Wie einige vielleicht wissen, bin ich ein großer Fan des Teams Snyder/Capullo und ihrer Arbeit an der 2011er Batman-Serie. Daher war ich auch ziemlich glücklich, dass sich das Team erneut für eine kleine, aber durchaus bedeutende Saga zusammengefunden hat. Aber ist „Batman – Der letzte Ritter auf Erden“ wirklich so gut geworden, wie ich es mir erhofft habe.
Batman – Der letzte Ritter auf Erden
Autor: Scott Snyder
Zeichner: Greg Capullo
Format: Softcover/Limitiertes Hardcover (666 Stück)
Umfang: 188 Seiten
Inhalt: Batman: Last Knight on Earth (2019) 1-3
Verlag: Panini Comics
Preis: 20,00 Euro (SC) / 28,00 Euro (Lim. HC)
Bruce Wayne kann es nicht glauben, als er im Arkham Asylum aufwacht. Seine ganzen Abenteuer als Batman sollen nur Teil eines wahnhaften Traumes gewesen sein? Er war niemals Batman, und alles, was er seit dem angeblichen Mord seiner Eltern erlebt haben will, ist nur seiner verrückten Fantasie entsprungen, nachdem er in Wirklichkeit seine Eltern selbst ermordet haben soll? Doch irgendwie spürt Bruce, dass da etwas nicht stimmen kann, und kämpft sich seinen Weg aus Arkham frei, nur um sich kurz danach in einer Wüste wiederzufinden, zusammen mit einer Laterne, die den Kopf des Jokers beinhaltet, der ihn unaufhörlich zuquatscht. Nun liegt es jedoch an Batman dieses Rätsel zu lösen und seine Heimatstadt Gotham, von dem fiesen neuen Schurken Omega zu befreien …
Schon die ersten Seiten erzeugen eine durchweg beklemmende Stimmung, die es schwer machen, das Buch auch nur ansatzweise zur Seite zu legen. Da kann um einen herum passieren was will, diese Geschichte fesselt sofort und zieht den Leser fast schon unwiederbringlich in ihren Bann. Gleich zu Beginn gibt es einen massiven Schock, gerade für langjährige Leser, und man beginnt sich auszumalen, wie Snyder das ganze vielleicht auflösen könnte, bevor es gleich zur nächsten Überraschung kommt. Snyder geizt wirklich nicht mit Wendungen in dieser über 180 Seiten umfassenden Saga, in der er Batmans letzten Kampf erzählt, bei dem er nicht nur Freunde wiederfindet, sondern auch wichtige Menschen aus seinem Leben verliert. „Batman – Der letzte Ritter auf Erden“ ist einerseits eine klassische Batman-Geschichte, mit vielen postapokalyptischen Anleihen und einem dramatischen Gefühlschaos, wie es scheinbar nur in Batmans Geist existieren kann.
Das dann als Zeichner auch nur ein Greg Capullo in Frage kommt, versteht sich eigentlich fast von selbst, da dieses Team nicht umsonst, als das Dream-Team hinter den erfolgreichsten und besten Batman-Storys des letzten Jahrzehnts angesehen wird. Capullos filigraner und dennoch dominanter Zeichenstil ist genau das richtige Artwork. Egal welches Szenario Snyder sich ausdenkt, Capullo schafft es dies glaubwürdig in Szene zu setzen. Interessant ist auch Capullos Interpretation von Batmans Freunden und Wegbegleitern in dieser postapokalyptischen Welt. Aber auch wie er mit dem Kopf Jokers arbeitet und es alleine mit der Mimik schafft das gesamte Spektrum der Gefühlswelt des verrückten Clowns darzustellen.
Ja, Scott Snyder hat es wieder geschafft. Ein modernes Meisterwerk, welches in meinen Augen mindestens gleichauf mit Frank Millers „Die Rückkehr des dunklen Ritters“ steht. Unglaublich intensiv, atmosphärisch dicht, teilweise fast schon Angst einflössend, ist „Der letzte Ritter auf Erden“ eine Batman-Story, die man als Batman-Fan gelesen haben sollte.
Copyright aller verwendeten Bilder © 2019-2020 DC Comics / Panini Comics
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