenage Mutant Ninja Turtles beim amerikanischen IDW (Idea & Design Works) Verlag. Zwar hatte ich schon seit dem Start der Microseries mit dem Gedanken gespielt mir die Hefte zuzulegen, jedoch sind die Heftpreise bei IDW nun mal leider auch nicht von schlechten Eltern. Deshalb entschied ich mich zu warten bis entweder ein Trade auf den Markt kommt, oder sich mir die Chance bietet an einen Stapel Hefte zu einem günstigen Preis zu kommen.
Nun hat IDW zum Glück im Februar begonnen die ersten vier Hefte gesammelt in einem wunderschönen Trade mit Lackpapier und geprägtem Cover zu veröffentlichen. Für mich als alter Turtles-Fan der (fast) ersten Stunde (oder wie man es auch nennen mag direkt nach der Wende) war und ist dies natürlich die ideale Möglichkeit mit meinen grünen Helden aus der Jugend neue Abenteuer zu erleben. Zwar besitze ich neben den wirklich wundervollen Condor-Alben mit den ersten Ausgaben und One-Shots der allerersten Mirageserie, noch ein paar wenige nachfolgende Ausgaben (Image, Dreamworks), aber leider nichts komplett, so das diese allesamt noch ungelesen sind.
Aber nachdem ich nun vorgestern dieses erste Trade endlich im Briefkasten hatte musste ich es natürlich auch sofort lesen. Deshalb habe ich (wie schon beim Ultimate Fallout) einen Tag nach Erhalt das gute Stück gelesen und präsentiere euch heute nun meine Erfahrungen und mein Fazit.

Teenage Mutant Ninja Turtles #1: Change is Constant

…kühl analysiert und bedacht…

Alles beginnt mit einem merkwürdigen Aufeinandertreffen von drei Riesenschildkröten, einer riesigen menschenähnlichen Ratte und einer menschlichen Katze die ein „Rudel“ an Menschen anführt.

…militant diszipliniert und präzise..

Nach ein paar beidseitigen Beleidigungen kommt es dann auch schon zum Kampf und die Turtles zeigen dabei ihr volles Repertoire an Kampfkünsten. Auch Splinter greift in den Kampf ein um ihn zu einem siegreichen Ende (zumindest aus der Sicht der Turtles) zu führen.

…absurd unorthodox und sorgenfrei…

Doch warum kämpfen diese beiden Gruppen gegeneinander? Woher rührt diese offenbar unbändige Hass der beiden Gegnergruppen ins Gesicht geschrieben steht? Und gibt es eventuell eine Verbindung zwischen diesen beiden Gegnern?

15 Monate vorher schien noch alles in Ordnung zu sein. Die damals noch vier jungen kleinen Schildkröten befanden sich in einem Terrarium innerhalb einer wissenschaftlichen Einrichtung. Dort wird mit neuen Substanzen experimentiert die Mutationen und Superkräfte hervorrufen sollen um damit Kämpfer zu züchten für irgendwelche dubiosen Kriegsgefechte.

Leonardo, Donatello, Raphael und Michelangelo…
…so süß!

Die gerade neu zum Team dazu gestossene und vollkommen unbedarfte April O’Neil wird in ihr Aufgabengebiet eingewiesen und den kleinen süßen Schildkröten vorgestellt. Ab sofort hat sie auch die Verantwortung über diese kleinen Wesen und ihre erste Aufgabe ist es ihnen Futter zu geben.

Splinter…
…der Beschützer.

Als April die kleinen Schildkrötenbabys füttern möchte sieht sie sich jedoch einer ihr angsteinflössenden Ratte gegenüber, die vom Laborleiter jedoch als harmlos eingestuft wird. Vielmehr ist „Splinter“ genau wie die kleinen Schildkröten Teil eines Experimentes.

Wieder in der Gegenwart begegnen wir einer weiteren dieser großen Schildkröten, welche aber offenbar ziellos und verwirrt durch die Gassen irrt. Sie ernährt sich aus Mülltonnen und von allem was sie an Essbaren findet.

„Lass den Jungen los…“

Als diese jedoch an einem Haus vorbeikommt und dort einen handfesten Streit zwischen einem Jungen und seinem Vater mitbekommt muss sie einschreiten. Der Turtle tritt die Tür ein und legt sich auch sofort mit dem Vater an der seinen Jungen offenbar verprügeln will. Nach einem kurzen aber heftigen Fight flüchtet der Vater und lässt seinen Sohn mit diesem mutierten Etwas alleine zurück.

Die holde Maid April in Nöten…

Erneut 15 Monate zuvor passiert derzeit folgendes, nachdem sich April ein wenig an ihrer neuen Arbeitsstelle eingelebt hat. Bei einer Spätschicht dringen zwei Samurai in das Forschungslabor ein und bemächtigen sich nicht nur einer der neuen Mutationssuperseren, sondern auch der vier niedlichen Babyschildkröten. April schafft es zwar sich einigermaßen gegen einen der Samurai zu wehren, hat aber effektiv keine Chance. Zum Glück ist aber noch Splinter da, der geistesgegenwärtig den Feueralarm auslöst und somit die Gegner in die Flucht treibt.
Doch leider flüchten die beiden Samurai nicht ohne ihre Beute. Mit einem kleinen Sack in dem sich das Mutationsserum sowie die vier Schildkröten befinden machen sich die zwei Samurai auf den Weg über die Dächer das Weite zu suchen. Nur Splinter kann dem nicht tatenlos zusehen und greift todesmutig einen der Samurai an. Dieser lässt daraufhin nicht nur Splinter fallen, sondern auch seine Beute. Alle zusammen stürzen in die Tiefe.

Die Trennung von der Gruppe…

Nachdem Splinter nach diesem Sturz wieder zu sich kommt findet er sich und „seine“ Turtles in dem Mutagen wieder, doch einer seiner Schützlinge fehlt. Eine Katze hat an diesem kleinen Leckerbissen Interesse angemeldet und versucht ihn in Sicherheit zu bringen.

„Gehen wir die Stadt säubern und ein bisschen Spaß haben.“

Zwischenzeitlich habe sich in der Gegenwart das Opfer häuslicher Gewalt, welches auf den Namen Casey Jones hört, und die unbekannte Schildkröte Freundschaft geschlossen. Gemeinsam wollen sie nun durch die Straßen ziehen und für ein wenig Ordnung sorgen. Dabei erklärt Casey seinem neuen Freund auch weshalb er seine Hockeymaske trägt, wobei er dies ein wenig lapidar mit seinem „Hockey-Ding“ umschreibt und ein paar kleinerer Probleme die während des Spiels auf der Highschool deswegen hatte. Ausserdem offenbart sich Casey weshalb er trotz seiner kämpferischen Fähigkeiten nicht gegen seinen gewehrt hatte.

Manche Dinge ändern sich zum Glück nie!

Auch die drei Turtles welche sich bereits zu Beginn gegen den Kater und seine Truppe gewehrt hatten offenbaren einiges aus ihrer Vergangenheit. Diese drei sind die zwischenzeitlich mutierten Babyschildkröten und sie sind noch immer auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder der vor 15 Monaten von einer Katze aus der Gruppe gerissen wurde.
Hier schließt sich dann auch endlich der Kreis. Denn der einsame Turtle ist niemand geringeres als der verschollene „Bruder“ und als der damalige Kater, der ebenfalls durch die Berührung mit dem Mutagen seine menschliche Form erhielt, von seiner „alten“ Beute erfahren hat will er sich natürlich rächen. Er greift den Turtle und seinen Freund Casey Jones an um sich dessen zu entledigen.
Doch es naht Hilfe in Form der restlichen drei Turtles. Schnell schaffen es die Vier ihre Gegner in die Flucht zu schlagen und ihren verlorenen Bruder nach Hause zu bringen.

Die Familie endlich wieder vereint.

Im Versteck wartet auch schon Splinter und kann es kaum fassen das seine vier „Söhne“ nun endlich vereint sind. Ab sofort sind sie wieder komplett.
Leonardo, Donatello, Michelangelo und Raphael.

Die Teenage Mutant Ninja Turtles.

FAZIT:
The Turtles are back! Für mich als alter Fan ist es natürlich etwas besonderes seine Jugendhelden wieder für sich zu entdecken. Umso skeptischer ist man natürlich wenn eine neue Origin den oder die Helden neu charakterisieren soll. Aber es gefällt mir bisher. Die „neue“ Origin ist frisch und dennoch ein wenig bekannt. Viele Figuren die Fans bereits aus der Vergangenheit kenne tauchen hier bereits auf, auch wenn sie andere Berufe oder Hintergründe haben.

Falsch… einfach nur falsch! 😀

Was ebenfalls für alte Fans wunderschön ist sind die vielen kleine und manchmal auch offensichtlichen Anspielungen auf die Comic- und TV-Vergangenheit der Turtles.

Was leider noch fehlt ist die etwas bessere Charakterisierung der Hauptfiguren. Alle vier Turtles und auch Splinter wirken noch ein wenig flach und leblos. Die Beweggründe für das Handeln, sowie die Grundlagen ihrer kämpferischen Fähigkeiten fehlen vollkommen. Aber vielleicht offenbart sich dies dann im nächsten Trade.
Weniger leblos wirken dafür die Zeichnungen. Ihr rauher Stil und die Anlehnung an die alten Zeichnungen von Eastman und Laird wirken trotz der Computerkolorierung fast vertraut, wenngleich ich sagen muss das mir die Kolorierung der alten Condor-Alben noch einen Tick besser gefiel. Zu oft merkt man bei diesen neuen Abenteuern das der Computer geholfen hat und zu oft stehen einige der Computereffekte dem „rough & dirty Style“ der Zeichnungen, die stellenweise sehr Skizzenhaft wirken, im Weg. Aber gerade dieses Skizzenhafte bringt auch eine gewisse Dynamik mit sich, die durch die manchmal etwas schlampig wirkende Koloration verstärkt wird.
Insgesamt ist diese neue Serie zwar keine Offenbarung, aber das waren die Turtles Comics noch nie wirklich. Leider kommt sie auch noch nicht an das Feeling und den Charme der ersten Serie von Mirage heran, bietet aber dennoch gelungen und kurzweilige Unterhaltung die einfach nur Spaß macht. Ich hoffe auch das in zukünftigen Ausgaben das lockere welches früher immer von Mikey ausgestrahlt wurde wieder mehr zum tragen kommt, da gerade Mikey in diesem ersten Trade von seiner Handlung gelegentlich ein wenig Out of Character war, vor allem wenn er als besonnenerer Kopf Streitereien zwischen Leo und Donnie schlichtete.
Ich werde der Serie auf jeden Fall erstmal treu bleiben, da sie mir genau das geboten hat was ich erwartet habe. Humorvolle, spannende Unterhaltung mit meinen vier Lieblingsschildkröten.

Wie bei IDW (und Avatar) ja inzwischen fast üblich, wurde auch diese neue Serie mit einem Haufen an Variantcovern beglückt. Allein die Nummer 1 kam mit stattlichen 11 Covern daher. Hier abgebildet seht ihr nun das Double-Gatefold-Variant welches als Grundlage die Vier Einzelvarianten (Cover A bis D) als ausklappbares 4-seitiges Cover zeigt.

In dem Sinne macht sich der Titel das Trades, frei übersetzt, ganz gut als Motto der neuen Serie.
„Veränderung ist die einzige Konstante.“

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