Im Netz von Spider-Man #35 [Panini, Januar 2012]

Weiter geht es mit Fear Itself und Im Netz von Spider-Man …

Im Netz von Spider-Man #35

Auch Spideys kleine und heile Welt wurde inzwischen von den Ereignissen aus Fear Itself heimgesucht. Doch was kann ein einzelner Held in einer so großen und inzwischen verrückten Stadt schon gegen die Angst ausrichten, die offenbar ganz New York zu lähmen und in fast jedem Menschen nur das Schlechteste hervorzurufen scheint.
Aber wie schlimm die Situation auch sein mag und was sich Peter Parker auch entgegenstellt, er gibt niemals auf. Und da ist er zum Glück nicht der Einzige. Und auch der ihm eigentlich nicht wohlgesonnene J. Jonah Jameson findet die richtigen Worte um Spidey neuen Kampfgeist zu geben und auch die Reporterin Norah Winters ist die Letzte, die in einem solchen Moment den Schwanz einzieht und abhaut …

Die Kirche als Zufluchtsort, der Verzweifelten.

Eine wirklich tolle Tie-In-Mini haben Christopher Yost und Mike McKone hier abgeliefert. Es gibt zwar eine Menge Action auf den über 70 Seiten, welche die Miniserie in diesem Heft füllen, doch das größere Augenmerk liegt hierbei auf der titelgebenden Angst. Und diese wissen Yost und McKone gekonnt in Szene zu setzen. Denn um dieses Gefühl so richtig auf die Spitze zu treiben, wird nicht nur Spider-Man in den Mittelpunkt gerückt, sondern drei ganz normale Menschen, die ihre eigenen Ängste überstehen müssen. Und wie es das Schicksal so will, kreuzen alle auch irgendwann Spideys Weg und ziehen ihn so noch tiefer in die Ängste der gesamten Stadt hinein.

Vermin verbreitet Angst, oder doch nicht …

Was mir als altem Hasen besonders gefällt, ist die Idee einen alten Gegner mit einzubringen der schon immer in Abenteuern dabei war, in denen es um die Angst ging. Sei es bei Kravens letzter Jagd oder der „Das Kind in dir“-Storyline. Vermin war schon immer ein Charakter, der bei Spidey zur Intensivierung von Ängsten eingesetzt wurde. Am faszinierendsten ist aber die Art und Weise wie Yost ihn hier einsetzt. Denn wenn man genau hinsieht, sind die Anzeichen von der ersten Seite an da, aber ich als Leser habe das trotz meines Vorwissens nicht sofort kommen sehen. Ein sehr gelungener Schachzug, wie ich persönlich finde.

CSI Miami in Reinkultur …

Aber neben all der Angst hat der Band noch ein wenig mehr zu bieten. In zwei weiteren kurzen Geschichten gibt es kleinere Rückblicke. Zum einen geht es storytechnisch ein paar Monate zurück und erzählt, wie Peter Parker sich als Tatortfotograf neben seiner damals Noch-Nicht-Freundin schlägt, und einmal wie die kleine Carlie schon im zarten Teenageralter eine Mordserie löst.
Beide Geschichten sind kurzweilig und unterhaltsam und auch sehr gut gezeichnet. Aber, und das ist Meckern auf hohem Niveau, die Zeichnungen von Todd Nauck passen nicht so ganz zu der Geschichte um Peters Job als Tatortfotograf. Bis auf die leider viel zu kurze Szene in der CSI mächtig auf die Schippe genommen wird. Auch bei der zweiten Story gefallen die Zeichnungen von Nick Dragotta sehr gut. Sein Stil passt perfekt zu diesem Rückblick, ohne dabei altbacken zu wirken.

Eine Reise zurück in die Vergangenheit.

FAZIT:

Bisher ist diese Ausgabe das beste Tie-In, welches ich im Laufe des Events lesen konnte. Zum einen liegt dies natürlich auch daran, dass ich absoluter Spidey-Fan bin, aber vor allem daran, dass nicht die reine Action, sondern wieder einmal der Soap und Drama-Anteil hier im Vordergrund standen. Oftmals gefallen mir diese Ausgaben einfach besser, da in meinen Augen Action und Gewalt, nicht die einzigen Zutaten für ein spannendes Comic sind.
Nach dieser Lektüre sehe ich erstmal wieder positiv dem entgegen, was mir das Event noch bringen mag. Wenngleich auch die Gefahr besteht, enttäuscht zu werden, da es schwer sein wird, das hier angeschlagene Niveau und die gelungene Mischung aus Action und Dramatik zu halten.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2011/2012 Marvel & Subs. / Panini

Marvel NOIR #1: Spider-Man NOIR #1 [Panini, Januar 2010]

In den nächsten zwei Tagen geht es in die düsteren Noir-Zeiten der 30 Jahre des 20. Jahrhunderts…

Marvel NOIR: #1 „Spider-Man NOIR #1

Ein Anschlag auf Jameson findet statt und als die Polizei eintrifft findet man dort einen gewissen Spider-Man vor. Doch dieser beteuert seine Unschuld. Aber keiner glaubt ihm, so das er nur sein Heil in der Flucht suchen kann. Drei Wochen vorher macht sich May Parker Luft auf einer Demonstration um die Regierung anzuprangern die es nicht schafft den Menschen von Amerika Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen.
Peter der inzwischen mit dem Bugle-Reporter Ben Urich in einem bekannten Unterweltcafe unterwegs ist erzählt von dem Abend als er seinen Onkel Ben ermordet vorfand. Ben wusste nicht das Peter die Leiche seines Onkels gesehen hatte, und Ben wusste auch nicht das er unbewusst Peter an diesem Ort mit dem Mörder seines Onkels zusammenbringen würde. Durch einen Zufall erfährt Peter von eine m geheimen Treffen bei dem ein Unglück passiert und Peter von einer seltsamen und mysteriösen antiken Spinne gebissen wird, welche ihm neue Fähigkeiten verleiht.
Schon wenige Tage später ist Peter als Spider-Man unterwegs und versucht die Rätsel der Unterwelt zu entschlüsseln als er dabei auf eine Spur gerät die ihn zu Jameson führt, womit sich der Kreis wieder schließt. Ab sofort ist Spider-Man ein Gejagter und muss nicht nur seine Unschuld beweisen, sondern auch noch die wahren Täter überführen und dingfest machen…
FAZIT:
Marvels neues Universum. Es funktioniert. Zwar werden viele der dargestellten Fakten einfach so „hingeklatscht“ und als Tatsache präsentiert, doch alles in allem wird eine schöne Geschichte erzählt. Die Story ist düster, dramatisch und sehr melancholisch. Schade ist leider auch das zu wenig von den geschichtlichen Hintergründen gezeigt werden. Das böse Männlein mit dem kleinen Schnauzer wird nur kurz am Schluss erwähnt, die Probleme der Amerikaner (Armut, Depression usw. werden zwar großspurig angeschnitten, verlaufen dann aber sang und klanglos im Sande. Klar ist es nur eine 4-teilige Miniserie und ich hoffe vom NOIR-Universum noch mehr lesen zu können, damit sich auch wirklich ein Universum daraus entwickeln kann, andererseits habe ich dann die Befürchtungen das dieses Universum vom Noir zum Neo-Steam abwandern könnte. Ich bin also etwas zwiegespalten was das ganze angeht, einerseits würde ich gerne sehen wie es sich weiterentwickelt, und zum anderen möchte ich nicht das alles zu einer platten Attitüde verkommt. Trotzdem war es sehr unterhaltsam.

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