Der heutige Ma-Co-Re-Mix steht wieder einmal ganz im Zeichen Spider-Mans mit ein paar außergewöhnlichen Geschichten aus eben jener Zeit, als unter Maske noch Peter Parker steckte, während in der regulären Spider-Man-Reihe Otto Octavius von Spider-Man Besitz ergriffen hatte. Man sieht also, dass die Geschichten durchaus schon etwas älter sind, was ihrer Qualität jedoch keinen Abbruch tut …
Marvel Exklusiv Nr. 111 – Amazing Spider-Man [September 2014]
Autor: David Morrell, Joe Casey, Brian Reed, Jen van Meter, Clay McLeod Chapman, Kevin Grevioux
Zeichner: Klaus Janson, Timothy Green, Sean Chen, Emma Rios, Javier Rodriguez, Lee Weeks
Format: Softcover/Hardcover
Umfang: 164 Seiten
Inhalt: Amazing Spider-Man (1963) 700.1-700.5
Verlag: Panini Comics
Preis: 16,99 Euro (SC) / 25,00 Euro (HC)
Das es Peter als Spider-Man noch nie wirklich leicht hatte, im Vergleich zu anderen Superhelden, zeigt sich auch diesmal wieder, als erst ein furchtbarer Schneesturm den Big Apple heimsucht und alles lahmlegt, sodass er nicht einmal zu Tanty May nach Queens kommt, ohne immer wieder unschuldig in Not geratenen Bürgern zu helfen. Aber auch als er während eines Kampfes mit Firebrand und Verbrennungen dritten Grades am ganzen Körper von einer Rettungsorganisation der Superschurken aufgefunden und behandelt wird, zeigt sich sein typisches Parker-Pech. Aber was wäre Pete’s Leben ohne diese ganzen kleinen Zwischenfälle?
In insgesamt sechs Geschichten taucht man als Leser noch einmal in die Anfangstage Spider-Mans ein, wo alles ein wenig einfacher kompliziert war. Während zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Geschichten Doktor Oktopus im Körper Spider-Mans unterwegs war, konnte man so den ursprünglichen Netzschwinger noch einmal in Aktion erleben, wobei die meisten dieser Geschichten ohne große Schurkenkämpfe auskommen und dennoch kein bisschen ruhiger sind. In den meisten dieser Werke ist es der allseits beliebte und von Stan Lee eingeführte Soapfaktor, der die eigentliche Spannung ausmacht und das ohne das es zu kitschig wirkt.
So grandios wie die Geschichten und Autoren, sind auch die Zeichnungen und Zeichner. Jede Story kommt mit ihrem eigenen perfekt gewählten Stil daher. Ob nun düsterer, gemeinsam mit Black Cat, melancholisch, als es einen Tod zu betrauern gibt, hoffnungsvoll oder einfach nur komisch … es gibt viel zu bestaunen in diesem Band.
Jeder Fan des klassischen Netzschwingers kommt an diesem Band einfach nicht vorbei. Das Feeling ist jenes, welche die Ausgaben aus den Anfangstagen zu Klassikern gemacht haben, auch wenn es erzähltechnisch frischer wirkt. Aber es sind hier wieder einmal die kleinen Dinge, die das Leben Peter Parkers und seines Alter Egos Spider-Man so lesenswert machen.
Marvel Exklusiv Nr. 114 – Spider-Man: Erste Schritte [Juni 2015]
Autor: Dan Slott
Zeichner: Ramón K. Pérez
Format: Softcover/Hardcover
Umfang: 124 Seiten
Inhalt: The Amazing Spider-Man (2014) 1 (VII) & 1.1 – 1.5
Verlag: Panini Comics
Preis: 14,99 Euro (SC) / 25,00 Euro (HC)
Peter fängt gerade erst an seine Kräfte zu verstehen und verdient mit den TV-Auftritten und als Wrestler gutes Geld für sich. Aber Peter, alias Spider-Man hat auch Fans und Bewunderer. Neben Flash Thompson ist das vor allem das kleine Genie Clayton Cole, der sich seine eigene Identität zusammenbastelt und als Held versucht durchzustarten. Leider funktioniert das nicht ganz so, wie geplant, und schnell wird aus dem Heldenversuch ein Superschurke und neuer Gegner von Spider-Man …
Helden oder Schurken im Nachhinein in die Historie existierender Figuren einzubauen ist nichts Neues. Bei Marvel gab es einige Figuren, z.B. Sentry, oder Jessica Jones, die inzwischen ihren festen Platz im Marvel Universum haben. Auch bei Spider-Man hat man dies mit Cindy Moon, alias Silk bereits einmal getan. Nun ist auch Clayton Cole, als Schurke der die Töne beherrscht Teil des Spider-Kosmos. Dafür hat sich Spidey-Kenner Dan Slott so richtig ins Zeug gelegt und eine Geschichte verfasst, die trotz ihrer Aktualität auch gut in die Frühzeit Spider-Mans passt, wenn man einmal von Dingen wie Smartphones und Youtube absieht, die dennoch elementare Erzählmittel in Slotts Geschichte sind.
Damit es nicht nur inhaltlich gut passt wurde mit Ramón K. Pérez ein außergewöhnlicher Zeichner gefunden. Sein Stil fängt ein wenig den Flair der frühen 60er auf und transportiert ihn behutsam in das 21. Jahrhundert. Ramón K. Pérez, nicht zu verwechseln mit Altmeister George Pérez, hat auch bereits mit Jim Henson die wundervolle Geschichte „Tale of Sand“ bebildert, die ich euch in einem früheren Review vorgestellt habe. Wenn ihr es noch nicht kennen solltet, folgt einfach diesem Link.
„Spider-Man: Erste Schritte“ ist ein wundervoller Ausflug in die Anfangsjahre Spider-Mans. Es führt nicht nur neue Figuren ein, sondern ermöglicht auch etwas abgewandelte Blickwinkel auf die frühen Abenteuer zu werfen und Charakterentwicklungen zu entdecken, die in den Originalgeschichten erst später auftraten. Für alle Spidey-Fans, vor allem jene die die Klassiker besonders mögen, ist dieser Band eine Pflichtlektüre.
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