In der heutigen Kurzübersicht gibt es einen kleinen Doppelpack Fantasy-Comics. Der zweite Zyklus aus Pat Lees und Adrian Tsangs Ideenschmiede Dreamwave Productions der auf den Namen Warlands: Eiszeit hört, möchte ich euch hiermit vorstellen …
Warlands: Eiszeit Band Nr. 1 [Panini, Juni 2003]
Die Welt ist nach dem Sieg über den Eisdrachen Eganko von Kälte, Frost und Tod überzogen. Der blinde Erzmagier Zeph gibt sich die Schuld an dieser Tragödie, da die letzte Tat des Eisdrachens ein Fluch war, der diese einst so fruchtbare Welt mit einer Eiszeit überzogen hatte. Mithilfe von Magie verlängerte er sein Leben, in der Hoffnung seinen Fehler wieder gutzumachen. Nun jedoch hat Elene, die Tochter von Zephs Freundin Marisana, den Erzmagier ausfindig gemacht. Gemeinsam sollten sie die Eiszeit beenden. Es kommt aber alles anders, als es geplant war und Zehp und Elena geraten in die Gefangenschaft der Ryotianer und somit auch in deren unterirdische Minen. Gibt es von dort noch ein Entkommen, und wie wollen sie in dieser Ausgangsituation, die Eiszeit beenden …?
Eiszeit stellt den zweiten Zyklus von Pat Lees und Adrian Tsangs Warlands Fantasyepos und wurde im Gegensatz zum ersten Zyklus von Panini in zwei Trades gesammelt veröffentlicht. Bei Warlands handelt es sich um eine Serie, welche im Aussehen von japanischen Animes inspiriert wurde. Die Story orientiert sich eher an Klassikern wie Herr der Ringe und ähnlichen Mittelalter-Fantasy-Welten. Doch so dicht und atmosphärisch wie diese Vorbilder ist Walrands noch nie gewesen. Dennoch übte die Reihe eine ganz besondere Faszination aus, was auch am Artwork von Pat Lee lag. Seine animeartigen Zeichnungen versprühen eine immense Dynamik und machen es dem Leser sehr leicht sich in die Fantasywelten zu begeben. Auch das Charakter- und Figurendesign weist Paralellen zu Animes wie Record of Lodoss War auf. Jedoch ist die Qualität der Zeichnungen stellenweise sehr durchwachsen. Mal dominieren starke Outlines und dann wiederum sind die Linien weich und teilweise verwaschen. Gerade in Szenen, in denen es viel Licht gibt, wirken die starken Figurenumrisse eher störend. Dennoch ist das Gesamtbild des Bandes sehr gelungen.
FAZIT:
Band 1 der Eiszeit ist faszinierend und spannend zugleich. Gleichzeitig wird das Auge mit außergewöhnlichen Bildern verwöhnt und als Leser verliert man sich sehr schnell in den opulenten Zeichnungen. Durch den an Animes angelehnten Stil hat man auch immer wieder das Gefühl, dass die Bilder ähnlich eines japanischen Zeichentrickfilms, sich jederzeit beginnen könnten zu bewegen. Wer Fantasy liebt und Animes auch nicht abgeneigt ist, der sollte bei Warlands und Warlands: Eiszeit einen Blick riskieren.
Warlands: Eiszeit Band Nr. 2 [Panini, September 2003]
Die Welt von Warlands droht ins Chaos zu stürzen, als Zephs Begleiter Aragon einen gefährlichen Dämonen herbeiruft. In dem Glauben durch die Kontrolle dieses Monsters die Eiszeit zu beenden, ist er mit Astaroth einen Handel eingegangen. Doch Astaroth hat andere Pläne und will seinereseits die Welt erobern. Nun müssen Zeph und seine verbliebenen Begleiter das Schlimmste verhindern, nachdem Astaroth von Aragon Besitz ergriffen hat, und somit einen Weg gefunden hat seine Dämonenwelt zu verlassen. Ein Kampf auf Leben und Tod in Eis und Feuer beginnt …
Und was geschah vor den Ereignissen, die bis hierhin führten und was für eine Person und Gefahr ist Jaros wirklich. Welche Taten hat er in der Vergangenheit begangen und auf welcher Seite steht er wirklich?
Im ersten Band baute sich noch viel Spannung und Action auf, die sich auch zu Beginn dieses Bandes noch sehr gut fortsetzt, aber als sich das Finale ankündigt und dann auch wirklich vollzieht, kommt die Enttäuschung sehr schnell. Nicht nur, dass alles ziemlich schnell vorbei ist, es wirkt auch reichlich unglaubwürdig. Die Lösung des Problems ist zwar durchaus nachvollziehbar, wenn man es oberflächlich sieht, aber genaugenommen scheint es gehetzt und künstlich zu sein. Während der Aufbau sich auf fast 9 US-Hefte verteilt erfolgt das eigentliche Finale auf gerade einmal 8 Seiten. Sprich ein Drittel eines US-Heftes. Und die Seiten bestehen größtenteils aus fast ganzseitigen Kampfbildern.
Das Artwork ist ein weiteres Problem. Aus welchen Gründen auch immer wurde ab der US-Nummer 6 Matteo Guerrero als Zeichner eingesetzt. Sein Stil ist zwar ähnlich dem von Pat Lee, aber dennoch vollkommen anders. Auch ist die Qualität seiner Zeichnungen sehr wechselhaft. Grandiose ganzseitige Bilder mit atemberaubenden Details wechseln sich mit flink hingeschluderten Panels ab. Das stört den Lesefluss merklich, da man nach den guten Bildern enttäuscht wird.
FAZIT:
Nach dem ersten guten Band fällt dieser merklich ab und enttäuscht ein wenig. Sowohl was die Handlung betrifft, als auch das Artwork. So bleibt insgesamt unter dem Strich nur noch eine durchschnittliche Fantasy-Story mit wechselhaften Zeichnungen. Es wirkt fast so, als hätten Lee und Tsang ab der Hälfte die Lust an ihrem „Baby“ verloren. Dadurch geht eine gute Geschichte verloren und versinkt ab dem zweiten Band in reinem Unterhaltungsdurchschnitt.


Ich glaube davon hab ich auch noch die ersten US Ausgaben. Unglaublich, dass ich Pat Lee mal ganz gut fand.
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Naja. Geschmack ändert sich mit der Zeit. Aber aus heutiger Sicht ist das Handwerklich ja alles andere als gekonnt. Und das obwohl er ja immer diverse Ghostzeichner hatte (die er nicht bezahlte). Keine Ahnung ob jetzt an Warlands, aber generell.
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