Im heutigen Kurzüberblick gibt es die volle Dosis Sonic. Ich habe mich entschlossen, die letzten Hefte in einem finalen Kraftakt zusammenzufassen. Denn leider hat Panini die Heftserie eingestellt und auch in der Sonderbandreihe wird es keine weiteren Ausgaben geben. Noch tragischer sind jedoch die Umstände, dass Panini Sonic relativ heimlich und auch noch mitten in einem Story-Arc abgebrochen hat. Doch dazu später mehr …
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Sonic The Hedgehog Nr. 4 [Panini, Oktober 2013]
Diesmal hat es ein wenig länger gedauert, mit dem Review zum aktuellen Sonic-Comicheft, aber dafür habe ich mir wieder extra viel Mühe gegeben. 😉
Sonic The Hedgehog Nr. 4
Mobius konnte mit Hilfe von Ixis Naugus und Sonic vor dem Angriff des Dr. Robotnik und seines Titan Metal Sonic bewahrt werden. Doch nicht Sonic ist der strahlende Held, sondern Naugus. Dieser behauptet nun auch noch, schon seit langer Zeit der rechtmäßige König von Mobius zu sein, und erhält dank des Verräters Geoffrey St. John die Krone zurück. Während sich Naugus und die geretteten Untertanen von Mobius über diese Entwicklung freuen, sehen es Sonic und die Freedom Fighters ganz anders. Daher wollen sie auch Geoffrey St. John den Prozess wegen Hochverrates machen. Geoffrey jedoch behauptet nicht schuldig im Sinne der Anklage zu sein und fordert sich selbst zu verteidigen. Mit der Darlegung seines Werdeganges und Schicksals hofft er so, seine Unschuld zu beweisen.
War die letzte Ausgabe noch ganz schön wirr, so kommt es diesmal alles schon viel stimmiger daher. Die Handlung setzt direkt an der letzten Ausgabe an, und auch wenn sehr viel aus bisher nicht auf deutsch erschienenen Heften aufgegriffen wird, kann man dieser leicht folgen. Dabei bleibt es dennoch spannend und verliert sich nicht in vergangenen Details. Dazu muss ich aber auch anmerken, dass die letzte Ausgabe nicht nur damit zu kämpfen hatte, dass sie neue Handlungsstränge etablieren musste und, zumindest den US-Lesern, eine nachvollziehbare Brücke zur Handlung vor Genesis (zu finden in Sonic Nr. 1 und Sonic Nr. 2) zu schaffen. Auf Deutsch ging das leider ein ganzes Stück nach hinten los. Maßgeblich dazu beigetragen haben dann aber auch noch die zwei Kurzgeschichten, die in der letzten Ausgabe enthalten waren. Dieses Mal gibt es nur eine Kurzgeschichte, welche sich wiederum sehr gut in die Gesamthandlung einfügt. Während der erste Teil des Heftes noch massiv auf Action und Dramatik setzt, lebt der zweite Teil, mit der Verhandlung zum Prozess, von sehr vielen Rückblenden. Dennoch kommt auch hier keine Langeweile auf. Vielmehr ergibt sich so eine sehr schöne Charakterisierung einer zumindest in Deutschland eher unbekannten Figur. Trotzdem ist es sehr schnell möglich, sich in die Gedanken- und Handlungsgänge dieser Figur zu versetzen.
Das Artwork dieser Ausgabe bleibt dafür auf dem gleich guten Niveau, wie die Vorgängerausgaben. Hier gibt es nichts auszusetzen. Die Zeichnungen von Ben Bates und Terry Austin passen perfekt zu Sonic und seiner abgedrehten Welt. Mit dynamischen Bildern und einer rasanten Panelanordnung ergibt sich so eine spannende und mitreisende Geschichte. Das einzige Manko, mit dem Sonic aber schon seit der ersten deutschen Ausgabe zu kämpfen hat, ist, dass die Seiten manchmal sehr überladen wirken und so schnell die Übersicht verloren geht. Auch die Koloration von Matt Herms, die hier und da versucht noch Grenzen zu setzen, schafft es nicht dies zu verbergen. So kommt es dann schon einmal vor, dass manche Seiten zu einem Brei aus Farben, Strichen und Buchstaben mutieren. Davon abgesehen ist aber ein Großteil des Artworks sehr gelungen. Zwar werden nach wie vor die Details hauptsächlich über die Farben erzeugt, aber dennoch wissen selbst die Grundzeichnungen schon mit vielen Kleinigkeiten aufzuwarten.
FAZIT:
Nach der letzten eher mäßigen Ausgabe, macht diese wieder wesentlich mehr spaß, was vor allem am Gesamteindruck und die durchgehend nachvollziehbare Handlung erklären lässt. So ist Sonic nicht nur wieder der schnellste Igel der Welt, sondern auch erneut ein spannendes Comicheft. Dazu kommt, dass Panini einiges an Extras bietet. Neben einem Poster, mit dem Covermotiv der zweiten Ausgabe, gibt es drei Rätsel, eine Übersicht der Bösewichte, einen Steckbrief zu Geoffrey St. John und Leserbiefe samt Leserzeichnungen. Auch wenn es streng genommen nur eine Leser-E-Mail und drei Bilder sind. Aber ich finde es, wie bei den Simpsons Comics, eine schöne Bereicherung.
Somit erhält Heft Nummer vier von mir wieder eine klare Kauf- und Leseempfehlung für alle Fans des blauen Igels und Freunde kurzweiliger Funcomics.
Copyright aller verwendeten Bilder © 2011 – 2013 Archie Comics / Panini Comics
Sonic the Hedgehog Nr. 3 [Panini, August 2013]
Nachdem in den ersten beiden Ausgaben der Genesis-Vierteiler den Weg für neue Abenteuer geöffnet hat, geht es diesmal mit einem „neuen“ Abenteuer weiter. Irgendwie zumindest …
Sonic Nr. 3
Die Welt ist gerettet und Sonic hat seinen Freunden ein neues Leben ermöglicht. Doch zum Ausruhen ist keine Zeit. Denn plötzlich finden er und seine Freundin Sally sich im Death Egg (dem Transportschiff von Dr. Eggman) wieder und müssen sich nun gegen ihn und seine Droiden wehren. Noch immer will dieser den Heimatplaneten von Sonic, Mobius, robotisieren, ihn also komplett in Maschinen und Roboter umwandeln. Hierfür hat er extra einen kosmischen Resetknopf, mit dem er das ganze Universum zurücksetzen will. Aber irgendetwas scheint nicht so recht zu funktionieren. Gerade als Sonic und Sally Eggman aufhalten passiert das Unglück. Sally schafft es, im letzten Moment den Strahl des Robotisierers auf das Death Egg zu lenken. Eggman ist stark angeschlagen und Sonic und seine Freunde sind siegreich. Doch zu welchem Preis. Sally war ungeschützt und ist nun robotisiert. Jetzt liegt es an Sonic und seinen Freunden, Sally aus den Klauen von Eggman zu befreien …
Selbst wenn man, wie ich, die vorangegangenen Hefte gelesen hat, wirkt die Geschichte wirr und zusammenhanglos. Das Ende der letzten Ausgabe hat zwar den Weg für neue Geschichten geöffnet, aber was Autor Ian Flynn hier den Lesern vorsetzt, empfinde ich persönlich als eine Frechheit. Aber vielleicht ist auch nicht Flynn der Schuldige, sondern Panini? Denn bei meinen Recherchen im Netz habe ich herausgefunden, dass die Genesis-Storyline aus den ersten beiden Heften noch eine Vorgeschichte besitzt und „Genesis“ sozusagen nur einen Mittelteil darstellt. Doch leider besitze ich diese Ausgaben nicht, um dies nachzuprüfen. Ein weiterer Punkt, der die Verwirrtheit bestärkt, sind die beiden enthaltenen Kurzgeschichten. Während die Zweite noch einen tieferen Einblick in die Geschehnisse der Hauptgeschichte gewährt, stellt die erste Kurzgeschichte einen Prolog zum PC und Videospiel Sonic Generations dar. Als Dreingabe ganz positiv, in der Positionierung innerhalb des Heftes eher unglücklich.
Das Artwork reiht sich auch diesmal wieder nahtlos in das bekannte Design der bisherigen Ausgaben und auch Sonic-Spiele ein. Bunt, schnell und sehr dynamisch kommen die einzelnen Panels daher. Maßgeblich an dieser Dynamik ist, wie auch bei den vorangegangenen Ausgaben, neben Zeichner Ben Bates, der talentierte und renommierte Tuscher Terry Austin. Dieser konnte bereits bei Marvel an diversen Superhelden sein Talent unter Beweis stellen. Auch Zeichner Evan Stanley, der die zweite Kurzgeschichte umsetzte, passt sich dem Gesamtstil an, wenngleich seine Zeichnungen ein wenig abweichen. Vor allem wenn es um die Proportionen der Figuren geht.
FAZIT:
Wie auch die Ausgaben 1 und 2, bleibt dieses Heft kurzweilig und spannend -wenn man sich denn mal in das Wirr-Warr eingefunden hat. Dazu braucht man dann doch schon etwas mehr Zeit, als bei den ersten beiden Heften und es tut dem Lesespaß einen ganz schönen Abbruch, wenn man immer wieder einmal zurückblättern muss, weil man das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben, was dann aber doch nicht passiert ist. Von daher fällt diese Ausgabe im direkten Vergleich mit den ersten beiden etwas ab. Dennoch bleibt Sonic ein unschlagbar günstiger Fun-Comic mit Videospiel-Background, der auch beim zweiten und dritten Durchblättern noch Spaß macht. Erst recht mit den gelungenen Zeichnungen, in denen man immer wieder kleine Details aus den Spielevorbildern entdeckt.
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