Weiter geht es heute mit dem zweiten Band der hier in Deutschland leider nur vier Bände umfassenden Reihe „Hino Horror“…
Hino Horror #2: Bug Boy
Wenn man aussergewöhnliche Hobbys und Interessen hat, wird man gerne zur Zielscheibe anderer. So ergeht es auch Sanpei. Er interessiert sich für alle Arten von Tieren, ganz besonders aber für Würmer, Schlangen, Ratten Raupen und vieles mehr. Er wird von seinen Mitschülern gejagt und gequält, und auch seine Familie ist keine Unterstützung für ihn. Stattdessen werden ihm seine schlechten schulischen Leistungen vorgeworfen und er wird ausgegrenzt. Immer wieder flüchtet er in seine Höhle auf dem Schrottplatz, wo er seine Freunde, die Tiere, versteckt hält.
Doch eines Tages wird Sanpei von einem seltsamen Wurm mit einem roten Stachel gestochen, und ab da beginnt eine grauenhafte Verwandlung. Nach und nach fallen ihm die Haare und die Zähne aus. Noch schlimmer wird es als ihm auch noch Arme und Beine abfallen und sich seine Haut immer weiter verfestigt bis sie fast Puppenähnlich ist und Sanpei offenbar stirbt.
Doch als er am Morgen erwacht, stellt er fest das er eben nicht gestorben ist, sondern sich in einen riesengroßen Wurm verwandelt hat. Anfangs versteckt ihn seine Familie noch, doch irgendwann können sie nicht mehr mit diesem „Monster“ der einst ihr Sohn und Bruder war unter einem Dach leben. Sie ermorden ihn und begraben ihn im Garten.
Aber Sanpei ist nicht tot. Und als er zu sich kommt und feststellt das er so heimtückisch von seiner Familie verstossen wurde sieht er nur noch die Möglichkeit in die Welt hinaus zu ziehen. Er findet neue Abenteuer und entwickelt sich noch immer weiter. Auch sein Charakter ändert sich und so wird aus dem verstossenen Jungen ein rachsüchtiges Monster…
FAZIT:
Bug Boy, der zweite Band aus der Hino Horror-Reihe ist im großen und ganzen gar nicht schlecht, aber dennoch um einiges schwächer als der erste Band. Zwar sind die psychischen Spielchen mit denen sich Sanpei auseinandersetzen muss durchaus gelungen, dennoch zeigen sich ein paar Parallelen zu „Die Fliege“ auf, die nicht ganz so gelungen auf mich wirken.
Zwar kann man die Verwandlung des Jungen jetzt in vielen verschiedenen Arten interpretieren, was es aussagen könnte, welche Bedeutung es hat, aber auf mich wirkt die Geschichte etwas wirr und unausgegoren. Als würde dem ganzen etwas wichtiges fehlen. Auch das es durchaus Anlehnungen an Kafkas „Verwandlung“ gibt macht es hierbei nicht besser.
Wieder sehr gut gelungen sind dafür die Zeichnungen. Gerade die düsteren, psychotischen Szenen in denen sich Sanpei verwandelt sind atmosphärisch sehr gut gelungen. Weniger gut gefallen mir dagegen die Zeichnungen als der verwandelte Sanpei durch die Welt reisst und seine Freiheit geniesst.
Insgesamt ist mein Fazit das, dass die erste Hälfte fast rundweg gelungen ist und ab der zweiten Hälfte die Geschichte und auch die Zeichnungen rapide abfallen.

