Immortal – New York 2095: Die Rückkehr der Götter [TF1 Films Production, 2004]

Auch Comicverfilmungen können manchmal enttäuschend sein. Sehr oft schaffen diese es nicht, dem Original gerecht zu werden. Zum einen, weil sie entweder nichts mehr mit dem Comic zu tun haben und zum anderen, weil sie zu dicht an der Vorlage sind und daher kaum verständlich für die, welche das Original nicht kennen. Man sieht, dass solche Verfilmungen ein zweischneidiges Schwert sind und das musste auch Enki Bilal feststellen, als er Immortal für die große Leinwand umsetzte …

Immortal – New York 2095:
Die Rückkehr der Götter

Der altägyptische Gott Horus kehrt auf die Erde in das New York des Jahres 2095, um einen Nachkommen zu zeugen. Doch die Welt hat sich verändert. Menschen leben Seite an Seite mit Mutanten und genetisch veränderten Menschen zusammen. Bei seiner Suche nach einem kompatiblen menschlichen Körper erleidet er einige Fehlschläge, wodurch der Verdacht eines grausamen Serienmörders aufkommt. Doch schon bald hat er den perfekten Kandidaten gefunden. Den ehemaligen Häftling Nikopol, welcher für die Freiheitsaufstände vor über 30 Jahren inhaftiert wurde. Mit seiner Hilfe und der jungen Jill, einer jungen Frau mit außergewöhnlichen und neuen genetischen Eigenschaften, will er seinen Nachkommen zeugen …

Horus vor der Pyramide über dem New York im Jahr 2095.

Was soll man zu diesem Film groß sagen und vor allem wie bewertet man ihn am besten?
Eines vorweg. Die Handlung ist das wohl größte Manko dieses Filmes. Basierend auf der Alexander Nikopol-Trilogie (Die Geschäfte der Unsterblichen, Die Frau in der Zukunft, Äquatorkälte) fällt die Handlung dennoch sehr dünn aus. Autor der Trilogie und auch Regisseur dieser Umsetzung ist der im serbischen Belgrad geborene Künstler Enki Bilal. Die Idee hinter dieser eher missglückten Umsetzung ist zwar sehr interessant, doch es krankt leider gleich an mehreren Punkten. Wer die Comicvorlage nicht kennt, wird dem Film einiges an Charme absprechen, da viele der künstlichen, durch Computeranimationen erstellten Figuren einfach zu unwirklich aussehen. Doch im Grunde ist genau dies so gewollt. Die künstlichen Akteure sollen nicht real wirken. Sie sollen genauso surreal sein, wie die Umgebungen in denen sie sich bewegen. Auch ziehen sich die Geschehnisse an vielen Stellen so dermaßen in die Länge, dass man fast schon ausschalten möchte. Das Einzige was einen daran hindert ist die visuelle Präsentation.

Zwei der künstlichen Figuren. Das Aussehen und die Animationen erinnern an die Rendersequenzen von Computerspielen aus den frühen 2000er Jahren.

„Immortal – ad vitam“, wie die französisch/italienisch/britische Koproduktion, welche vollständig in Englisch gedreht wurde, im Original heißt, ist neben Sky Captain and the World of Tomorrow einer der ersten Filme gewesen, der reale Schauspieler in einer gänzlich computergenerierten Welt zeigte. Doch anders als bei Sky Captain merkt man diesem Film das wesentlich schmalere Budget deutlich an. Zwar sollen, wie bereits erwähnt, die computeranimierten Figuren und die Special Effects nicht real wirken und auch die Zeit ist an diesem Werk nicht spurlos vorbeigegangen, doch vieles sieht trotz allem einfach nicht stimmig aus. Es ist wie bei diesen allseits bekannten TV-Movies, wo aus Kostengründen mal schnell der Rechner angeworfen wird, um in einen sowieso schon günstig produzierten Film, noch schnell ein paar grottige Effekte einzufügen. Dennoch bleibt ein bildgewaltiges Epos übrig, welches den Zuschauer, oftmals durch unfreiwillige Komik, vor den Bildschirm fesselt.

Ein Blick hinter die virtuellen Welten.

FAZIT:

Immortal ist nicht der erhoffte Erfolg gewesen und wird es auch in Zukunft nicht werden. Nicht einmal einen gewissen Trash-Faktor kann man dem Film zusprechen. Visuell durchaus imposant krankt es schlussendlich an der technischen Umsetzung, dem Alter des Films und vor allem an der sehr dünnen Handlung. Wer sich mit gesetzten Erwartungen an den Film heranwagt, kann durchaus unterhaltsame 100 Minuten verbringen, wenn man sich auf ein paar Längen im Mittelteil einlässt.

Hier ein Vergleich zwischen Film und Comic.

Copyright aller verwendeten Bilder © 2004-2014 Sunfilm / Enki Bilal

INFO:

Titel: Immortal (Single Edition)
Vertrieb: Sunfilm
Laufzeit: 99 Minuten
Format: DVD
Anzahl Discs: 1
Bildformat: 16:9 (1,85:1)
Tonformat: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Titel: Immortal (2-Disc Special Edition)
Vertrieb: Sunfilm
Laufzeit: 99 Minuten
Format: DVD
Anzahl Discs: 2
Bildformat: 16:9 (1,85:1)
Tonformat: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 6.1 ES Discrete), Englisch (Dolby Digital 5.1)

Titel: Immortal (Single Edition)
Vertrieb: Sunfilm
Laufzeit: 103 Minuten
Format: Blu-ray
Anzahl Discs: 1
Bildformat: 16:9 (1,85:1, 1080p)
Tonformat: Deutsch (DTS-HD 7.1), Englisch (DTS-HD 5.1)

Titel: Immortal (2-Disc Special Edition)
Vertrieb: Sunfilm
Laufzeit: 103 Minuten
Format: Blu-ray
Anzahl Discs: 2
Bildformat: 16:9 (1,85:1, 1080p)
Tonformat: Deutsch (DTS-HD 7.1), Englisch (DTS-HD 5.1)

Titel: Immortal (3D Blu-ray inkl. 2D Version)
Vertrieb: Sunfilm
Laufzeit: 103
Format: Blu-ray
Anzahl Discs: 1
Bildformat: 16:9 (1,85:1, 1080p)
Tonformat: Deutsch (DTS-HD Master Audio 7.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)

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