Endlich habe auch ich das erste Heft des neuen Spider-Man gelesen. Spider-Man macht einen coolen Eindruck auf mich, ich bleibe definitiv am Ball und werde mir die Serie im monatlichen Abo zulegen. Die Story gefällt mir, genügend Tiefgang, genügend Unterhaltung und mehr als angemessene Zeichnungen in Kombi mit einer angenehmen Panelaufteilung und kräftigen Farbgebung. Hinzu kommen die coolen Sprüche (Selbstgespräche) von Spider-Man, welche in ihrer Gesamtheit irgendwo zwischen Deadpool und Iron Man liegen. Das gefällt mir alles mehr als gut und ich freue mich auf spannende Geschichten.
Spider-Man Nr. 2
Damals bei einer wissenschaftlichen Vorführung veränderte ein Biss einer Spinne Peter Parker sein Leben. Die kleine Spinne geriet in den Strahl des sogenannten Isotropen-Genom-Beschleunigers und Peter Parker erhielt erstaunliche spinnenartige Kräfte. Mit dieser außergewöhnlichen Kraft hätte er den Tod von Onkel Ben verhindern können. Peter Parker alias Spider-Man verinnerlichte fortan, dass aus großer Kraft große Verantwortung folgt. Seitdem setzt er sich für das Gute auf der Welt ein und versetzt Bösewichte in Angst und Schrecken, um den Menschen behilflich sein zu können.
Mary Jane Watson spielt in Peter Parker seinem Leben eine besonders bedeutsame Rolle. Es sieht gut aus, dass die beiden wieder ein Pärchen werden. Nach jahrelanger Trennung und einem Leben in Freundschaft könnte es zu einer neuen, erfüllenden Beziehung der Beiden kommen.
Peter Parker teilt sich mit Randy Robertson (Sohn vom Bugle Chefredakteur Joe Robertson) eine Wohnung. Leider wohnt in dieser Wohngemeinschaft auch noch der Bösewicht Boomerang.
Wilson Fisk (Kingpin) ist derzeit der Bürgermeister von New York. Welche Pläne er genau verfolgt und was Boomerang damit zu tun haben könnte, das erscheint noch unklar.
Ein viel größeres Problem ist jedoch, dass Peter Parker beschuldigt worden ist, seine Doktorarbeit bei Otto Octavius abgeschrieben zu haben. Das dem nicht ganz so ist, kann er leider der Öffentlichkeit nicht preisgeben. So nimmt Peter Parker in Kauf, dass er seinen Doktortitel und seinen Job als Wissenschaftsredakteur des Daily Bugle aufgeben muss. In der Not ist ihm Mary Jane Watson eine große Hilfe. Dr. Curt Connors, auch bekannt als die Echse, bietet Peter Parker jedoch an, wieder an die Empire State University zurückzukehren.
In der Universität gibt es natürlich ein großes wissenschaftliches Experiment. Wer hätte gedacht, dass es möglich ist, das Leben von Dr. Curt Connors und der Echse zu vereinen bzw. zu trennen. Es hat den Anschein, als ob die Echse nicht mehr gefährlich ist. Bisher wurde dieses Experiment ausgiebig an Mäusen, jedoch noch nicht an Menschen, getestet. Das Spider-Man bzw. Peter Parker rein zufällig und unbemerkt zur Testperson wurde, ist für dieses Heft von enormer Bedeutung. Plötzlich gibt es Peter Parker als Mensch und Peter Parker als Spider-Man (getrennt voneinander mit Fähigkeiten, die nicht ausgeglichen übereinstimmen). Dies mag zu Beginn etwas verwirrend erscheinen. Diese Verwirrung löst sich jedoch schnell in Luft auf und der Leser erkennt umgehend, welche Problematik dies mit sich bringt.
Weiterhin wollen Taskmaster & Black Ant das Gerät, den sogenannten Beschleuniger, für ihre Zwecke stehlen. So erhält der Leser in diesem Heft, neben der spannenden Geschichte, die gewohnte Prise Action und Kampf.
Das alles zusammen macht definitiv Lust auf mehr.
Dieses Heft enthält die beiden Geschichten Alles auf Anfang, Teil 2 und Teil 3. Zu Beginn einer jeden Geschichte erzählt der Autor auf einer Seite ein sehr intensives Szenario in Afrika. Jäger erlegen einen Elefanten. Wie das zusammenhängt und was es damit auf sich hat, werden wir mit Sicherheit in Zukunft erfahren. Auf den ersten Blick hat das überhaupt noch nichts mit Spider-Man zu tun. Neben der eigentlichen Hauptgeschichte ist viel Potenzial für kleinere Nebenstränge bzw. einem Subplot vorhanden. So schafft es der Autor Nick Spencer mit seiner Spider-Man Saga nicht nur innovativ zu sein, sondern auch breit gefächert das Interesse der Leser aufrechtzuerhalten.
Ich wünsche mir für die zukünftigen Hefte, dass sich der Autor nicht verstrickt bzw. verzettelt. Mir gefällt es sehr gut, dass eine gute Story im Vordergrund zu liegen scheint, die charakterliche Entwicklung geht damit einher. Action und Kampfszenen sollten die kommenden Hefte meiner Meinung nach nicht überwiegen.
Zeichnerisch gefällt mir besonders gut, dass die Panelaufteilung in keinster Weise Hektik oder Stress verbreitet. Ganz im Gegenteil wird dynamisch, jedoch auch sehr strukturiert, eine coole Story erzählt.
Wie immer hat Panini ein Vorwort zur Story und ein Nachwort zum Heft parat.
Was mir sehr gut gefällt ist am Ende des Heftes die Gedenkseite an Stan Lee.
Neben der obligatorischen Werbung der kommenden Panini Ausgaben gibt es in diesem Heft eine kurze Leseprobe zu Tony Stark Iron Man. Ich muss jedoch ehrlich gestehen, dass die Zeichnungen mir von Spider-Man auf den ersten Blick besser gefallen, denn diese wirken einfach klarer, deutlicher und intensiver in ihrer Gesamtheit, nicht ganz so oberflächig Mainstream. Natürlich interessiert auch mich, wie es mit Iron Man bzw. Tony Stark weitergehen wird, aber ich tendiere dazu, mir den Iron Man Band nicht zu kaufen.
In der nächsten Spider-Man Ausgabe erfahren wir dann wohl, was es mit dem kraftlosen Peter und dem verantwortungslosen Spider-Man auf sich hat, welche durch das wissenschaftliche Projekt stark beeinflusst worden sind. Ich kann nur jedem empfehlen, jetzt noch einzusteigen in die neue Heftserie von Spider-Man.
Copyright aller verwendeten Bilder © 2018-2019 Marvel / Panini / Nick Spencer, Ryan Ottley, Cliff Rathburn, Laura Martin