Asterix Review Special (49): Asterix – The Great Rescue (Game Gear/Master System)

Wie im Review Special (46) bereits angekündigt, werde ich heute die Game Gear- und Master System-Version zusammenfassen, da sie absolut identisch sind, im Gegensatz zur Mega Drive-Fassung. Daher wird dieses Review etwas kürzer ausfallen und sich mehr den Unterschieden widmen, als der eigentlichen Handlung, die ich dennoch kurz anreißen werde.

Schon im Review zur Mega Drive-Fassung habe ich erwähnt, dass diese Umsetzung etwas später in den Handel kam. Wobei etwas später bei Videospielzeiten gemessen, doch schon ein ganzes Stück ist. Während die „The Great Rescue“ für Mega Drive bereits im November 1993 erschien, durften Game Gear- und Master System-Besitzer erst im September 1994 die Gallier in ihr neues Abenteuer schicken.

Auch für die Game Gear- und Master System-Versionen zeichnet Core Design als Entwicklerstudio verantwortlich, während Sega als Publisher auftritt. Und auch hier sind klangvolle und bekannte Namen mit an Bord. Produziert wurde das Spiel von Ken Lockley, der auch schon Spiele wie „Fighting Force“ (1 & 2), oder „Johnny Bazookatone“ produzierte und der ebenfalls an Cores Top-Titel „Tomb Raider“ (1-3) beteiligt war. Für das Coding sind Martin Gibbins („Tomb Raider III“ & „Blam! Machinehead“), mit Unterstützung von Sean Dunlevy („Tomb Raider“, „BC Racers“ & „Thunderhawk AH-73M“) verantwortlich. Die Grafiken stammen von Richard Morton, unter anderem bekannt für „Tomb Raider“ (3-7), „Swagman“ & „Free Running“ und Adrian Mannion („Chuck Rock II“, „Brutal – Paws of Fury“ & „Spot goes to Hollywood“), während das Sounddesgin von Nathan McCree („Tomb Raider“ (1-3), „Battle Engine Aquila“ & „LEGO: Chima“) stammt.

Das Spiel wurde, wie auch die Mega Drive-Fassung, zuerst in Europa (1994) und später dann in Nordamerika (1995) veröffentlicht. Japan wurde auch dieses Mal bei einer Veröffentlichung ausgelassen, sodass geneigte Japaner zum US- oder EU-Modul greifen mussten, was dank fehlender Reginalcodes bei den Handhelds damals, kein allzu großes Problem darstellte. Und da selbst die EU-Version mit 5 Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Italienisch) daherkam, war es für sprachversierte Japaner kein Problem.
Und nun kommen wir zum eigentlichen Review:

Asterix – The Great Rescue (Game Gear/Master System)

Miraculix und Idefix wurden von den Römern entführt und nun liegt es an Asterix und Obelix, die beiden zu befreien. Dafür müssen sie eine lange Odyssee durch die verschiedensten Regionen auf sich nehmen, bevor sie die beiden in Rom wiederfinden.
So kurz und knapp ist die Geschichte erzählt und jetzt wollen wir uns einmal der Umsetzung widmen.

Gameplay:
In 20 Leveln springt, läuft und schlägt man sich vorrangig als Asterix durch die Levels, welche nach bekannter Jump’n Run-Manier angelegt sind. Jeder Level hat einen Star und Endpunkt, auf dessen Weg man diverse Tore und Türen passieren muss, die aber erst nach dem Auffinden der dazu passenden Schlüssel geöffnet werden können. Hierzu ist es nötig die Levels großflächig zu erkunden und einfachere Schieberätsel zu lösen, die dann meist mit Hilfe von Obelix absolviert werden. Ein Wechsel der Figuren erfolgt mittels Tastenkombination (oben + 2), wodurch die jeweils (minimal abweichenden) Eigenschaften ein leicht taktisches Herangehen erfordern. Jede der beiden Figuren kann zudem noch Gadgets einsammel, wie Explosivgeschosse, mit denen Wege freigeräumt oder größere Gegner besiegt werden können, Wolkenplattformen, die es ermöglichen höher gelegene Areale zu erreichen und ein Flugmodus, womit Asterix sich für kurze Zeit schwebend durch die Level bewegen kann, was jedoch unfreiwillig komisch aussieht. Außerdem gibt es noch eine Tarnmöglichkeit, wodurch Asterix fast unsichtbar wird. Ein Wechsel zwischen diesen Gadgets ist mittels Tastenkombination (unten + 1) möglich.

Steuerung:
Die Steuerung funktioniert recht einfach. Dank des Digipads bewegt man seine Spielfigur nach links und rechts, mit Druck auf „Unten“ duckt sich der Held und nach einer gewissen Zeit wird der Blickwinkel etwas nach unten verschoben, zur besseren Übersichtlichkeit. Gesprungen wird mit dem 1-Button und geschlagen mit dem 2-Button. Die Figur reagiert zügig, solange man kein Item zur Verbesserung in Form von Unverwundbarkeit aufsammel, welches auch die Laufgeschwindigkeit der Figur erhöht und ein Steuern wesentlich schwieriger wird.

Grafik:
Optisch sieht das Spiel, wenn man sein Alter bedenkt, durchaus annehmbar aus. Die Figuren sind hübsch gestaltet und ansehnlich animiert. Die Hintergründe halten sich dezent zurück und wirken dank nur vereinzelter Details nicht überladen und unübersichtlich. Auch die Zwischenbilder fangen den Charme der Comicvorlage ein, wenngleich sie nicht gerade detailliert gestaltet sind. Auch die Bildschirmanzeigen (Lebensanzeige, verbleibende Leben, Punkte, und Gadgets) sind deutlich und gut zu erkennen, solange sie nicht in konflikt mit Bildschirmelementen geraten, die sich auf einer anderen Ebene, als die Spielfigur befinden. Denn hin und wieder gibt es Elemente, bei denen sich die Spielfigur dahinter bewegt, was wiederum dazu führt, dass diese Anzeigen kurzzeitig verdeckt werden.

Sound:
Musik und Soundeffekte sind auf typischen 8-Bit-Niveau. Bekannte Samples, die störungsfrei vor sich hin dudeln, machen einen Großteil der Soundkulisse aus. Auch die Melodien sind dezent, haben wirken aber stellenweise unpassend und zu generisch. Hier wäre etwas passenderes, zumal es bis dato auch genug Filme gab, die eine durchaus gelungene Musikuntermalung präsentierten, wünschenswert gewesen. So wirkt es wie ein Durchschnitts-Jump’n Run, bei dem man die Thematik beliebig austauschen könnte, ohne das es zu sehr auffallen würde. Zumindest vom akustischen Standpunkt aus.

Für richtige Fans der Gallier ist dieses Spiel auf jeden fall ein Muss. Abgesehen von den genannten Kritikpunkten ist es ein liebevoll gestaltetes Spiel, welches in der Game Gear-Fassung geringfügig besser ausfällt, als in der Master System-Version. Der Schwierigkeitsgrad pendelt sich im Mittel ein kann aber auch noch in drei Stufen angepasst werden. Der damalige Preis lag bei üblichen 60 D-Mark und hat sich in den letzten Jahren, je nach Zustand, zwischen 5 und 30 Euro eingependelt, je nachdem ob ihr nur das Modul, oder auch zusätzlich mit Hülle, Anleitung und Verpackung erwerben wollt.

Das nächste Mal gibt es ein kleines Jubiläum, mit dem 50. Asterix Review Special, was ja auch ein Grund zum Feiern ist. Dafür werde ich mir etwas einfallen lassen, dass dem Anlass auch würdig ist.

Copyright aller verwendeten Bilder © 1993-2017 Les Editions Albert/Rene Goscinny/Uderzo / Sega/Core Design

Die bisherigen Review-Specials:

  1. Asterix der Gallier
  2. Die goldene Sichel
  3. Asterix und die Goten
  4. Asterix als Gladiator
  5. Tour de France
  6. Asterix und Kleopatra
  7. Der Kampf der Häuptlinge
  8. Asterix bei den Briten
  9. Asterix und die Normannen
  10. Asterix als Legionär
  11. Asterix und der Avernerschild
  12. Asterix bei den Olympischen Spielen
  13. Asterix und der Kupferkessel
  14. Asterix in Spanien
  15. Streit um Asterix
  16. Asterix bei den Schweizern
  17. Die Trabantenstadt
  18. Die Lorbeeren des Cäsar
  19. Der Seher
  20. Asterix auf Korsika
  21. Das Geschenk Cäsars
  22. Die grosse Überfahrt
  23. Obelix GmbH & Co. KG
  24. Asterix bei den Belgiern
  25. Der grosse Graben
  26. Die Odyssee
  27. Der Sohn des Asterix
  28. Asterix im Morgenland
  29. Asterix und Maestria
  30. Obelix auf Kreuzfahrt
  31. Asterix und Latraviata
  32. Asterix plaudert aus der Schule
  33. Gallien in Gefahr
  34. Asterix & Obelix feiern Geburtstag
  35. Asterix & Friends (Browsergame)
  36. Asterix der Gallier (Film)
  37. Asterix (Gameboy/NES)
  38. Asterix in Novaesium
  39. Asterix und Kleopatra (Film)
  40. Asterix (SNES)
  41. Gallische Geschichten mit Asterix und Obelix
  42. Asterix & Obelix (Gameboy)
  43. Asterix erobert Rom (Film)
  44. Asterix erobert Rom – Das Buch zum Film (Album, Neuauflage)
  45. 12 Prüfungen für Asterix
  46. Asterix and The Great Rescue (Sega Mega Drive)
  47. Asterix – Sieg über Cäsar (Film)
  48. Uderzo von seinen Freunden gezeichnet

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