Comics zu Serien, die wiederum auf Comics basieren, sind in den letzten Jahren nichts Außergewöhnliches mehr. Manchmal ist es aber auch so, dass man einen Comic zu einer Serie veröffentlicht, der eigentlich die Vorlage zu eben jener Serie ist, die Veröffentlichung aber erst nach einem gewissen Erfolg der Serie stattfindet. „Chilling Adventures of Sabrina“ ist so ein Fall. Doch lohnt sich der Band für Fans und Kenner der Netflix-Serie?

Chilling Adventures of Sabrina:
Schule, Tod und Teufel!
Autor/in: Roberto Aguirre-Sacasa
Zeichner/in: Robert Hack
Format: Softcover
Umfang: 160 Seiten
Inhalt: Chilling Adventures of Sabrina 1-5
Verlag: Panini Comics
Preis: 20,00 Euro
Sabrina ist ein besonderes Mädchen. Nicht etwa die Umstände, dass sie bei ihren beiden Tanten lebt, die ein Bestattungsinstitut leiten, sondern vielmehr ist es Sabrina selbst. Als Tochter eines Hexers und einer Sterblichen ist sie sowieso schon außergewöhnlich. Hinzu kommt, dass ihre beiden Tanten ebenfalls Hexen sind und auch noch ihr Cousin, auch ein Hexer, mit bei ihnen lebt. Aber eigentlich will Sabrina nur ein ganz normales Mädchen sein, dass ihre Freizeit mit ihrem Freund, Harvey Kinkle, verbringt und hoffentlich die Schulzeit unbeschadet übersteht. Aber alles ändert sich an ihrem 16. Geburtstag, an dem sie endlich in den Kreis der Hexen aufgenommen werden soll …

Autor, dieser ursprünglich von 2014 bis 2016 erschienenen ersten fünf Kapitel der neuen düsteren Sabrina Comicserie ist Roberto Aguirre-Sacasa, der auch für die gleichnamige Netflixserie verantwortlich ist. Seine eigentliche Intension war es, eine düstere Version von der Archie Comicserie „Sabrina – The Teenage Witch“ zu erschaffen, ähnlich wie er es schon mit der Archie-Comicserie „Afterlife“ nach dem Vorbild von Alan Moore’s „Swamp Thing“ getan hatte.
Die Grundhandlung ist dabei ähnlich dem ersten Teil der ersten Staffel der gleichnamigen Netflixsserie, weist aber dennoch teils gravierende Unterschiede auf. So wurden gewisse Charaktereigenschaften einiger Figuren für die Netflixserie sowie das Aussehen angepasst. Auch die Handlung an sich ist in diesem Band anders gegliedert und verrät bereits vorab einige Dinge, die in der Netflixserie erst im Verlauf offenbart werden. Der düstere Stil, den Fans der Serie bereits kennen, finden sie allerdings auch in diesem Band wieder.

Auch optisch werden sich Kenner der Serie sofort heimisch fühlen. Für die in der Serie verwendeten Zeichnungen, sowie das Opening und Ending zeichnet Robert Hack verantwortlich, der auch in diesem Band sein Talent zu Papier brachte. Auch wenn Robert Hack in den Credits zur Netflixserie nicht erwähnt wird, ist es Autor Roberto Aguirre-Sacasa, der ihn lobend für sein Artwork auf Twitter erwähnt. Dabei war die Wahl gar nicht so einfach. Aduirre-Sacasa wollte einen Künstler, der einen ähnlichen Stil wie Francesco Francavilla an „Afterlife“ hat, ohne dabei eine Kopie dessen zu sein.
Dennoch einigten sich Roberto Aguirre-Sacasa und Archie-Geschäftsführer Jon Goldwater auf Robert Hack, der bereits zuvor einige der Retro Cover für Archie, inkkusive „Afterlife“ gezeichnet hat. Allerdings fehlte noch ein Kolorist, da Hack bisher nur die Zeichnungen abgeliefert hat. Also wagte man das Experiment Hack seine Zeichnungen selbst zu kolorieren und das Ergebnis ist einfach nur atemberaubend schön. Das malerisch/düstere und geheimnisvoll/mystische, was diese Serie auszeichnet, wird durch Robert Hacks Artwork perfekt umgesetzt. Seine Zeichnungen haben einen wunderbaren Retrocharme und können diesen wohligen Schauer erzeugen, den die Horrorhefte der 50er und 60er Jahre versprüht haben.

Somit ist dieser Band für Fans der Serie eigentlich fast schon ein Muss, wenn es da nicht ein kleines Problem geben würde. Die Comicserie, deren erste fünf Ausgaben hier versammelt sind, brachte es bisher nur auf acht Ausgaben, wovon die bisher letzte auch schon im Oktober 2017 erschienen ist. Daher ist es leider fraglich, ob überhaupt eine Fortsetzung zu erwarten ist, auch wenn Panini eine schöne „1“ auf den Buchrücken gepackt hat. Allerdings gibt es die Umstände, dass Netflix die Serie nach dem zweiten Teil der zweiten Staffel eingestellt hat, woraufhin das geplante Crossover mit der Serie „Riverdale“ nicht, oder zumindest in Serienform nicht stattfinden wird. Stattdessen verkündete Roberto Aguirre-Sacasa, dass die Sabrina als Comic fortgesetzt werden soll. Ob dem so ist, wird wohl nur die Zeit zeigen. Bis dahin bildet der Band eine gelungene Ergänzung und Bereicherung für Fans der Netflixserie und jene die mit dem Ende der Serie vielleicht nicht so ganz abschließen können.

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