Heute gibt es die ersten Ausgaben von Spideys neuer Team Up-Serie. Hier trifft Spider-Man regelmäßig auf einen seiner Kollegen und gemeinsam erleben sie fantastische Abenteuer. So zumindest der Plan …

Spider-Man, Der Avenger Nr. 1 [Panini, August 2012]

Ein Auftrag haben die Avengers gerade erledigt und in New York beginnt der alljährliche Marathonlauf, als Bürgermeister Jameson plötzlich von einer Horde von Moloiden entführt wird. Und ausgerechnet jetzt wird Spider-Man vom roten Hulk nach Hause gebracht. Natürlich können die beiden nicht tatenlos zusehen, wie ihr „Lieblings“-Bürgermeister einfach so in den Untergrund verschleppt wird. Aber als sie ihm folgen und entdecken, dass nicht der Moleman, sondern eine wesentlich größere Gefahr hinter diesem Anschlag steckt, müssen sie zügig handeln. Denn nicht nur Jamesons Leben steht auf dem Spiel …

Während die Geschichte von Zeb Wells zwar durchaus spannend und fantasiereich, ist aber insgesamt eher seicht und leichtfüßig daherkommt, sind das eigentliche Highlight dieser Ausgabe die Zeichnungen von Joe Madureira. Die Dynamik, die Details, das gesamte Artwork ist einfach perfekt auf die Story abgestimmt. Besonders, da die Zeichnungen nicht getuscht wurden, sondern gleich mit den Farben von Ferran Daniel versehen wurden. Dadurch gibt es ein etwas skizzenhafteres aber energiegeladenes Gesamtbild ab.

FAZIT:

Als Fan von Joe MAD! sollte man sich diese Ausgabe sowieso nicht entgehen lassen, aber auch abseits der wunderbaren Zeichnungen gibt es lockere Unterhaltung im Stile der klassischen Marvel Team Ups, die einfach nur Spaß macht. Wer eine witzige, leichtfüßige und dennoch spannende Spider-Man-Serie sucht, die nicht in jedem zweiten Panel Bezug auf Vergangenes nimmt, ist mit dieser Serie ideal bedient.

Spider-Man, Der Avenger Nr. 2 [Panini, Oktober 2012]

Noch immer befinden sich Spider-Man und der Rote Hulk zusammen mit dem inzwischen befreiten Jameson im Untergrund von New York. Doch während Spidey seinen Freund den Bürstenkopf in Sicherheit bringt, muss sich der Hulk seinem Gegner geschlagen geben. Mit einem Schwert in der Brust bleibt er tot auf dem Schlachtfeld zurück. Nun liegt das Schicksal der Moloiden, Jamesons und das von ganz New York in den Händen des freundlichen Netzschwingers aus der Nachbarschaft …
Aber auch dieses Abenteuer hat irgendwann ein Ende und so geht Spider-Man mit seinem Rächerkollegen Hawkeye auf Patrouille. Doch irgendwie scheinen die beiden nicht wirklich zu harmonieren. Sie streiten und zanken, wie Brüder und als es gegen Sidewinder ernst wird, vertraut keiner der beiden auf den Anderen. Ist das eine gute Basis zu Zusammenarbeit?

Auch wenn Zeb Wells Finale keine Offenabrung als viel mehr Popcorn-Comic-Action ist, weiß es mehr zu überzeugen als das Abenteuer mit Hawkeye. Denn die erste und abschließende Geschichte hat wenigstens noch ein Top-Artwork von Joe MAD!, wohingegen das Duett mit Hawkeye von Photoshop-Schmierer Greg Land verunstaltet wurde. Alle Bilder und Panels sehen aus, als würde er von Fotos einfach nur die Konturen nachzeichnen. Was bei Landschaften und Technik-Krims-Krams noch ganz gut aussieht, verkommt bei Menschen zu grotesken Zombies. Die Haltung, Gestik und Mimik erzeugen ein gruseliges Gefühl in meiner Magengrube, weil es nicht natürlich, sondern eher gekünstelt und unecht aussieht. So wird der eigentlich erzeugte Realismus bei Technik und Landschaften durch diesen Schaufensterpuppenstil zerstört. Land gehört meiner Meinnung nach nicht in die Comicbranche, sondern ist eher geeignet, Modekataloge zu designen und umzusetzen. Da fallen seine Defizite wenigstens nicht so sehr auf.

FAZIT:

Tja, Fifty-Fifty würde ich wohl sagen, aber Greg Land zieht die Ausgabe doch schon sehr stark nach unten. Vermutlich wäre es besser gewesen, wenn man die Zweite Story als Light Novel veröffentlicht hätte. So hätte man sich als Leser wenigstens die grottigen Zeichnungen von Land gespart. Der Rest der Ausgabe ist wenigstens dank MAD! sehr ansehnlich und macht auch Spaß.