Im heutigen Ma-Co-Re-Mix gibt es wieder einmal die doppelte Spinnen-Dosis. Einmal den 50 Jahre Spider-Man Band, in dem eine Reise durch die Zeit und Spider-Mans Comicgeschichte ansteht, und im 100% Marvel Nr. 67 treffen die beiden Spider-Man aus dem 616-er Marvel Universum und dem ultimativen Universum aufeinander …
Spider-Man: 50 Jahre [Panini, Juni 2013]
Zusammen mit Norah Winters wird Peter an den Beginn seiner Karriere als Spider-Man erinnert, als die beiden einer Story an den alten ACME-Warenhäusern nachgehen. Weiter geht es mit Peters ehemaliger Freundin Carlie Cooper. Zu einer Zeit, als die beiden noch kein Paar waren, trafen sie bereits aufeinander. Doch nicht als Carlie und Peter, sonder als Carlie und Spider-Man, gegen den neuen Geier. Als Nächstes braucht Spider-Mans altes Superheldenteam, die Brooklyn-Rächer, dessen Hilfe. Irgendjemand scheint es auf die Teammitglieder abgesehen zu haben, und ermordet diese nach und nach. Zu guter Letzt gibt es noch zwei Abenteuer, die sich um das Arbeitslosenleben oder besser gesagt die Arbeitssuche von Spider-Man dreht. Und diese verläuft bei Weitem nicht so wie geplant.
7 Geschichten, aufgeteilt auf 5 Handlungsstränge. Allesamt kreuz und quer in Spider-Mans Vergangenheit angesiedelt und mit noch mehr Bezug zu früheren Handlungen. Geschrieben von Comickünstlern wie Tom DeFalco, Stuart Moore, Roger Stern und Mark Waid. Jeder dieser vier (und auch Joshua Hale Fialkov und Tom Peyer) haben den Wandkrabbler stellenweise mehr als nur einmal in seiner Geschichte begleitet. So hat Stern den Hobgoblin bei Spider-Man eingeführt und Tom DeFalco verdanken Spidey-Fans das kleine Schwarze. Aber auch Stuart Moore und Mark Waid prägten Spider-Man teilweise über mehrere Jahre hinweg.
Aber auch die Zeichnerriege kann sich sehen lassen. Wenngleich mir persönlich hier nur wenige Namen wie Todd Nauck und Roberto De La Torre etwas sagen. Diese beiden liefern auch gewohnt gute Arbeit ab, aber auch Carlo Barberi, Damion Scott und Nuno Plati wissen mich zu überzeugen. Die Stile sind wechselhaft, aber immer passend zu Handlung. Egal ob nostalgisch, witzig oder leicht überdreht. Es passt immer irgendwie perfekt.
FAZIT:
Dieser Band ist eine wunderschöne, spannende und vor allem auch witzige Reise quer durch Spider-Mans Vergangenheit. Auf über 140 Seiten wird gelacht, gefeiert, mitgefiebert und geweint, wenn sich Peter Parker an gewisse Stationen in seinem Superheldenleben erinnert. Für Spidey-Fans ist dieser Band ein unbedingtes Muss, auch wenn die Geschichten keine Relevanz für die Kontinuität des Wandkrabblers haben.
100% Marvel Nr. 67: Spider-Men [Panini, April 2013]
Durch einen Zwischenfall mit Mysterio landet Spider-Man, Peter Parker, im ultimativen Universum und trifft dort auch sofort auf Spider-Man, Miles Morales. Nach einem kleinen Kampf zwischen den Beiden landet Peter im S.H.I.E.L.D.-Gewahrsam und sieht sich dort einem dunkelhäutigen Nick Fury gegenüber. Peter äußert seine Vermutung und findet in diesem Nick Fury einen guten Zuhörer, welcher ihm auch Glauben schenkt. Nun müssen die beiden Spider-Men nur noch Mysterio finden, damit Peter wieder zurück kann. Doch eines kann sich Peter hier nicht nehmen lassen. Er besucht seine Tante May und trifft dabei auch auf seine Jugendliebe Gwen …
Lange (okay, noch nicht wirklich ganz so lange) haben die Fans auf ein Aufeinandertreffen von Peter und Miles gewartet. Da Miles den ultimativen Peter nicht wirklich kennenlernen konnte und durch dessen Tod die Chance eigentlich auch recht gering wären (wobei Comictode eigentlich nicht wirklich endgültig sind), musste sich Brian Michael Bendis schon ein wenig bemühen, um die beiden Helden zusammenzubringen. Doch leider hat sich Bendis hierbei nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Die Art und Weiße, wie er das ultimative Universum mit dem regulären verknüpft, wirkt arg an den Haaren herbeigezogen. Die Geschichte selbst ist zwar ganz unterhaltsam und in gewissen Punkten auch sehr schön, aber dennoch bleibt ein bitterer Nachgeschmack.
Zum Glück sind wenigstens die Zeichnungen gelungen. Hier darf sich Sara Pichelli so richtig austoben und beide Spider-Men in detail- und actionreichen Bildern präsentieren.
FAZIT:
Inhaltlich geradeso in Ordnung weiß „Spider-Men“ vor allem visuell zu überzeugen. Eigentlich ist es schade, dass Bendis aus dem Treffen nur so wenig herausgeholt hat. Wenigstens hat mich persönlich Sara Pichelli nicht enttäuscht. Am Ende bleibt ein unterhaltsamer Band mit guten Bildern und einer mäßigen Handlung. Aber zur reinen Unterhaltung ist es wenigstens ausreichend.

