Heute möchte ich einen Manga vorstellen der es Anfangs nicht leicht hatte. Zuerst hatte sich für den deutschen Markt der Ehapa Manga & Anime-Verlag die Rechte gesichert und Pluto sogar schon im Sommer 2007 im damaligen kostenlosen Shinkan #13 angekündigt, aber dennoch keine Veröffentlichung begonnen. Nun wiederum hat sich der Carlsen-Verlag der sehr guten Serie erbarmt und einen Start im Oktober 2010 begonnen. 8 Bände umfasst dieses Werk in seiner Gesamtheit, welches an Osamu Tezukas großartiges Kapitel „Der größte Roboter auf Erden“ aus der Serie „Astro Boy“ angelehnt ist. Doch in dieser Reihe steht nicht Astro Boy im Vordergrund, sondern der Europol-Ermittler und Roboter Gesicht.
Pluto ist (neben ein paar anderen Mangas) dieses Jahr in der Kategorie „Manga“ für dem Max & Moritz Publikumspreis nominiert worden (die Nominierung fand bis 15. März im Animexx-Forum statt) und man kann ab Anfang August im besagten Forum sein Voting seinen Manga-Favoriten abgeben. Ich hoffe doch, das Pluto die Ehre zuteil wird, welche die Serie verdient.
Alles beginnt mit dem seltsamen Tod an dem Forstroboter Mont Blanc. Dieser riesengroße Roboter hatte weltweit sehr viele Freunde und sein Tod stürzt nicht nur die Schweizer Berg- und Forstwirtschaft in tiefe Trauer. Als dann am nächsten Tag auch noch ein Freund der Roboter, Bernhard Lanke, ebenfalls ermordet wird und seltsame Paralellen zum Tod von Mont Blanc aufweisen ist Europol-Ermittler Gesicht klar das es sich hierbei um einen Serientäter handeln muss. Doch kein Mensch wäre in der Lage einen Roboter wie Mont Blanc derart zu zerstören und Robotern ist es wegen der Robotergesetze ebenfalls nicht möglich Menschen zu töten oder anderweitig zu schaden.
Doch einen Roboter gab es schon der diese Tat vollbracht hat. Ist er der Auslöser oder sogar der Drahtzieher hinter diesen Morden? Kurze Zeit später erwischt es einen weiteren Roboter, der zwar auch wie Mont Blanc im 39. Zentralasiatischen Krieg teilnahm und ebenfalls inzwischen ein friedliches Leben, diesmal bei einem blinden Komponisten führt, von dem er sich das Klavierspielen beibringen ließ.
Es verdichten sich immer weiter die Hinweise das der „Täter“ es offenbar auf die intelligentesten, mächtigsten und kräftigsten Roboter abgesehen hat. Doch wie passt hier der Mord an Bernhard Lanke hinein? Gesicht hat keine Chance sich auf die Suche nach den möglichen zukünftigen Opfer zu machen und sie zu warnen. Auch wenn ihn seine Reise dafür bis nach Japan führt…
FAZIT:
Pluto: Urasawa X Tezuka, ist weit mehr als die „Neuinterpretation des Astro Boy“ als die es immer angepriesen wird. Vielmehr ist es ein vollkommen eigenständiges Werk innerhalb des Astro Boy-Universums, in dem einmal nicht Astro Boy die Hauptrolle spielt, sondern der aus der Episode „Der größte Roboter auf Erden“ bekannte Europol-Ermittler Gesicht. Urasawa konstruiert hierbei ein faszinierendes Kriminalspiel das emotional, mysteriös und vor allem spannend ist. Jeder Roboter der hier sein „Leben“ verliert wird vom Leser betrauert. Er schafft es die „Opfer“ nur allzu menschlich darzustellen, so das ihr „Verlust“ den Leser doch weit mehr trifft, als man dies zuerst erwarten würde.
Diese aussergewöhnliche Erzählweise zusammen mit seinen imposanten Bildern hat Urasawa schon bei „Monster“ unter Beweis gestellt, wofür er ja auch schon mit dem Osamu Tezuka Kulturpreis ausgezeichnet wurde.
„Pluto“ ist ein faszinierender Thriller der spannend unterhält und mit aussergewöhnlichen Zeichnungen aufwartet.
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