Was habe ich mir von Marios größten Abenteuern eigentlich erhofft? Im Grunde genommen gute Unterhaltung. Vielleicht so in der Art wie die Zelda Abenteuer von Akira Himekawa?
Diese zehn Episoden sind eine lose aneinanderknüpfende Zusammenstellung einzelner Abenteuer.
Leider kann ich diesem Band keine Empfehlung geben!
Lest selbst, was mich dazu veranlasst, diesem Band eine eher schlechte Bewertung zu geben …
Super Mario – Seine größten Abenteuer
Autor / Zeichner: Yukio Sawada
Format: Manga
Umfang: 160 Seiten
Inhalt: Super Mario-kun (スーパーマリオくん)
Verlag: Tokyopop Verlag
Preis: 7,50 Euro
Der Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 13 Jahren an.
Irritierend ist auch, dass es mitunter in diesem Band fäkale Slapstick-Einlagen gibt. Dies könnte ein Grund sein, weshalb es für jüngere Leser eher ungeeignet scheint. So werden die Leser mit Wortwitzen und Zeichnungen konfrontiert, welche Pinkeln und Anspucken in Szene setzen. In Japan gibt es dafür ein ganzes Genre (Gyagu), sowohl im Anime und Manga Bereich.
Weiterhin können mich die Zeichnungen nicht überzeugen. Hintergründe werden weitestgehend ausgelassen und nur die Charaktere im Vordergrund werden dem Leser in den einzelnen Panels präsentiert. Körperteile und Gesichtszüge der einzelnen Charaktere werden vermehrt in die Länge gezogen und sehen skurril aus. Schön anzusehen ist dies alles nicht.
Die Handlung ist mehr als schwach. Über mehr als ausufernde Kämpfe gegen die Feinde von Mario und seine Freunde und die Jagd nach Herzen und Powermünzen gehen die einzelnen Episoden nicht hinaus. Dies ist mitunter angesiedelt an die einzelnen Super Mario Spiele wie zum Beispiel Paper Mario, Super Mario Sunshine, Mario & Luigi: Zusammen durch die Zeit, Super Paper Mario oder auch Super Mario Galaxy.
Die erste Geschichte berichtet von einem alten Mario, der die Lust an Abenteuer verloren hat. Mit dieser Geschichte beginnt dieser Band. Die Geschichte drückt enorm auf die auf dem Klappenband angepriesene lustige Stimmung. Dazu gibt es direkt nach der Geschichte vom Autor eine Erklärung zu. Diese Erklärung macht den Autor durchaus sympathisch, doch ist sie auch eher traurig und ernsterer Angelegenheit. Vor Beginn einer jeden kurzen Episode erfährt der Leser anhand eines kleinen Infotextes des Autors, an welches Super Mario Spiel die Geschichte anknüpft. Hin und wieder gibt es vom Autor auch einzelne Seiten zur Entstehung und Erklärung seiner Manga Werke im Super Mario Universum. Im Nachwort wird darüber geschrieben, dass es diese Serie bereits seit über 28 Jahren gibt. Erst jetzt hat es dieser Sammelband der angeblich zehn „besten“ Episoden nach Deutschland geschafft. Insgesamt gibt es bereits über 700 Kapitel in mehr als 52 Manga Bänden. Dieser Band bietet eine entsprechende Auswahl seiner Episoden, wobei der Autor nochmals betont, dass in diesem Band etwas weniger fäkale Vorfälle passieren …
Ehrlich gesagt habe ich gute Unterhaltung wie bei den Zelda und Assassin’s Creed Manga Ausgaben erwartet. Leider habe ich mit diesem Kauf einen Fehlkauf gemacht. Für Kinder ist der Band irgendwie nicht wirklich geeignet.
Für Erwachsene ist es zeitweise einfach nur „Quatsch!“
Das Publikum befindet sich wohl irgendwo dazwischen.
Die Story könnte auch von einem Kind geschrieben worden sein, die Witze sind flach und unpassend, die Zeichnungen lassen sich gerade im Getümmel nicht auf Anhieb erkennen und an sich bietet der Manga mir nicht das Gefühl, dass ich weitere Kapitel lesen möchte …
Jeder Schritt und Tritt wird von Mario und seinen Freunden in den Panels kommentiert. Jedes Fettnäpfchen wird eingesammelt. All das zusammen liest sich manchmal etwas anstrengend.
Wer eine Story sucht, die etwas Tiefgang mit sich bringt, ist definitiv auf dem falschen Weg.
Wer sich einfach nur etwas mit einzelnen Episoden, die auch aus der Fantasie eines Grundschülers stammen könnten, unterhalten lassen möchte, der sollte hier mal reinschauen …
Wer auf anspruchsvolle Manga Zeichnungen steht und gerne auch mal in den einzelnen Panels mit dem Auge eine Zeit lang verweilt, dem rate ich, sich anderweitig umzusehen.
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