Iron Man Nr. 14 [Panini, März 2013]

Heute gibt es noch zusätzlich eine Review zum letzten Band der Iron Man Sonderbandserie von Panini vor Marvel Now!

Iron Man Nr. 14

Um seine Freunde zu retten, ergibt sich Tony dem Mandarin, um ihm Titanomechs zu bauen. Riesengroße Roboter die von den Ringen des Mandarins, welche Gefäße für die Seelen außerirdischer Wesen sein sollen, angetrieben werden. Und während Tony Stark für Pepper Potts, seine Firma und die Regierung verschollen ist, gilt James „Rhodey“ Rhodes als tot. Doch er macht sich insgeheim als nagelneuer Iron Man einen Namen, während Pepper Potts in ihrer Rüstung und für Rescue Zweifel bekommt. Immerhin hatte Tony, bevor er verschwand, an Peppers Rüstung Überprüfungen vorgenommen.
Auch wenn Tony Stark von einigen sehr vermisst wird, geht die Arbeit bei Tony Starks Firma, Resilient, weiter und so steht der Start von „Schwarm“ kurz bevor. Mit „Schwarm“ will Resilient alle Versuche der Konkurrenz hinfällig machen, Daten jederzeit speichern und abrufen zu können. Die Cloud wäre somit veraltet. Stattdessen würde mit „Schwarm“, Milliarden kleinster Nanomechs, die immer und jederzeit um einen herum schweben und von den kleinen Repulsorkraftwerken, die in jedem Resilient-Produkt verbaut sind, angetrieben werden. Dadurch könnte man nun wirklich jederzeit und überall, auch ohne aufwendige technische Hilfsmittel, Daten speichern und aufrufen. Aber „Schwarm“ hat noch einen Vorteil. Denn mithilfe der kleinen Mechs kann man auch den derzeitigen Standpunkt von Tony Stark ausfindig machen, der aber auch nicht untätig geblieben ist. Mit seinem Freund Ezekiel Stane und weiterer Unterstützung, will er sich gegen den Mandarin zur Wehr setzen. Doch das wird kein einfacher Kampf …

Pepper und Rhodey beim spielen.

Pepper und Rhodey beim spielen.

60 US-Ausgaben liegen hinter dem Team Fraction/Larroca. 60 Ausgaben mit Abenteuern, Drama, Spannung und Veränderungen für den rot/goldenen Rächer und sein Umfeld. 60 Ausgaben in denen aus den zwei Kollegen so etwas wie Freunde wurden und die sie zusammengeschweißt haben. Gemeinsam haben sie Tony Stark durch Höhen und Tiefen geleitet, geführt und entsandt. Aber auch in den letzten Heften, zeigen sie, dass egal was Tony Stark passiert, er niemals aufgeben wird, und immer einen Weg findet. Und sie erschaffen eine Hommage an die Origin des Helden. Wie in der Entstehungsgeschichte muss Tony auch diesmal unter widrigen Umständen und insgeheim eine neue Rüstung erschaffen. Und genau wie damals steht ihm eine Person zur Seite. Genauso wie die Bedrohung um sein Leben von einem machtbesessen Despoten ihn erneut unter Druck setzt. Auch wenn die Ausgangspunkte diesmal andere sind, so sind die Parallelen dennoch unverkennbar. Und es fühlt sich toll an. Eine Serie so enden zu lassen, wie die Geschichte eines Helden begann, hat schon etwas Monumentales an sich.

Wie in alten Zeiten. Tony entwickelt Waffen in der Gefangenschaft.

Wie in alten Zeiten. Tony entwickelt Waffen in der Gefangenschaft.

Doch leider ist dies auch das einzige Außergewöhnliche an der Geschichte. Sie ist zwar in ihren Grundzügen sehr gelungen und macht auch Spaß, aber am Ende bleibt bis auf die Hommage an das erste Iron Man Abenteuer und dessen Entstehung, nicht sehr viel im Gedächtnis. Die Action ist ausufernd und an sich belanglos. Die gelüfteten Geheimnisse nur halb so spannend, wie es möglich gewesen wäre. Zu oft sind die Handlungen vorhersehbar. Retten können dies auch Salvador Larrocas wunderbare Zeichnungen nicht. Seine Panelaufteilung ist genauso wie sein Bleistiftstrich unverkennbar. Aber sie haben auch einen Makel. Seine Mundpartien sehen stellenweise sehr befremdlich aus. Gerade bei Männern frage ich mich sehr oft, was ihn zu diesem Design getrieben hat. Oftmals wirken die „Schlauchbootlippen“ unfreiwillig komisch und dominieren sehr häufig das Gesamtbild der Gesichter.
Dem gegenüber stehen sehr gut choreografierte Kämpfe, atemberaubende Landschaften und wahnsinnig kreative Technikentwürfe. Seine filigranen Bilder, mit den sehr vielen Details überfordern aber zu keinem Moment den Leser, sondern bilden mit der Geschichte eine gelungene Symbiose. Auf einigen Seiten wirkt es sogar regelrecht cinematografisch inszeniert.

Ein Team von Iron Men!

Ein Team von Iron Men!

FAZIT:

Auch wenn man, wie ich, keine eigenständige Serie von Iron Man verfolgt hat, fühlt man sich sofort wie zu Hause. Bekannte Gesichte, Namen und Ereignisse. Egal ob auf Seiten der Freunde oder Feinde. Es gibt Dinge, die sich niemals ändern. Und dann gibt es Änderungen, die einem sofort auffallen und die man entweder akzeptiert, oder bei denen man ungläubig den Kopf schüttelt. So, oder so, hat Fraction eines geschafft. Er hat Iron Man mit diesem Band ein würdiges Finale verschafft, das zwar kein Meilenstein im Leben des Eisernen werden wird, aber dennoch, zumindest kurzzeitig, überzeugen kann. Mit den filmreifen Bildern von Larroca bleibt ein Abenteuer wie aus dem Kino, das sich visuell und auch handlungstechnisch nicht vor den Leinwandumsetzungen verstecken braucht. Im direkten Vergleich mit Iron Mans Comic-Geschichte gibt es aber weitaus bessere Abenteuer.

Egal was die Zukunft bringt. Ohne die Vergangenheit ist sie nichts!

Egal was die Zukunft bringt. Ohne die Vergangenheit ist sie nichts!

Copyright aller verwendeten Bilder © 2012/2013 Marvel & Subs. / Panini

Iron Man: Rise of Technovore (DVD) [Sony Pictures Home Entertainment, Mai 2013]

Am 2. Mai erscheint Iron Man: Rise of Technovore in Deutschland auf DVD und Blu-ray. Ich habe bereits die Chance gehabt, diesen Film zu sehen und präsentiere euch hier nun die zugehörige Review:

Iron Man DVD

  • Regisseur: Hiroshi Hamazak
  • Format: Dolby, PAL
  • Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Japanisch
  • Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
  • Bildseitenformat: 16:9 (1.78:1)
  • FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
  • Studio: Sony Pictures Home Entertainment
  • Erscheinungstermin: 2. Mai 2013
  • Produktionsjahr: 2013
  • Spieldauer: 84 Minuten (DVD), 88 Minuten (Blu-ray)

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Der Start von Howard, dem neuen Überwachungssatelliten, der nach Tony Starks Vater benannt ist, sollte ein Highlight für Tony und die gesamte Menschheit werden. Doch der Besuch eines mysteriösen Fremden macht diesen Augenblick zunichte. Den Start des Satelliten kann der Fremde zwar nicht mehr aufhalten, aber auf seinem Weg zum Kontrollzentrum tötet er alle Menschen, die ihm begegnen. Auch Iron Man wird bei der anschließenden Zerstörung des Control-Towers stark angeschlagen und sein bester Freund Lt. Colonel James „Rhodey“ Rhodes, der als War Machine ebenfalls anwesend war, scheint sogar tot zu sein.
Da Iron Man zu diesem Zeitpunkt als einziger Überlebender dieses Vorfalls gilt, wird er kurz darauf von S.H.I.E.L.D. verhört. Doch es kommt noch schlimmer, als der Fremde sich nicht nur als Sohn eines alten Bekannten entpuppt, sondern auch noch mit einer Art Techno-Organischem Virus verbunden zu sein scheint. Ab sofort ist nicht nur das Leben von Iron Man in Gefahr. Denn der Fremde, Technovore, will die gesamte Menschheit auslöschen …

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Iron Man: Rise of Technovore bildet die Fortsetzung zur Iron Man Anime-Serie. Brandon Auman liefert einen dichten, spannenden und actionreichen Plot ab, bei dem Kenner des Marvel Universum einige Ereignisse und Personen wiedererkennen werden. Ezekiel Stane tritt zwar auch hier als Sohn von Obadiah Stane auf, doch anders als im Comic ist er nicht Iron Monger oder Iron Man 2.0. Stattdessen ist er der Träger des Technovore, der im Comic ein technologischer Parasit ist. Ezekiel wirkt hier wie ein kleines verstörtes Kind, das von seinem Vater abgewiesen wurde, und deshalb auf Rache sinnt. Tony, der mit Ezekiels Vater eng befreundet war, ist auch gleichermaßen fast so etwas wie ein Familienangehöriger. Und dennoch schafft er es nicht, den Jungen von seinem Vorhaben abzubringen. Es gibt aber auch kleinere Andeutungen, die auf Ereignisse im klassischen Marvel Universum anspielen. So wirft Rhodey in einem persönlichen Duell zwischen Iron Man und War Machine seinem Chef und Freund vor, etwas zu viel Alkohol zu sich genommen zu haben. Tony hingegen verharmlost diese Beschuldigung. Bereits in dem inzwischen klassischen Story-Arc „Demon in a Bottle“ aus US-Iron Man #120 bis #128, wurde dem Milliardär und Playboy dieses Laster vom Starautor David Michelinie auferlegt. Seitdem hat Tony immer wieder mit dem Teufel Alkohol zu kämpfen.

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Das Aussehen der Figuren bleibt dem Anime-Stil der Vorgängerserie treu. Gleiches gilt für die Gastauftritte des Punisher, der Black Widow und von Hawkeye. Diese orientieren sich, genau wie Nick Fury, stark an den Versionen aus dem ultimativen Marvel Universum und haben dadurch für die Kenner der Comics einen sehr hohen Wiederereknnungswert. Die Black Widow ist geheimnis- und reizvoll, wie eh und je, und Hawkeye kann seine vorlaute und freche Klappe nicht richtig halten. Der Punisher hingegen ist so wortkarg wie immer, während der Nick Fury hier um einiges aktiver ist, als im klassischen Marvel Universum. Nicht nur dass er wie der ultimative Nick Fury optisch an Samuel L. Jackson angelehnt ist, auch seine Handlungsweise ist wesentlich offensiver. Dieser Nick hat keine Skrupel anzupacken und sich selbst die Hände schmutzig zu machen.
Ein ganz großes Plus an der Zusammenarbeit mit dem Studio MadHouse ist die gesamte Umsetzung des Filmes. Das inzwischen weltweit bekannte Animestudio ist unter anderem für die Animeumsetzungen von „Barfuss durch Hiroshima„, sowie für Animeklassiker wie „Perfect Blue„, „Tokyo Godfathers“, „Paprika“, „Summer Wars“, „Robotic Angel“ und „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ verantwortlich. Klare Bilder, actionreiche Szenen und rasante Kamerafahrten, die oftmals mit gut eingebetteten CGI-Sequenzen angereichert werden, zeigen die Erfahrungen des Animationsstudios. Hier wird klar, weshalb sich Marvel ausgerechnet dieses renommierte Studio für die Zusammenarbeit ausgesucht hat. Das Anime-Studio versteht es, sowohl Technik und Action, als auch Drama und stille Momente glaubhaft umzusetzen.

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FAZIT:

Mit Iron Man: Rise of Technovore legt Marvel in Zusammenarbeit mit Studio MadHouse einen weiteren gelungenen Ausflug in das Marvel Anime-Universum vor. Der Film hat meiner Meinung nach nur mit zwei Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Erste ist, die direkte Konkurrenz und der Vergleich mit dem zeitgleich startenden Iron Man 3 in den deutschen Kinos. Mit Iron Man 3 kann und, so denke ich persönlich, will Rise of Technovore sich nicht messen. Vielmehr will er die Geschichte aus Marvel Anime: Iron Man fortführen. Und hier liegt auch die zweite Schwierigkeit. Brandon Auman tritt als Autor in die Fußstapfen von Warren Ellis. Und diese sind nicht einfach auszufüllen. Aber Auman macht seine Arbeit gut, und liefert er eine gelungene Story ab, die spannend ist und mit reichlich Anspielungen aufwarten kann. Er definiert weder Iron Man, noch Tony Stark oder irgendeine andere Figur neu. Auch bereichert er diese nicht um neue Facetten. Stattdessen nutzt er das, was ihm die Anime-Serie Iron Man an Charakterisierungen der Figuren hinterlassen hat, um eine actionreiche Geschichte zu präsentieren.
Zusammenfassend ist Iron Man: Rise of Technovore ein rundum gelungener, actionreicher und spannender, neuer Ausflug in das Marvel Anime-Universum, der schon alleine wegen der persönlichen Beziehung und den rasanten Dogfights zwischen Tony Stark als Iron Man und James Rhodes als War Machine, sehenswert ist.

Einen Charaktervideoclip gibt es hier
Und einen Mash Up-Clip hier

Copyright aller verwendeten Bilder © 2013 Sony Pictures Home Entertainment/Marvel & Subs./Studio Madhouse

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