Nachdem es die letzten Tage etwas ruhiger war, geht es heute mit einem weiteren Ma-Co-Re-Mix weiter. Auf Dauer werde ich das Konzept aber, wie im Rückblick angekündigt, nicht weiterlaufen lassen und vermutlich darauf hinsteuern, dass ich mehrere Bände einer Serie zusammenfasse. Aber bevor ich das anstrebe gibt es heute erst einmal die jeweils dritten Bände von Spider-Man/Deaadpool und Spider-Man: Miles Morales, wobei zweiterer auch unter dem Titel, Spider-Man: Miles Morales/Spider-Gwen funktioniert hätte. Sozusagen zwei Bände mit jeweils einem Team Up …
Spider-Man/Deadpool Nr. 3: Ziemlich nicht so beste Freunde [Dezember 2017]
Autor: Nick Giovanetti, Penn Jillette, Joe Kelly, Paul Scheer
Zeichner: Scott Koblish, Ed McGuinnes, Todd Nauck
Format: Softcover
Umfang: 140 Seiten
Inhalt: Spider-Man/Deadpool (2016) 11-14 & 17-18
Verlag: Panini Comics
Preis: 14,99 Euro
Als wenn es noch nicht reichen würde, dass Itsy Bitsy, die durchgeknallte Kreation von Patient Zero nach wie vor auf freiem Fuß ist, sie muss auch weiterhin im Namen von Deadpool und Spider-Man „aufräumen“, was den beiden „Daddys“ überhaupt nicht gefällt. Eine irrwitzige Jagd auf die gefährliche Killerin führt hoffentlich bald zu einem Ende. Aber das wäre ja zu einfach, denn plötzlich ist Deadpool nicht mehr Deadpool, sondern Teller, von Penn & Teller. Ach, und Weihnachten steht auch noch vor der Tür. Im Deadpool-Style versteht sich …
Itsy Bitsy ist echt eine Figur, bei der ich mir an den Kopf fasse und frage, was man genommen haben muss, um so eine verrückte Figur zu erschaffen. Sicher ist sie ein bisschen wie eine Mischung aus Spider-Man und Deadpool, aber irgendwie auf Drogen und mit einem heftigen Dachschaden, der nicht alleine heilt. Aber das Joe Kelly nun auch noch beginnt Spider-Man zu brechen und ihn dazu zu bringen Itsy Bitsy töten zu wollen, weil er darin den einzigen Ausweg sieht, wirkt extrem unglaubwürdig, obwohl Spidey bereits einmal an einem solchen Punkt war. Nur war es damals ein anderer, aber nicht weniger verrückt/gefährlicher Gegner. Extrem bekloppt ist dann auch die Story mit Penn & Teller, wobei dies auch daran liegt, dass Penn Jilette selbst als Autor tätig ist und die vierte Wand extrem überstrapaziert, was in Teilen dann auch nicht mehr wirklich witzig ist. Wirklich sehr gut hingegen ist dann die Weihnachtsstory in der sich Spidey-Pool dem verärgerten römischen Gott Saturn gegenübersehen, der „seinen“ Feiertag durch die weihnachtlichen Bräuche verunglimpft sieht.
Wobei gerade diese Geschichte durch die gelungenen Zeichnungen von Todd Nauck, von dem ich ein großer Bewunderer bin. Am schächsten ist sowohl optisch, als auch inhaltlich die Penn & Teller-Story, wobei ich die Grundidee ganz witzig finde. Aber letztendlich bleibt zu viel auf der Strecke und zu wenig wird ausgereizt. Die Itsy Bitsy-Kapitel sind gelungen und siedeln sich qualitativ zwischen den beiden genannten an. Kein Highlight, aber auch nicht schlecht. Typisch für eben diese Team Up-Serie.
Auch nach drei Bänden macht die Reihe noch reichlich Spaß. Einiges, was ich in den ersten beiden Bänden kritisiert habe, wurde umgesetzt, auch wenn ich weiß, dass es nicht an meiner Kritik lag. Aber der Aufbaucharakter ist weg und nun können die verrückten Storys kommen.
Spider-Man: Miles Morales Nr. 3: Im Netz von Spider-Gwen [Nov 2017]
Autor: Brian Michael Bendis, Jason Latour
Zeichner: Sara Pichelli, Robbi Rodriguez
Format: Softcover
Umfang: 156 Seiten
Inhalt: Spider-Man (2016) 11-14 & Spider-Gwen (2015 [II]) 16-18
Verlag: Panini Comics
Preis: 16,99 Euro
Miles‘ Vate rist verschwunden und die einzige Spur für ihn auf Erde-65, in der unterdessen Spider-Woman Gewn Stacy ihren eigenen Vaterkampf auszufechten hat. Der sitzt nämlich im Gefängnis, weil er Spider-Woman wissentlich gedeckt und weigert sich deren Geheimidentität preiszugeben. Da Gwen nicht viel tun kann, als weiter ihr schwieriges Leben zu leben und selbst derzeit ohne Kräfte „arbeiten“ muss, die sie nur dank kleiner Ampullen mit einer Spezialtinktur kurzzeitig zurückerhält, hilft sie Miles bei der Suche nach seinem Vater. Dabei kommen die Zwei einer unglaublichen Geschichte auf den Grund, die so keiner erwartet hatte …
Es war ja genaugenommen nur eine Frage der Zeit, bis die beiden Spider-Heroen aufeinandertreffen. Und so ist dieser Band weniger eine Überraschung, als mehr eine Art Fan-Gimmik, wenngleich das Ende anders ausfällt, als man es zwischenzeitlich erwarten würde. Zum einen liegt dies darin, dass Bendis mit Gwen offenbar nicht so viel anfangen kann, wie wiederum, Latour mit Miles, und zum anderen, dass das Zwischenmenschliche leider viel zu kurz kommt, bzw. vielleicht auch bewusst der Fantasie des Lesers überlassen wird. Dies kann man jetzt sehen und deuten, wie man selbst möchte. Und so plätschert die Handlung zu Beginn ein wenig dahin, wird von kurzen Zwischensequenzen die alles nur als Erzählung entlarven, aufgelockert und verpasst in meinen Augen immer wieder den Moment, wo es sich lohnen würde das Gaspedal durchzutreten, bis am Ende alles irgendwie vorbei ist, und man mit dem Gefühl eines hungrigen Magens nach einem üppigen Mahl zurückbleibt.
Glücklicherweise muss ich sagen, dass sich diese Eigenschaften nicht in der Optik fortsetzen. Sowohl Sara Pichelli, als auch Robbi Rodrigues liefern gewohnt gute Qualität ab, die stellenweise Pin-Up-mäßig gut aussieht. Ja, es ist wirklich so, einige der Panels würden auch gut als Poster oder Pin-Up funktionieren. So bleibt mir als Dauerleser beider Serien eine gewisse Vertrautheit erhalten und vermischt sich mit dem Neuen der jeweils anderen Serie.
Ein Fanwunsch wird wahr, indem die beiden Tennie-Spinnen endlich emotional zusammenfinden. Nur leider werden insgesamt zu viele Momente vergeudet und auch die Handlung entwickelt sich eher unzufriedenstellend in eine eher seichte Unterhaltungsrichtung, wie einem Romance-Action-Popcorn-Kinoblockbuster, mit viel Knall, Bumm, Bäng und mehr. Kurz gesagt, es macht Spaß, aber allzuviel darf man sich letztendlich nicht davon erwarten …
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