So vieles bleibt derzeit liegen und mein Lesestapel wächst und wächst. War es bisher lediglich ein Zeitfaktor, kommt aktuell auch noch meine persönliche Lage dazu. Doch ein guter Freund sagte mir, dass Ablenkung im Moment das Beste ist und darum will ich versuchen mal ein bisschen was aufzuholen, und in manchen Fällen vielleicht sogar abzuschließen. Darum sind dieses Mangareview und auch das Nächste den letzten vier Bänden (also diesmal zwei und im Nächsten wieder zwei) gewidmet.
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Manga Mashup! (6)
Es gab eine etwas längere Pause, aber vergessen ist das Manga Mash-Up nicht. Und weil die letzte Ausgabe schon ein Weilchen her ist, sind auch die Manga diesmal nicht ganz taufrisch … 😀
Detektiv Conan Nr. 63 [Egmont, August 2009]
Conan ist noch immer als Shinichi unterwegs und schwer dabei, einen Mordfall aufzulösen. Dabei hört er auch nicht auf seinen Körper hört und so Gefahr läuft, seine Identität vor Ran zu offenbaren. Doch schon wenige Tage später gibt es ein neues Problem, als Professor Agasa mit den Detective Boys ein Dreh-Sushi-Restaurant besucht und dort direkt in den nächsten Mordfall poltert. Aber auch ein Mythos über eine silberweiße Rennfahrer-Hexe, die eine Bergstraße unsicher zu machen scheint …
Es bleibt weiterhin sehr spannend, auch wen manche Situationen doch schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen scheinen. Gerade, wenn es darum geht, Conan und sein Alter Ego Shinichi irgendwie glaubhaft abwechseln zu lassen. Hier wird schon das eine oder andere Mal auf ziemlich merkwürdige Art und Weise getrickst. Dafür sind die Kriminalfälle durchaus spannend inszeniert und laden regelmäßig zum Mitraten ein.
Das Artwork selber ist Manga-typisch und kommt ohne nennenswerte Schwächen daher. Der Stil ist durchgehend einheitlich, was aber bei so erfolgreichen und langlebigen Mangaserien durchaus gewollt ist. Immerhin werkeln hier mehrere Assistenten an der Fertigstellung einer solchen Episode, damit eine kontinuierliche Erscheinungsweise gewährleistet ist. Manchen Mangas kann man dies durchaus zum Vorwurf machen, Conan jedoch zum Glück nicht.
FAZIT:
Auch im 63. Band leistet sich der kleine Schülerdetektiv keine wirklichen Schwächen und unterhäl auf ganzer Linie. Einzig die Hintergrundgeschichte um die schwarze Organisation tritt nach wie vor auf der Stelle. Jedoch muss man sich als Leser im klaren sein, dass wenn diese vorbei wäre, auch die Geschichten um Conan ein Ende finden müssen. Also nimmt man es hin und erfreut sich an neuen Abenteuern.
Pluto: Urasawa X Tezuka Nr. 4 [Carlsen, April 2011]
Noch immer häufen sich die Morde gegen die Mitglieder der ehemaligen Bora-Kommission, welche eigentlich einen Krieg vor vielen Jahren verhindern sollte, es dann aber doch nicht konnte. Nun hat es offenbar jemand auf diese Menschen abgesehen und auch Europol-Ermittler Gesicht, rückt in das Zielkreuz einer ominösen roboterhassenden Sekte. Währenddessen kommt es zu einer dramatischen Entwicklung, an dessen Ende der Tod des am höchsten entwickelsten Roboters der Welt steht. Atom …
Naoki Urasawas Meisterwerk und Hommage an Osamu Tezukas Astro Boy entwickelte sich binnen kürzester Zeit zum Fan und Kritikerliebling. Eine faszinierende Handlung, mitreißende Figuren und filmreife Settings zeichnen diese Mangaserie aus. Das Erfolgsrezept setzt sich auch im vorliegenden vierten Band fort und schafft es von der ersten Seite an, den Leser zu fesseln. Neben der dichten Erzählweise sind natürlich auch die unglaublich atmosphärischen Zeichnungen für dieses Ergebnis verantwortlich. Aber auch Urasawa kommt nicht ohne Assistenten aus, und wie bei Conan merkt man dies zum Glück nicht. Zwar ist dies aus Sicht der Assistenten schade, aber so bleibt ein durchgehend gleiches Gesamtbild erhalten, was wiederum der Erzählstruktur zugutekommt.
FAZIT:
Man kann sich dem Reiz von Pluto wirklich nur sehr schwer entziehen. Dazu müsste man schon vollkommen Science Fiction-, Action-, Drama- und Manga-Resistent sein. Wenn man dies jedoch nicht ist, erschließt sich schon nach wenigen Seiten eine unglaublich faszinierende Geschichte, welche einen nicht mehr loslässt.
Pluto: Urasawa X Tezuka #3 [Carlsen, Februar 2011]
Nach etwas längerer Zeit geht es mit Pluto von Naoki Urasawa weiter. Der dritte Band schlägt ein wenig aus der Art, aber dies ist nicht im negativen Sinne gemeint…
Pluto: Urasawa X Tezuka #3
Plutos kleine Schwester Uran bekommt Ärger mit der Polizei, da sie die Fähigkeit hat den Schmerz anderer Lebewesen zu spüren und so zuerst eine direkte Konfrontation mit einem Löwen erlebt und dann auch noch eine verlorene Seele findet, welche er durch besondere künstlerische Darstellung auslebt. Doch hinter diesem geheimnisvollen Unbekannten verbirgt sich noch weitaus mehr, und das zu erfassen ist die kleine Uran noch gar nicht erfahren genug. Nur Atom ahnt schon dass das Böse in greifbare Nähe gerückt ist…
Währenddessen kommt es in Deutschland zu folgenschweren Ereignissen, als Gesicht eines seiner speziellen und sehr seltenen Zeronium-Panzergeschosse einsetzt um einen flüchtigen zu stoppen. Ein ähnliches Geschoss wurde vor einigen Jahren verwendet um den Bruder von Adolf Haas geradezu zu pulverisieren. Adolf ist Mitglied einer Art Ku-Klux-Klans der es sich zur Aufgabe gemacht hat alle Roboter auszulöschen…
FAZIT:
Pluto von Naoki Urasawa bleibt auf einem sehr hohen Niveau. Die spannenden Ermittlungen von Gesicht pausieren in diesem Band, dafür erhält der Leser neue Einblicke in die Hintergründe und die Vergangenheit, sowohl von Gesicht als auch von Pluto selber.
Besonders gelungen hierbei ist die grafische Darstellung und die farbliche Einbindung in Kapitel 21. Für den kurzen Augenblick von 2 Panels wird hier mit ein wenig Farbe eine ganze Menge an Emotionen und Hoffnung vermittelt, während die Welt drumherum, und die Protagonisten selber farblos, grau und unbedeutend wirken.
Ganz großes Kino und ein wirklich überzeugendes Werk welches auch Nicht-Manga-Lesern uneingeschränkt empfohlen werden kann.
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Pluto: Urasawa X Tezuka #2 [Carlsen, Dezember 2010]
Diesmal geht es mit dem zweiten Band von Pluto weiter. Dem Werk von Naoki Urasawa das sich einer Geschichte aus dem großartigen Astro Boy-Universum bedient…
Pluto: Urasawa X Tezuka #2
Immer weiter zieht sich die Mordserie an hochentwickelten Robotern oder deren Befürwortern. In Tokyo macht derzeit Inspektor Gesicht die Bekanntschaft von Atom. Inzwischen gibt es weitere Opfer, darunter auch einer derjenigen die Gesicht erst vor kurzem aufgesucht hat und Gesicht muss sich erneut dem Dämonen stellen, der als bisher einziger Roboter einen Menschen tötete. Doch es gibt noch weitere Probleme. So scheinen die Erinnerungen von Inspektor Gesicht manipuliert worden zu sein. Das zumindest scheinen einige Indizien zu beweisen, doch bei einer Inspektion sind keine Spuren irgendwelcher Manipulationen zu finden…
FAZIT:
Der Thriller um die Robotermorde fesselt weiter. Von den bekannten und typischen Astroboy-Abenteuern ist hier nicht mehr viel zu spüren. Vielmehr hat Urasawa hier ein vollkommen eigenständiges Abenteuer kreiert und bedient sich dabei nur Tezukas Figuren. Auch wenn man als Leser inzwischen einen gewissen Verdacht hat wohin die Geschehnisse führen bleibt es dennoch spannend.
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Pluto: Urasawa X Tezuka #1 [Carlsen, Oktober 2010]
Heute möchte ich einen Manga vorstellen der es Anfangs nicht leicht hatte. Zuerst hatte sich für den deutschen Markt der Ehapa Manga & Anime-Verlag die Rechte gesichert und Pluto sogar schon im Sommer 2007 im damaligen kostenlosen Shinkan #13 angekündigt, aber dennoch keine Veröffentlichung begonnen. Nun wiederum hat sich der Carlsen-Verlag der sehr guten Serie erbarmt und einen Start im Oktober 2010 begonnen. 8 Bände umfasst dieses Werk in seiner Gesamtheit, welches an Osamu Tezukas großartiges Kapitel „Der größte Roboter auf Erden“ aus der Serie „Astro Boy“ angelehnt ist. Doch in dieser Reihe steht nicht Astro Boy im Vordergrund, sondern der Europol-Ermittler und Roboter Gesicht.
Pluto ist (neben ein paar anderen Mangas) dieses Jahr in der Kategorie „Manga“ für dem Max & Moritz Publikumspreis nominiert worden (die Nominierung fand bis 15. März im Animexx-Forum statt) und man kann ab Anfang August im besagten Forum sein Voting seinen Manga-Favoriten abgeben. Ich hoffe doch, das Pluto die Ehre zuteil wird, welche die Serie verdient.
Pluto: Urasawa X Tezuka #1
Alles beginnt mit dem seltsamen Tod an dem Forstroboter Mont Blanc. Dieser riesengroße Roboter hatte weltweit sehr viele Freunde und sein Tod stürzt nicht nur die Schweizer Berg- und Forstwirtschaft in tiefe Trauer. Als dann am nächsten Tag auch noch ein Freund der Roboter, Bernhard Lanke, ebenfalls ermordet wird und seltsame Paralellen zum Tod von Mont Blanc aufweisen ist Europol-Ermittler Gesicht klar das es sich hierbei um einen Serientäter handeln muss. Doch kein Mensch wäre in der Lage einen Roboter wie Mont Blanc derart zu zerstören und Robotern ist es wegen der Robotergesetze ebenfalls nicht möglich Menschen zu töten oder anderweitig zu schaden.
Doch einen Roboter gab es schon der diese Tat vollbracht hat. Ist er der Auslöser oder sogar der Drahtzieher hinter diesen Morden? Kurze Zeit später erwischt es einen weiteren Roboter, der zwar auch wie Mont Blanc im 39. Zentralasiatischen Krieg teilnahm und ebenfalls inzwischen ein friedliches Leben, diesmal bei einem blinden Komponisten führt, von dem er sich das Klavierspielen beibringen ließ.
Es verdichten sich immer weiter die Hinweise das der „Täter“ es offenbar auf die intelligentesten, mächtigsten und kräftigsten Roboter abgesehen hat. Doch wie passt hier der Mord an Bernhard Lanke hinein? Gesicht hat keine Chance sich auf die Suche nach den möglichen zukünftigen Opfer zu machen und sie zu warnen. Auch wenn ihn seine Reise dafür bis nach Japan führt…
FAZIT:
Pluto: Urasawa X Tezuka, ist weit mehr als die „Neuinterpretation des Astro Boy“ als die es immer angepriesen wird. Vielmehr ist es ein vollkommen eigenständiges Werk innerhalb des Astro Boy-Universums, in dem einmal nicht Astro Boy die Hauptrolle spielt, sondern der aus der Episode „Der größte Roboter auf Erden“ bekannte Europol-Ermittler Gesicht. Urasawa konstruiert hierbei ein faszinierendes Kriminalspiel das emotional, mysteriös und vor allem spannend ist. Jeder Roboter der hier sein „Leben“ verliert wird vom Leser betrauert. Er schafft es die „Opfer“ nur allzu menschlich darzustellen, so das ihr „Verlust“ den Leser doch weit mehr trifft, als man dies zuerst erwarten würde.
Diese aussergewöhnliche Erzählweise zusammen mit seinen imposanten Bildern hat Urasawa schon bei „Monster“ unter Beweis gestellt, wofür er ja auch schon mit dem Osamu Tezuka Kulturpreis ausgezeichnet wurde.
„Pluto“ ist ein faszinierender Thriller der spannend unterhält und mit aussergewöhnlichen Zeichnungen aufwartet.
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