Review Kurzüberblick (7) (Nightwing Nr. 1, Animal Man Nr. 3, Swamp Thing Nr. 3)

Diesmal gibt es gleich drei Kurzreviews, und zwar aus der DC-Ecke. Mit Animal Man Nr. 3 und Swamp Thing Nr. 3 schlägt das Tote Welt-Crossover (im Original „Rotworld“) so richtig zu und dann gibt es noch den ersten Paperback zu Nightwing …

Comic Review Kurzüberblick

Nightwing Nr. 1: Mörderische Zirkuswelt [Panini, Dezember 2013]

Halys Zirkus gastiert nach langer Zeit wieder in Gotham. Hier begann Nightwings Karriere als Verbrechensbekämpfer, als bei einem vermeintlichen Unfall, der sich später als kaltblütiger Mord entpuppte, Richard „Dick“ Graysons Eltern starben. Kurz darauf wurde er von Bruce Wayne aufgenommen und als sein Sidekick Robin ausgebildet. Nun ist Dick ein Einzelkämpfer und er besucht seine alte Familie, den Zirkus. Doch die Freude währt nicht lange, denn ein Killer hat es auf Dick abgesehen. Dieser behauptet, dass Dick der gefährlichste Killer in ganz Gotham wäre. Als dann auch noch Mr. Haly, der Besitzer von Halys Zirkus, dank einem Krebsleiden dem Tod ins Auge sieht und Dick den Zirkus vermacht, wird es erst recht kompliziert. Denn Halys Zirkus birgt ein schreckliches Geheimnis …

Kyle Higgins definiert weder Nightwing neu, noch schaffte er eine komplett neue Origin. Vielmehr baut er behutsam auf die Ereignisse vor dem Relaunch, vor dem New52, auf, ohne dabei zu viel Verwirrung zu stiften. Vielmehr lässt er Dick Grayson sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen. Dafür greift er tief in die DC-Geschichte, fördert fast schon vergessene Figuren zutage um ihnen neue Rollen zuzuweisen. Trotzdem fühlt man sich nicht verloren und es ergibt sich eine spannende und mitreißende Geschichte.
Visuell umgesetzt wird diese emotionale Achterbahnfahrt vorrangig ven Eddie Barrows, der eine ausgezeichnete, dynamische und extrem detaillierte Arbeit abliefert, die auch mit außergewöhnlichen Perspektiven punkten kann. Zusammen mit den Gastzeichnern Eduardo Pansica und Geraldo Borges, die beide sehr unscheinbar sind, ergibt sich ein tolles Artwork. Anders sieht es bei Trevor McCarthy aus, der ein kurzes Team-Up mit Batgirl, Barbara Gordon, in Szene setzt. Dieses ist keine Augenweide und wirkt, als wären sämtliche Figuren und Gegenstände in Öl gefallen, so wie diese glänzen, was aber auch teilweise der furchtbaren Koloration von Guy Major geschuldet ist.

FAZIT:

Der Einstand von Nightwing, Dick Grayson, ist gelungen und macht Lust auf mehr. Es war damals trotzdem schon die richtige Entscheidung, mich nicht für die Heftserie „Batman – The Dark Knight“ zu entscheiden, da mir die Hauptserie überhaupt nicht zusagte und ich jetzt so einen ganzen Story-Arc am Stück lesen kann. Nightwing ist es auf jeden Fall wert, weiterverfolgt zu werden. Ich hoffe mal, dass die Qualität so bleibt, wie bisher.

Animal Man Nr. 3: Tote Welt – Das Rote Reich [Panini, Oktober 2013]

Kaum ist Animal Man, Buddy Baker, zurück aus den tieferen Ebenen der Fäulnis, in die er gemeinsam mit Swamp Thing von Anton Arcane gelockt wurde, muss er erkennen, wie groß diese Falle doch gewesen ist. Denn, während die beiden gegensätzlichen Avatare glaubten, nur wenige Stunden verschwunden gewesen zu sein, ist auf der Erde mehr als ein Jahr vergangen. Ein Jahr in dem Anton Arcane die Erde überrannt und einen Großteil allen Lebens ausgelöscht hat. Viele der glorreichen Helden sind gefallen und auch Buddys Tochter Maxine ist ein Opfer der Fäule geworden. Es existieren kaum noch Tiere, kaum noch Menschen, so gut wie keine Pflanzen, kurzum fast kein Leben mehr. Die wenigen Menschen, die noch existieren, haben sich in einer Festung verschanzt. Doch die Überlebenschancen sinken mit jedem weiteren Tag. Wie kann es Animal Man unter diesen Bedingungen schaffen, die Erde und seine Tochter doch noch zu retten.

Das große Crossover der beiden erfolgreichen Serien aus DCs Dark-Sparte steht bevor und Jeff Lemire gibt sein Bestes um einen spannenden Plot abzuliefern. In großen Teilen gelingt ihm dies sogar, bis es zum großen Finale kommt. Denn so umwälzend die Ereignisse auch sind, so schockierend, genauso logisch ist es schon fast, dies wieder rückgängig zu machen. Daher ist es genaugenommen eher enttäuschend, wie Jeff Lemire (und auch Scott Snyder für seine Arbeit an Swamp Thing) das gesamte Abenteuer aufgelöst haben.
Für das Artwork ist neben Stammzeichner Steve Pugh auch Timothy Green II verantwortlich. Beide liefern gute bis sehr gute Arbeit. Die dunklen und oftmals verstörend wirkenden Bilder passen ideal zu der sich langsam aufbauenden Verzweiflung, die in Animal Man heraufkocht, während er auf dem Weg zum großen Finale ist. Dominiert werden die Bilder zusätzlich von Rot und Brauntönen, die aber genau wie die Blautöne eine auffällige Kühle und Leblosigkeit ausstrahlen.

FAZIT:

Die Geschichte baut sich spannend und sehr dramatisch auf gipfelt dann aber leider in einem eher enttäuschenden Finale. Doch zum Glück zeigt der Epilog bereits wieder Besserung und einen Fortgang der Geschichte mit sehr viel Potenzial. Nun liegt es an Lemire, was er daraus gemacht hat und wie es mir persönlich gefällt. Eigentlich wollte ich die Serie mit diesem Band canceln, aber nun bin ich doch wieder irgendwie angespornt, mir zumindest den nächsten Band anzusehen.

Swamp Thing Nr. 3: Tote Welt – Das Grüne Reich [Panini, November 2013]

Kaum ist Swamp Thing, Alec Holland, zurück aus den tieferen Ebenen der Fäulnis, in die er gemeinsam mit Animal Man von Anton Arcane gelockt wurde, muss er erkennen, wie groß diese Falle doch gewesen ist. Denn, während die beiden gegensätzlichen Avatare glaubten, nur wenige Stunden verschwunden gewesen zu sein, ist auf der Erde mehr als ein Jahr vergangen. Ein Jahr in dem Anton Arcane die Erde überrannt und einen Großteil allen Lebens ausgelöscht hat. Viele der glorreichen Helden sind gefallen und auch Alecs große Liebe Abby ist ein Opfer der Fäule geworden. Es existieren kaum noch Tiere, kaum noch Menschen, so gut wie keine Pflanzen, kurzum fast kein Leben mehr. Die wenigen Menschen, die noch existieren, haben sich in einer Festung verschanzt. Doch die Überlebenschancen sinken mit jedem weiteren Tag. Wie kann es Swamp Thing unter diesen Bedingungen schaffen, die Erde und seine Liebste doch noch zu retten.

Wem dieser Text jetzt irgendwie bekannt vorkommt, der hat den vorangegangenen von Animal Man auch gründlich gelesen. Aber wieso verwende ich den gleichen Text zweimal? Ganz einfach. Weil beide Bände, beide Abenteuer, parallel verlaufen und zum Ende hin in einer gemeinsamen Geschichte, dem großen, aber leider enttäuschenden, Finale gipfeln. Dies geht sogar soweit, dass Panini die siebzehnten US-Ausgaben der jeweiligen Serien, in jedem der beiden Bände abdruckte. So will der Verlag wohl sicherstellen, dass auch Leser den Ereignissen folgen können, die nur je eine der Serien liest.
Auch in diesem Band gibt es neben Stammzeichner Yanick Paquette diverse Gastzeichner. So wird unter anderem ein Rückblick in Alec Hollands Vergangenheit von Becky Cloonan, die bereits „Spider-Man: Osborn“ illustrierte umgesetzt. Ihr kräftige und leicht Manga-artiger Stil wirkt zu Beginn ein wenig befremdlich, zeigt aber dann einen ganz besonderen Charme und eine willkommene Abwechslung. Andrew Belanger und Marco Rudy, die ebenfalls an diesem Band beteiligt sind, wirken dagegen eher unauffällig, da ihr Stil nicht wirklich eigenständig ist.

FAZIT:

Mit diesem Crossover verabschiedet sich Autor Scott Snyder von Swamp Thing. Nach den bisherigen Ausgaben, abgesehen von dem durchwachsenen Finale in diesem Band, schwingt ein wenig Sorge in mir, dass Swamp Thing nun an Klasse und Qualität verlieren könnte. Immerhin sagen mir die Nachfolger, Charles Soule als Autor, sowie Kano und Jesus Saiz für mich absolut unbekannte Künstler sind. Dennoch werde ich dem nächsten, vierten Band, wie auch Animal Man, eine Chance geben.

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